Veröffentlichung:

„Können jedes Spiel gewinnen“ (RNZ)

Uwe Gensheimer über die Rhein-Neckar Löwen und über die Nationalmannschaft

Heidelberg. Neun Spiele, neun Siege. Die Rhein-Neckar Löwen begeistern seit Wochen die Handball-Welt. Mit Tempo-Handball, mit Spielwitz, mit Herz. Der Lohn ist die Tabellenführung. Gut, es ist nur eine Momentaufnahme, aber eine mit einem ganz dicken Ausrufezeichen. Schließlich galt es vor der Saison neun Spieler zu integrieren. Einer, der dabei mithalf, ist Uwe Gensheimer. Der Kapitän, der Ur-Löwe aus Friedrichsfeld. Am Donnerstag geht ernunmal fremd, streift sich ein anderes Trikot über. Ein weißes, kein gelbes. Gensel wird für Deutschland werfen und treffen. Und das zuhause, in seinem Wohnzimmer, der Mannheimer SAP Arena. Dort trifft die Mannschaft von Martin Heuberger im Rahmen der Europameisterschafts-Qualifikation um 19 Uhr auf Montenegro. Im Vorfeld des Duells  prach die RNZ mit Uwe Gensheimer, der sich bereits auf sein ganz persönliches „Heimspiel“ freut. 

> Uwe Gensheimer, in der Bundesliga haben die Löwen eine beeindruckende Seriehingelegt. Ist es schlecht, dass jetzt wieder eine längere Pause ansteht?

Im September hatten wir ja schon mal eine längere Pause. Deshalb denke ich, dass wir das auch dieses Mal wegstecken werden. Und natürlich darauf, dass auch wirklich alle Spieler wieder gesund nach Kronau zurückkehren. Denn wir wollen dann dort weitermachen, wo wir gegen Magdeburg aufgehört haben. 

> Worauf führen Sie die starken Leistungen zurück?

Dafür sind mehrere Faktoren verantwortlich. Vor allem das gewonnene Selbstvertauen, das wir uns durch unsere Siege erarbeitet haben. Bei uns glaubt jeder an  sich. Also daran, dass wir jedes Spiel gewinnen können. Und wenn es mal eng wird, können wir noch einen Gang hochschalten. Was wir zum Beispiel gegen Wetzlar oder zuletzt gegen Magdeburg bewiesen haben. Das ist eine Qualität, die du brauchst, wenn du dauerhaft oben mitspielen willst.

> Der derzeitige Höhenflug verleitet zum Träumen. Die direkte Champions- League-Qualifikation scheint diesmal jedenfalls nur Formsache zu sein… 

Um das beurteilen zu können, ist es noch zu früh in der Saison. Aber momentan sieht es diesbezüglich wirklich sehr gut aus. In diesem Jahr ist es vielleicht  sogar ein Vorteil, dass wir nicht in der Champions League spielen. Dadurch haben wir nicht die Belastungen, die Mannschaften wie Flensburg oder Kiel haben. 

> Weg von den Löwen, hin zur Nationalmannschaft: Ist es für Sie nach wie vor etwas Besonderes für Deutschland zu spielen?

Natürlich. Und wenn es dann noch in der eigenen Halle ist, ist es noch schöner. In der SAP Arena haben wir eigentlich immer gute Leistungen gezeigt. Ich hoffe, dass wir das auch gegen Montenegro hinbekommen. Wir dürfen diesen Gegner aber auf keinen Fall unterschätzen. Gegen Mannschaften vom Balkan, die immer aggressiv in der Abwehr stehen, ist es traditionell schwer zu bestehen. 

> Wann treffen sich die Nationalspieler? Gibt es im Vorfeld einen Lehrgang? 

Ja, den gibt es. Wir sind bereits seit Sonntagabend  zusammen in Heidelberg, wo wir uns gezielt vorbereiten werden.

Von Daniel Hund