Veröffentlichung:

Lange Reise Richtung Hexenkessel

Löwen starten am Samstag in Presov in die EHF-Cup-Gruppenphase

Nun wird es ernst: Nach dem doch recht lockeren Aufgalopp in der dritten Runde des EHF-Cups (37:17 und 27:27 gegen A.C. Diomidis Argous) starten die Rhein-Neckar Löwen am Samstag in die Gruppenphase des europäischen Wettbewerbs. Erster Gegner ist TATRAN Presov. Den Badenern steht nicht nur eine lange Reise, sondern auch eine schwere Aufgabe bevor.

Der Februar ist bei den Löwen so eine Art Reise-Monat: zwei Heimspielen stehen fünf Auswärtsaufgaben gegenüber, zwei davon im EHF-Cup. Zwischen vergangenem Dienstag und kommendem Mittwoch legt der Löwen-Tross rund 4500 Kilometer zu drei Auswärtspartien (vergangenen Dienstag das DHB-Pokal-Viertelfinale in Flensburg/20:24, am Samstag in Presov und kommenden Mittwoch die Bundesliga-Partie bei dem TuS Nettelstedt-Lübbecke) zurück. „Der Februar ist nicht einfach“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson: „Viele Reisen und ein schweres Programm.“

Und die Partie am Samstagabend um 20.30 Uhr bei TATRAN Presov ist sicherlich alles andere als ein gemütlicher Ausflug nach Osteuropa. Die Slowaken haben schon das ein oder andere Mal in der Champions League gespielt – zuletzt in der Saison 2010/11. Zudem verliert Presov – egal, ob in der heimischen Liga oder in der SEHA-Liga, einer Spielklasse, in der Mannschaften aus verschiedenen osteuropäischen Ländern dabei sind (u.a. Croatia Zagreb), kaum ein Heimspiel. „Die sind es gewohnt, zuhause zu gewinnen“, sagt Gudmundsson: „Das ist dort ein richtiger Hexenkessel.“ Auch der SC Magdeburg musste diese Erfahrung in der vergangenen Saison machen. Im Viertelfinale des EHF-Cups kamen die Ostdeutschen bei den Osteuropäern zu einem 29:29. „Auch dieses Spiel zeigt ihre Heimstärke und sollte Warnung genug sein“, urteilt Gudmundsson, der unter anderem diese Partie auf Video analysiert hat.

Der Isländer muss nun sowohl versuchen, die zweite Hälfte der Partie gegen Flensburg aus den Köpfen der Spieler zu bekommen („Da gibt es einiges zu verbessern, insbesondere im Angriff“), als auch seine Akteure auf den Hexenkessel vorzubereiten. „Wir müssen dafür bereit sein, wissen, dass alle gegen uns sein werden“, sagt der Coach.

Die Löwen reisen am Freitag nach Presov. Nach dem Spiel am Samstagabend geht es dann am Sonntag zurück nach Mannheim „Das ist natürlich eine sehr beschwerliche Reise“, sagt Gudmundsson. Die Löwen werden jeweils rund zwölf Stunden unterwegs sein.

Neben Presov treffen die Löwen in der erstmalig ausgespielten Gruppenphase des EHF-Pokals – die ersten beiden Teams jeder der vier Gruppen erreichen das Viertelfinale – auf HC Motor Zaporozhye aus der Ukraine und KIF Kolding Kopenhagen (Dänemark). „Das ist eine sehr schwere Gruppe“, urteilt Gudmundsson. An ein mögliches Viertelfinale würde sich ein Final-Four-Turnier Mitte Mai im französischen Nantes anschließen.