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Kurze Vorbereitung auf Balingen

Löwen treffen am Abend auf die Überraschungsmannschaft der Liga

Die Rückreise aus Skopje war lang, die Vorbereitung auf Balingen entsprechend kurz. Erst am Montagabend kehrten die Löwen vom Gastspiel aus Mazedonien zurück. „Es hat sich niemand verletzt, und auch unser Gepäck war auf dem Rückflug komplett dabei“, konnte Trainer Nikolaj Jacobsen der Reise nach Mazedonien trotz der vermeidbaren Niederlage am Sonntag bei Vardar Skopje doch noch etwas Positives abgewinnen. Wie auf dem Hinflug mussten die Badener auch am Montag bei der Rückreise in Wien den Flieger wechseln, hatten beim Hinflug aber mit massiver Verspätung zu kämpfen und schafften deshalb grade noch so den Anschlussflug nach Skopje. Dort gab es nach der Landung dann die böse Überraschung, ein Teil des Gepäcks hatte es in der Kürze der Zeit nicht von einem Flieger in den anderen geschafft und wurde erst am Spieltag im Hotel zugestellt. So mussten die Badener improvisieren und absolvierten das Abschlusstraining vor dem Spiel in den weiß-roten Socken des Gegners, der durch die Vermittlung von Ex-Löwe Sergej Gorbok schnell und unkompliziert aushelfen konnte.

Am heutigen Mittwoch heißt es für die Badener dann wieder zurück zum Alltag, und der heißt Handball Bundesliga. „Unsere Gegner in der Champions League lachen uns teilweise aus für unsere Belastung. Mein Kollege von Vardar gibt seinen Spielern nach der Partie gegen uns erst einmal frei, und hat dann eine Woche Zeit sich auf das nächste Champions League Spiel vorzubereiten, während wir eigentlich nur einen Tag Vorbereitung auf das Spiel in Balingen haben“, berichtet Jacobsen.  Mit den „Galliern von der Alb“ erwartet die bisherige Überraschungsmannschaft der Liga die Löwen, die Sparkassenarena in Balingen ist bereits seit Tagen restlos ausverkauft. „Wir müssen nur auf die letzten Ergebnisse von Balingen zu Hause schauen, das sagt alles“, warnt Jacobsen seine Spieler davor den vermeindlichen Abstiegskandidaten, der aktuell auf Platz vier steht, zu unterschätzen.

Sowohl der THW Kiel wie auch der HSV Hamburg verloren auf der schwäbischen Alb. Zuletzt setzte es aber auch für den HBW eine Pleite, bei der TSV Hannover-Burgdorf kam die Mannschaft von Trainer Markus Gaugisch mit  23:29 unter die Räder und erlebte dabei in der ersten Hälfte beim 6:18 Halbzeitrückstand ein Debakel. Trotz der klaren Favoritenrolle für die Löwen will sich Balingen am heutigen Abend nicht ergeben, Trainer Gaugisch kündigt dem Tabellenführer einen harten Kampf an: „Gegen die Löwen müssen wir mutig sein. Wenn uns unsere Fans unterstützen wollen wir es den Gästen so schwer wie möglich machen“, so der Coach, der wohl gleich auf zwei Linkshänder verzichten muss. Dragan Tubic hat sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen, dazu fehlt wohl auch Dennis Wilke und die beiden Langzeitverletzten Fabian Böhm und Yann Polydore.  „Egal welche Spieler für Balingen auf dem Feld stehen, sie werden uns mit ihrem Publikum im Rücken alles abverlangen“, erwartet Nikolaj Jacobsen einen erneuten Hexenkessel. Für Torhüter Bastian Rutschmann ist die heutige Partie sogar „schwieriger als das Spiel in Skopje“. Rutschmann stand bis zum Ende der vergangenen Saison noch beim heutigen Gegner im Tor. „Der HBW hat eine super Mannschaft, und ich gönne ihnen auch den sportlichen Erfolg. Nur bei den beiden Spielen gegen uns kenne ich keine Freunde und möchte natürlich gewinnen“, freut sich der Schlussmann auf seine Rückkehr, die am Ende den vierten Auswärtssieg der laufenden Saison bringen soll.