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Keine Atempause (BNN)

Drei Spiele in sechs Tagen: Löwen mit Rückenwind ins „Wahnsinns-Programm“

Den 25:21-Erfolg gegen Montpellier HB in der Champions League hakten die Handballer der Rhein-Neckar Löwen schnell ab. Das ist nur verständlich, denn in den kommenden Tagen ist das Team von Nikolaj Jacobsen zunächst gleich zweimal in der Bundesliga gefordert – und will dort seine Traumbilanz von 26:0-Punkten ausbauen.

Gerne hätte der Löwen-Coach seinem kompletten Kader beim „Heimspiel“ im Ausweichstandort Frankfurt Spielzeit gegeben, doch weil seine Akteure auf dem Feld nach dem zwischenzeitlichen 21:12 (37.) zu schnell zu stark nachließen, ging der Plan nicht auf, die Kräfte angesichts des bevorstehenden Programms noch besser zu verteilen. Am Samstag (19 Uhr) müssen die Löwen beim Tabellenzweiten MT Melsungen antreten, am Dienstag (19 Uhr) kommen die Füchse Berlin in die SAP Arena und schon am Donnerstag (20.45 Uhr) gastiert IFK Kristianstad in der Champions League in Mannheim. „Das ist ein Wahnsinns-Programm“, sagt Jacobsen.
Immerhin gehen die Löwen dieses mit Rückenwind an: 26:0-Punkte bedeuten die Einstellung des eigenen Startrekords, denn auch in der Saison 2012/13 starteten die Löwen mit 13 Siegen in die Saison. Dann gab es eine deutliche Heimniederlage gegen den damaligen Tabellenzweiten THW Kiel. Ein ähnliches Szenario soll es diesmal nicht geben, im Gegenteil: Mit einem Sieg in Melsungen will der Tabellenführer seine Anwartschaft auf die Meisterschaft untermauern. „Das wäre schon ein Zeichen“, sagt Kim Ekdahl du Rietz. Der Schwede weiß um die Bedeutung der Partie – er weiß aber auch, wie schwer es sein wird, in der Rothenbach-Halle in Kassel als Sieger vom Feld zu gehen.
In den vergangenen Jahren gewannen die Löwen zwar in Melsungen, doch einfach wird das Vorhaben deshalb nicht. Die körperlich starken Spieler der MT überraschten in der aktuellen Spielzeit bislang positiv. „Melsungen ist sehr stark, hat in Flensburg gewonnen und steht nicht einfach so auf dem zweiten Platz“, sagt Jacobsen. Der Gegner ist mit seiner robusten Spielweise besonders deshalb gefährlich, weil den Löwen der Substanzverlust anzumerken ist.
Von Michael Wilkening