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Löwen bleiben in der Champions-League-Spur

Karlsruhe. Nach den erfolgreichen Champions-League-Auftritten in Karlsruhe ist den Rhein-Neckar Löwen nun auch die Bundesliga-Premiere in der Fächerstadt gelungen. Mit 29:27 (17:13) besiegten die Badener gestern Abend vor 4850 Zuschauern in der ausverkauften Europahalle den TBV Lemgo und bleiben damit weiter im Rennen um Platz drei, der wieder die direkte Qualifikation für die Königsklasse bedeuten würde. „Wichtig waren vor allem die zwei Punkte, weil jeder weiß, wo wir hinwollen. Und wenn wir jedes Spiel so konzentriert angehen wie heute, kann das mit Platz drei sicher noch klappen“, war nicht zuletzt Linksaußen Uwe Gensheimer mit dem Auftritt in der Nachbarschaft zufrieden.

Nach den ersten Minuten im Gleichschritt setzten sich die Löwen bald auf 6:3 (11.) ab, weil sie im Gegensatz zum Kiel-Spiel ihre Ballgewinne in der Abwehr nun auch gleich in Gegenstöße umsetzen konnten. Zu diesem Zeitpunkt musste Lemgo bereits auf Michael Kraus verzichten, der früh mit Verdacht auf einen Rippenbruch aufgeben musste (3.). Ganz ins Hintertreffen geriet der TBV deshalb allerdings nicht. Beim 7:7 waren die Lipperländer wieder dran, bevor die Löwen mit einer Vierer-Serie auf 11:7 konterten (17.) und diesen Vorsprung auch bis zur Halbzeit behaupteten. Wären da nicht die obligatorischen Gegentreffer in eigener Überzahl gewesen, hätten die Gelbhemden sogar höher führen können. Aber auch so hielt das Lindgren-Team den TBV sicher auf Distanz. Patrick Groetzki (3 Tore) hatte sein jüngstes Omeyer-Trauma aus dem Champions-League-Viertelfinale schnell verarbeitet und schon bis zur Pause zwei Einwurfmöglichkeiten sicher verwandelt. „Das ist abgehakt“, versicherte der 20-Jährige.

Auch nach dem Seitenwechsel kamen die Löwen nicht mehr ernsthaft in Gefahr, weil sie beweglich in der Abwehr agierten und der TBV zu keiner Zeit Löwen-Kreisläufer Bjarte Myrhol in den Griff bekam. Nicht zuletzt deshalb konnte Uwe Gensheimer eine makellose Strafwurf-Bilanz von sieben Treffern vorweisen. Beim 24:18 (42.) stellte der Friedrichsfelder vom Punkt erstmals einen Sechs-Tore-Vorsprung her.

Von Holger Glandorfs Treffer zum 29:27-Endstand einmal abgesehen, kam Lemgo nie mehr näher als auf drei Tore heran – auch weil Henning Fritz nun über sich hinauswuchs und Karol Bielecki in bedrohlichen Lagen immer rechtzeitig eine seiner Rückraum-Raketen zündete. Am Ende hatte der Pole als bester Werfer acht Striche in der Torschützenliste. „Insgesamt hätten wir vielleicht höher gewinnen können, aber mit Blick auf unsere konstante Form bin ich optimistisch für die Zukunft“, blickte Trainer Ola Lindgren mit einem Auge schon auf das Champions-League-Rückspiel in Kiel.

Von Thorsten Hof

 29.04.2010