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Löwen gewinnen ohne Mühe gegen Balingen-Weilstetten (RNZ)

Mannheim. Los ging die gelbe Woche durchwachsen. Die schmerzhafte Bauchlandung, der 25:38-Abschuss in der Handball-Bundesliga beim HSV Hamburg, wirkte bei den Rhein-Neckar Löwen noch nach. Ein echter Stimmungskiller in der Vorweihnachtszeit. Aber nur bis Dienstagabend, da wurde es nämlich bereits ein wenig besinnlich, das erste Geschenk wurde unter den Baum gelegt. Es heißt VfL Bad Schwartau und ist die letzte Heimhürde auf dem Weg zum Final Four im DHB-Pokal. Ein Zweitligist, eine Art Freilos also.

Das nächste Präsent wollten sich Uwe Gensheimer und Co. dann gestern Abend selbst machen. Mit einem Heimsieg vor 5271 Zuschauern in der SAP Arena, mit zwei Bundesliga-Punkten gegen die HBW Balingen-Weilstetten. Und das gelang dann auch. Locker und leicht. Nach 60 Handball-Minuten stand es 37:30 (19:15) für die Löwen. Manager Thorsten Storm danach: „Wir haben das drittletzte Türchen am Löwen-Weihnachtskalender geöffnet und da waren für uns zwei Punkte drin.“ Und weiter: „Der Sieg war verdient. Wir waren besser als zuletzt in Hamburg.“

Wer vom Start weg ein Löwen-Feuerwerk erwartet hatte, der hatte sich allerdings getäuscht. Der Beginn war zäh, zog sich wie Kaugummi. Wie ein altes, ranziges, das keinem der Löwen-Fans schmeckte. In Zahlen: Nach fünf Minuten lagen die Badener mit 1:3 hinten. Wohlgemerkt gegen sehr geschickt verteidigende Schwaben. Die waren heiß, machten die Räume vor dem eigenen Tor ganz eng.

Doch da war ja noch Gensheimer. Der übernahm erneut Verantwortung, traf zwei Mal von der Siebenmeter-Linie. Zum 3:3 (8.). Es war eine Art Weckruf, denn jetzt lief es, zwar noch nicht perfekt, aber es lief: Tore fielen, endlich leichte, herausgespielte Treffer für die Löwen. Auch Dank Patrick Groetzki. Der war nun meist mittendrin statt nur dabei. Mehrfach hob der Nationalspieler auf der rechten Flanke ab, schwebte von der Außenbahn in den Kreis und knallte den Ball teilweise spektakulär zwischen die Pfosten. Klar ist: So spielt nur einer, der mit reichlich Selbstvertrauen unterwegs ist.

In die Pause ging es beruhigend. Mit 19:15. Die zweite Hälfte spulten die Löwen dann mehr oder weniger souverän ab. Die Abwehr stand nun besser, dafür wurde im Angriff einiges verballert. Doch Löwen-Keeper Niklas Landin bügelte die Fehler mit starken Reflexen wieder aus. Kaum Fehler leistete sich hingegen Kim Ekdahl du Rietz. Der Schwede erzielte elf Tore. Ganz stark.

Erfreulich: Zarko Sesum, der monatelang wegen einer schweren Knieverletzung ausgefallen war, feierte sein Comeback. Sorgen bereitet hingegen Isaias Guardiola. Der Spanier hat sich am Dienstagabend im Training an der Schulter verletzt. Wie schwer, steht aktuell noch nicht fest.

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 2, Gensheimer 7/2, Myrhol 1, Groetzki 7, Prodanovic 2, G. Guardiola 4, Petersson 3, Ekdahl du Rietz 11.

Zuschauer: 5271 

Von Daniel Hund