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Selbstbewusst trotz Dämpfer (MM)

Mannheim. Viel wurde vor dem Halbfinal-Hinspiel im EHF-Cup zwischen den Rhein-Neckar Löwen und Frisch Auf Göppingen über den Modus und die besondere Europapokal-Arithmetik diskutiert und verschiedene Szenarien durchgespielt. Doch nach dem 33:32 (15:13) war es einigen dann doch zu viel der Theorie. „Egal ob drei oder sieben Tore – bei diesem Modus kannst du dir ohnehin erst bei 15 Toren Vorsprung sicher sein“, brachte es Löwen-Spielmacher Andy Schmid auf den Punkt und konnte auch mit der teilweise gedrückten Stimmung im Löwen-Lager nicht allzu viel anfangen. „Das ist mir zu negativ. Ich bin mir sicher, dass wir uns am Freitag steigern werden“, blickte der Schweizer bereits auf das Rückspiel bei den Schwaben.

Petkovic: Ein aktives Ergebnis

Die Göppinger feierten die knappe Niederlage zur Verwunderung von Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm derweil wie einen Sieg, Frisch- Auf-Trainer Velimir Petkovic sprach vielsagend von einem „aktiven Ergebnis“, was nichts anderes zu bedeuten hatte, dass die Schwaben immer noch dick im Rennen sind – was vielleicht nicht jeder so erwartet hatte. „Als wir vier Tore hinten lagen, kann das ganz anders laufen“, wusste auch Göppingens Torwart Bastian Rutschmann, dass es die Löwen gleich mehrmals verpassten, bereits im Hinspiel einen ersten Schritt Richtung Finale zu machen.

Der Ex-Löwe im Frisch-Auf-Tor war daran allerdings nicht ganz unschuldig. Seinen Gegenübern Goran Stojanovic und Henning Fritz lief Rutschmann deutlich den Rang ab. „Unsere Abwehr im zweiten Durchgang und unsere Torwartleistung waren nicht gut genug“, räumte auch Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson ein, während sich Rutschmann für das Rückspiel nun einiges ausrechnet.

„Dass die Serie erst bei uns in Göppingen entschieden wird, haben wir bereits vor der Partie gesagt“, blickte der Keeper mit besonderem Interesse auf die 32 erzielten Auswärtstore. „Das kann natürlich auch ein Faktor werden“, sagte Rutschmann.

Den Schwaben würde zum Weiterkommen nun ebenfalls ein Sieg mit einem Tor Vorsprung genügen – solange die Löwen in Göppingen weniger als 32 Mal treffen.

Rechenspiele (noch) kein Thema

Doch solche Rechenspiele stehen momentan noch nicht auf der Agenda der Badener. „Das war doch vorher klar, dass wir zweimal gewinnen müssen“, war für Manager Storm der enge Spielverlauf keine Überraschung, und mit bislang drei Siegen aus den jüngsten drei Vergleichen blicken die Badener selbstbewusst auf die Begegnung in der stimmungsvollen EWS Arena. „Wir wollen auch das vierte Spiel gegen Göppingen gewinnen“, lässt Linkshänder Michael Müller keinen Zweifel an der Zielsetzung „Finale“, während die Göppinger ebenfalls noch einmal 60 Minuten dagegenhalten werden. „Wir wollen diesen Pokal verteidigen“, machte Trainer Petkovic unmissverständlich klar.

Von Thorsten Hof