Veröffentlichung:

Klarer Sieg zum Abschluss gegen Wetzlar

36:27 sichert Rang vier / Sechs Akteure verabschiedet

Die Rhein-Neckar Löwen haben die Saison 2009/10 auf dem vierten Tabellenplatz beendet. Vor 4121 Zuschauern in der Europahalle in Karlsruhe siegten die Badener gegen die HSG Wetzlar mit 36:27 (17:17). Bjarte Myrhol war mit neun Toren bester Werfer der Löwen, die jetzt weiterhin darauf hoffen können, in der kommenden Saison in der Champions League vertreten zu sein. Nach der Begegnung verabschiedete der Klub sechs Akteure, die in der kommenden Spielzeit eine neue Herausforderung suchen.

„Time to say goodbye“ – zu den Klängen des Hits von Andrea Bocelli wurden nach dem Schlusspfiff nacheinander Thomas Bruhn, Nikola Manojlović, Snorri Guðjónsson, Siarhei Harbok und Andrej Klimovets auf eine kleine Bühne Mitten in der Europahalle gebeten. Mit einem Bild sowie Präsenten des Fanclubs wurden die Cracks verabschiedet. Außerdem gab es ein Andenken der Mannschaft. Carlos Prieto, der sechste Abgang, war nicht in der Halle, weil er sich bereits bei der spanischen Nationalmannschaft befindet.

Vor dem Anwurf galt es zunächst, noch eine andere Ehrung vorzunehmen. Thorsten Storm übernahm die Aufgabe, Sławomir Szmal ein kleines Geschenk zu überreichen. „Ich verneige mich vor dem Menschen und dem Sportler“, sagte der Manager der Löwen über den Welthandballer des Jahres 2009. Lang anhaltenden Applaus gab es, als Storm kurz vorher die Vertragsverlängerung von Patrick Groetzki bekannt gegeben hatte. Der gebürtige Pforzheimer bleibt mindestens bis Juni 2014 bei den Badenern. „Ich komme aus der Region und fühle mich bei dem Verein gut aufgehoben“, begründete der Rechtsaußen seine Entscheidung.

In den ersten 30 Minuten des Saison-Abschlusses gegen die Mittelhessen fanden die Löwen nicht die richtige Einstellung. Nach passablem Beginn und einer 6:4-Führung nach zehn Minuten schlichen sich viele Unaufmerksamkeiten ein. In der Deckung fehlte die Aggressivität, beiden Torhütern die Bindung und vorne gab es viele technische Fehler. „Unsere 6:0-Abwehr hat nicht funktioniert, wir waren nicht gut im Spiel“, sagte Lindgren später. Deshalb konnten die Mittelhessen die Begegnung offen gestalten und gingen in der 21. Minute durch Timo Salzer sogar mit 12:11 in Führung. Bis zum Halbzeitpfiff marschierten beide Teams anschließend im Gleichschritt, so dass die Badener nach 30 Minuten beim 17:17 zwar den einen Punkt in der Tasche hatten, der für den vierten Rang nötig war – die Zuschauer waren aber trotzdem nicht zufrieden.

Das sollte sich allerdings ändern: Nach der Pause zeigten die Löwen ein anderes, besseres Gesicht. Lindgren hatte auf eine 5:1-Abwehrformation umgestellt – Gensheimer deckte Daniel Valo kurz – und sofort hatten die Badener den Gegner besser im Griff. Nach 39 Minuten hatten die Löwen eine 23:18-Führung herausgeworfen, weil Bjarte Myrhol zu Höchstform auflief und Grzegorz Tkaczyk im linken Rückraum stark spielte. „Wir haben heute ohne Christophersen und Smoler gespielt, und zudem ist uns in der zweiten Hälfte die Kraft ausgegangen“, analysierte HSG-Coach Michael Roth.

Der frühere Coach der SG Kronau/Östringen musste tatenlos zuschauen, wie die Badener den Vorsprung nach und nach ausbauten und am Ende verdient 36:27 gewannen. „In der zweiten Halbzeit hatten wir in der Abwehr Ballgewinne, die wir zu Gegenstößen genutzt haben“, war Lindgren mit dem zweiten Teil der Partie gegen die Mittelhessen zufrieden.

Zufrieden sein konnte auch Uwe Gensheimer, der im Anschluss an das letzte Saisonspiel als Löwe der Saison ausgezeichnet wurde. Das „Wochenblatt“ hatte eine Publikumswahl durchgeführt, aus der die Nummer 3 als Sieger hervorging. Bjarte Myrhol und Oliver Roggisch landeten auf den Platzen zwei und drei.

Rhein-Neckar Löwen: Fritz, Szmal (21.-30.) – Stefánsson (1), Guðjónsson (2), Bielecki – Groetzki (5), Gensheimer (8/4) – Myrhol (9) – Roggisch, Tkaczyk (7), Manojlović, Müller, Klimovets (3), Bruhn (1).
HSG Wetzlar:
Krasavac, N. Weber (bei einem Siebenmeter und ab 31.) – Valo (5), Salzer (3), Mráz (6) – Jungwirth (3), Schmidt (4/3) – S. Weber (3) – Allendorf (2), Schneider (1), Chalkidis, Werum, Ludwig, Smoler (n.e.), Rompf (n.e.).
Strafminuten:
Groetzki (2) – Jungwirth (4), Ludwig (2), Allendorf (2), Valo (2), Schneider (2).
Trainer:
Ola Lindgren – Michael Roth.
Zuschauer:
4121.
Schiedsrichter:
Andreas Pritschow / Marcus Pritschow (Stuttgtart).
Spielfilm:
3:2 (6.), 6:6 (12.), 9:7 (16.), 10:10 (19.), 12:13 (22.), 15:15 (26.), 17:17 (HZ), 20:17 (35.), 23:18 (39.), 26:21 (45.), 30:22 (49.), 32:26 (53.), 35:27 (57.), 36:27 (Endstand).
Zeitstrafen:
1/6.
Siebenmeter:
5/4 – 3/3.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Nicolai Weber.
Beste Spieler: Myrhol, Tkaczyk – Mráz, Valo.