Veröffentlichung:

Keine Jubelstimmung bei den Löwen (RNZ)

44:32-Sieg in Emsdetten, aber Gedeon Guardiola mit Roter Karte

Emsdetten. (miwi) Die Rhein-Neckar Löwen erledigten die Pflichtaufgabe gestern beim Schlusslicht TV Emsdetten souverän. Der Handball-Bundesligist siegte sicher mit 44:32 (19:12) und bleibt damit dem THW Kiel als Tabellen-Zweiter weiter auf den Fersen.

Jubelstimmung gab es nach dem Spiel trotzdem nicht, denn vier Sekunden vor Schluss sah Gedeon Guardiola die Rote Karte, weil er das Anspiel des TVE verhindert hatte. Kurz zuvor hatte sich sein Zwillingsbruder Isaias beim Treffer zum 44:32 verletzt und Gedeon wollte die Partie unterbrechen, damit er behandelt werden konnte. Eine Reflexhandlung, die von den Schiedsrichtern regelgerecht mit der Roten Karte geahndet wurde. Die Regel besagt allerdings auch, dass Gedeon Guardiola eine automatische Sperre von einem Spiel aufgebrummt bekommt – und das nächste Ligaduell ist das Gipfeltreffen gegen den THW Kiel!

„Das ist unglaublich“, sagte Gudmundur Gudmundsson. Der Löwen-Coach hofft, dass sein Abwehrchef um eine Sperre herumkommt. „Es war keine spielentscheidende Szene und dafür ist die Regel gemacht“, sagte der Isländer. Gedeon Guardiola wollte sich nicht zu seiner Kurzschlussreaktion äußern, beim Spanier liefen Tränen das Gesicht herunter, als er in die Kabine ging.

Die Löwen hatten auf dem Feld exakt zwölf Minuten lang Probleme mit dem Tabellenletzten. Nach schneller 4:1-Führung schlichen sich ein paar Unkonzentriertheiten ein, die der TVE zum 6:6 (12.) nutzte. Nach einer Auszeit von Gudmundusson waren die Löwen wacher und zogen schnell wieder davon. Auch ohne Kapitän Uwe Gensheimer, der wegen eines leichten Muskelfaserrisses zuhause geblieben war, hatten die Gudmundsson-Schützlinge alles im Griff.

Sein Ersatz, Stefan Sigurmannsson, sorgte jedoch dafür, dass das Fehlen Gensheimers nicht negativ ins Gewicht fiel. Schon zur Pause hatte der Isländer fünf Mal getroffen und dabei keinen Fehlwurf, am Ende waren es neun Treffer. „Ich bin immer bereit und kann mit meiner Leistung heute zufrieden sein“, sagte Sigurmannsson nach der Partie. Stark war auch Goran Stojanovic, der statt Niklas Landin im Tor stand. Der Montenegriner hatte mit vielen tollen Paraden Anteil daran, dass die Löwen beim 19:12 nach 30 Minuten entspannt in die Kabinen gingen.

Nach der Pause verordnete der Löwen-Trainer Rechtsaußen Patrick Groetzki eine Pause und brachte Raiko Prodanovic aufs Feld. Am Spielfluss der Löwen änderte das nichts. Beim 27:17 (40.) war der Vorsprung auf zehn Tore angewachsen. Jetzt durfte sich auch Alexander Petersson auf der Bank ausruhen, Isaias Guardiola spielte fortan im rechten Rückraum. Alles lief nach Plan – bis vier Sekunden vor dem Ende. Die Löwen legten Einspruch gegen die Sperre für Guardiola ein.

TV Emsdetten: Bozovic 6, Arnarson 2, Halibegovic 6, Lokkebo 2/1, Boomhouwer 5/1, Thünemann 4, Selmanovic 2, Kvalvic 1, Hansen 2, Koch 2

Rhein-Neckar Löwen: Petersson 3, Schmid 13/7, Ekdahl du Rietz 2, Groetzki 2, Sigurmannsson 9, Sesum 1, Manojlovic 1, I. Guardiola 2, Prodanovic 2, Gorbok 6, G. Guardiola 3