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Knapper als nötig, aber sicherer als erwartet

KARLSRUHE (de). Sicherer als erwartet und knapper als nötig lösten die Rhein-Neckar-Löwen gestern Abend ihre erste Karlsruher Aufgabe auf dem Weg zu Platz drei in der Handball-Bundesliga. Der TBV Lemgo wurde mit 29:27 (17:13) besiegt.

Sechs Tore lagen die Löwen nach 45 Minuten vorne. Wer aber sollte es einer Mannschaft verdenken, wenn sie sich dann mit dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League am Sonntag beim THW Kiel im Blick, nicht mehr den Akku leer rennt.

Volker Mudrows Planungen wurden schon nach zweieinhalb Minuten über den Haufen geworfen. Michael Kraus zog sich eine Rippenverletzung zu, die ihn zur Aufgabe zwang. Verdacht auf Rippenbruch ergab die erste Untersuchung. Ferenc Ilyes übernahm den Part auf halblinks beim TBV Lemgo. Zu diesem Zeitpunkt hatte Holger Glandorf zwei Mal getroffen, Martin Strobel brachte Lemgo mit 3:2 noch einmal in Führung. Dann aber stand die Löwen-Abwehr, wieder mit Myrhol und Manojlovic in der Zentrale besser, die Löwen zogen davon. Zum einen, weil sie weniger Fehler machten, weil Henning Fritz etwas besser hielt als Carsten Lichtlein und später Martin Galia, und weil sich die Lemgoer im ersten Abschnitt drei Zeitstrafen verpassten. Die Löwen machten daraus zwar nicht übermäßig viel, es half aber, den Abstand langsam auf vier Tore auszubauen, nachdem Lemgo vom 7:4 noch einmal auf 7:7 herangekommen war.

Ola Lindgrens Löwen ließen nie einen wirklichen Zweifel am späteren Sieger aufkommen, hielten den TBV auch dank der acht Treffer von Karol Bielecki (bei mehreren Fehlversuchen), der Treffsicherheit Uwe Gensheimers von der Siebenmeterlinie (7/7) und Henning Fritz hinter einer beweglichen Abwehr auf Distanz.

Kreisläufer Bjarte Myrhol war der wohl Geplagteste in der Löwen-Offensive, Patrick Groetzki der eindeutig Glücklichste. Nach seinem dreifachen Missgeschick am vergangenen Sonntag gegen Kiel, bewies er eben bei einem Tempogegenstoß gute Nerven zum 2:2, ebenso wie bei weiteren zwei Treffern von seiner rechten Außenposition. Der Kollegen-Balsam hat wohl gewirkt.

„Wir haben ganz gut gespielt, kamen aber nicht richtig weg“, befand Ola Lindgren, „wir mussten wirklich hart arbeiten, haben das Spiel aber kontrolliert und hätten auch mit sieben, acht Toren gewinnen können.“ Lindgren wechselte viel, hätte das aber bei größerem Abstand gerne noch mehr getan. Dass zwischendurch die Linie verloren ging, machte sich jedoch nicht weiter bemerkbar, weil auch der TBV keine richtige fand.

 29.04.2010