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Klarer Derby-Sieg und ein emotionales Comeback (MM)

Nach sechs Monaten Verletzungspause kehrt beim 37:30 gegen den HBW Balingen-Weilstetten Zarko Sesum ins Löwen-Team zurück

MANNHEIM. Noch heißt es fünfmal schlafen bis zum Heiligen Abend, aber ein Spieler der Rhein-Neckar Löwen dürfte bereits gestern Abend in Feiertagsstimmung gewesen sein. Nachdem er bereits den Einstieg ins Mannschaftstraining Anfang Dezember als „kleines Weihnachtsfest“ erlebte, durfte Zarko Sesum beim 37:30 (19:15)-Heimsieg gegen den HBW Balingen-Weilstetten gleich noch einmal feiern. Exakt ein halbes Jahr, nachdem sich der Serbe im Halbfinale des EHF-Cups eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte, gab er gegen die abstiegsbedrohten Schwaben sein Comeback und war natürlich der glücklichste Mensch in der SAP Arena. „Wieder dabei zu sein und dann auch noch dieser klare Sieg – das war heute einfach perfekt für mich“, freute sich der Rechtshänder sichtlich über seine Rückkehr aufs Parkett.

Schon nach sieben Minuten durfte Sesum in der Abwehr eingreifen: und das nicht nur, weil die Löwen die Gelegenheit für einen solchen Arbeitsversuch für angebracht hielten, sondern weil auch Not am Mann war. So hatte sich Isaias Guardiola im Training an der Schulter verletzt und musste ebenso zusehen wie Sergej Gorbok, der offenbar noch mit den Folgen einer leichten Gehirnerschütterung aus dem Spiel in Hamburg zu kämpfen hat.

Doch das war auch das einzige Überbleibsel vom Debakel an der Nordsee, denn der Torhunger der Löwen war deutlich zu spüren und die HBW-Abwehr nicht in der Lage, die Gelben effektiv zu stoppen. Beim Stand von 8:6 (15.) nutzen die Badener eine Überzahl-Situation, um auf 11:6 zu erhöhen (19.). Dieser Fünf-Tore-Führung hatte über 13:8 und 15:10 (24.) bis zum 19:14 (30.) Bestand, Christoph Theuerkauf verkürzte für den HBW fünf Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zum 19:15-Zwischenstand. Zu bemängeln war lediglich, dass es den Löwen nicht gelang, in der Abwehr energischer zuzupacken. Ansonsten wäre der Zwischenstand sicher deutlicher ausgefallen.

Nach dem Wechsel sah es zunächst so aus, als ob sich die Löwen nun endgültig absetzen konnten. Vor allem Kim Ekdahl du Rietz (insgesamt 11Tore) traf nun nach Belieben. Beim 25:18 (37.) sah alles nach einer Packung für die Balinger aus, doch dann ließen die Gelbhemden klarste Möglichkeit sträflich aus. Der HBW kam wieder etwas heran, bekam aber Ekdahl du Rietz zu keiner Zeit in den Griff, der beim 29:21 (45.) wieder für klare Verhältnisse sorgte. Wie an einem Gummiband hielten die Badener ihr Gegenüber nun auf Distanz, Trainer Gudmundur Gudmundsson ärgerte sich allerdings über einige Nachlässigkeiten, die Balingen nach dem 31:25 wieder auf 31:28 heranbrachten (54.).

Eine Auszeit war die Folge, und als Löwen-Keeper Niklas Landin einen Strafwurf von HBW-Spielmacher Martin Strobel parierte, holten sich die Löwen noch einmal die zweite oder dritte Luft, um die Partie bis zum 37:30-Endstand dann doch noch entsprechend klar zu gestalten. „Auch wenn die Jungs müde sind – wir wollten die drei Spiele bis zur Pause unbedingt gewinnen. Dazu haben wir heute den ersten Schritt getan“, war auch Manager Thorsten Storm zufrieden.

Von Thorsten Hof