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Leader-Qualitäten krönen Teamleistung (MM)

Alexander Petersson eine der großen Löwen-Konstanten

MANNHEIM. Der Höhenflug der Rhein-Neckar Löwen geht weiter. Und langsam aber sicher kristallisiert sich heraus, dass die Erfolgsgeschichte des neu formierten Handball-Bundesligisten nicht nur eine beeindruckende Mannschaftsleistung ist, sondern auch durch viel individuelle Klasse getragen wird. Bestes Beispiel dafür war beim 32:26-Erfolg in Hannover der Auftritt von Alexander Petersson (Bild), der einmal mehr als Abwehr-Vorarbeiter, Motivator, Anspieler und Vollstrecker (7 Tore) in Personalunion glänzte.

„Ich weiß nicht, wie der Kerl das macht, wo er das in den entscheidenden Phasen immer wieder hernimmt“, freute sich Geschäftsführer Thorsten Storm über die Leader-Qualitäten des Isländers. „Das war heute das Plus auf eine starke Teamleistung“, lobte Storm.

Mit bislang 42 Toren und einer Quote von über 60 Prozent aus dem Rückraum glänzt der in Riga geborene Linkshänder dabei aber nicht nur im Angriff, sondern rackert auch in der Abwehr immer an der Grenze des Machbaren. „Das kostet natürlich ganz schön Kraft“, sagte der 32-Jährige nach dem Sieg gegen Hannover-Burgdorf und war noch Minuten nach dem Abpfiff mächtig aus der Puste. „Doch der Trainer hat das über die Spielzeit ganz gut verteilt“, atmete Petersson durch – auch wenn ihm selbst noch ein paar Minuten zusätzliche Entlastung sicher gut getan hätten. Doch im rechten Rückraum ist Isaias Guardiola einfach noch nicht so weit, um eine echte Alternative zum Isländer zu sein.

Doch Petersson steckt das weg und beißt auf die Zähne – der gegenwärtige Erfolg macht schließlich viele Mühen leichter. Und der Linkshänder hat von der Erfolgsserie noch lange nicht genug: „Ich sehe so schnell kein Team, das uns die Punkte klauen kann“, sprüht Petersson vor Selbstbewusstsein.

Bevor es am nächsten Sonntag (15 Uhr) gegen den SC Magdeburg wieder um Zähler in der Bundesliga geht, steht morgen (19.30 Uhr) beim VfL Gummersbach zuerst einmal die 3. Runde um den DHB-Pokal an. Mit Blick auf Partien gegen die Oberbergischen haben die Löwen dabei alles andere als gute Erinnerungen: Die letzte Begegnung im vergangenen Mai ging zu Hause mit 32:33 verloren, in den Schlusssekunden fingen sich die Badener den entscheidenden Treffer.

„Das sollte uns Warnung genug sein“, meint Trainer Gudmundur Gudmundsson, doch in Hannover legten die Löwen gerade ein ähnliches Trauma zu den Akten – und vielleicht legt ja auch Petersson wieder eine Schippe extra drauf.

Von Thorsten Hof