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Leichte Beute für das Löwen-Rudel (RNZ)

Mannheim. Und wieder einmal feierten die Rhein-Neckar Löwen nach dem 32:22 (16:9) gegen den TSV GWD Minden einen Sieg. Da hat sich in dieser Saison inzwischen schon eine gewisse Routine eingeschlichen. Ein kleines Tänzchen im Kreis und Dank an die Fans. Diesmal jedoch kam eine neue Variante hinzu. Zusammen warf die Mannschaft den jungen Denni Djozic (21) jubelnd in die Luft.

Der etatmäßig Linksaußen, eigentlich als Ersatz für Stefan Sigurmannsson im Kader, war in der Schlussphase der Bundesliga-Begegnung aufs Parkett gekommen – aber auf der rechten Seite, um Patrick Groetzki zu schonen. „Ich freue mich über jede Minute, die ich spiele und gebe hundert Prozent“, sagte der Flügelflitzer nachdem er sogar ein Tor erzielt hatte. „Als Kind habe ich immer davon geträumt Bundesliga zu spielen. Es ist ein gutes Gefühl. Es ist natürlich ungewöhnlich auf Rechtsaußen zu spielen, aber ich habe es einfach mal gemacht.“

Einfach gemacht hatte es den Löwen auch der auswärts in dieser Saison noch sieglose Gegner aus Minden, der nur bis Mitte der ersten Halbzeit mithalten konnte (5:5). Doch nachdem die Spieler von Trainer Gudmundur Gudmundsson gründlich Maß genommen hatten, war es um die Gäste geschehen. Vor 7 573 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena zogen die Hausherren davon und hatten bis zur Halbzeit beim 16:9 bereits die Vorentscheidung geschafft. „Unsere Abwehr war sehr, sehr gut, das war in dieser Saison sehr oft der Schlüssel zum Sieg“, sagte „Gudmi“, „dahinter stand Landin mit der Top-Quote von 67 Prozent.“ 15 Bälle hatte der Torhüter bereits zur Pause abgewehrt, begann auch nach dem Seitenwechsel stark und machte dann seinem Kollegen Goran Stojanovic Platz, der damit nach seiner Verletzungspause ein Comeback feierte.

Mitte des zweiten Durchgangs lagen die Löwen beim 24:10 bereits uneinholbar in Führung, so leicht hat es ihnen selten ein Gegner gemacht, da wird es morgen (20.15 Uhr) beim Liga-Primus THW Kiel ganz sicher erheblich schwerer.

„Realistisch gesehen ist Kiel schon länger Meister, die kann über den langen Weg nichts umhauen, dazu sind sie zu gut besetzt. Unser Fokus geht in Richtung Göppingen, trotzdem kann man in Kiel ein gutes Spiel zeigen“, sagte Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm, der damit bereits auf das Final Four im EHF-Pokal in Nantes und dem Halbfinale am Samstag gegen den Liga-Konkurrenten Frisch Auf Göppingen vorausschaut. Denn in Kiel können sich seine Löwen eine Niederlage leisten und sich dennoch für die nächste Saison einen Champions League-Platz sichern.

Der Trainer freute sich, dass er wieder mehr Spieler zur Verfügung hat und sich die Lage an der Verletzten-Front entspannt hat. Zum einen ist Keeper Goran Stojanovic zurück, zum anderen ist auch wieder mit Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz zu rechnen. „Kim hat sich gesteigert und seine Quote verbessert“, sagt Gudmi. „Am Dienstag haben wir in Kiel eine Riesenaufgabe, wir werden uns vorbereiten.“ Auf einen Erfolg hoffen die Löwen dennoch, denn sollten die Norddeutschen siegen, könnten sie die deutsche Meisterschaft feiern – und da wollen ihnen die Kurpfälzer kräftig in die Suppe spucken.

Rhein-Neckar Löwen: Myrhol 6, Sigurmannsson 6, Groetzki 4, Sesum 4, Ekdahl du Rietz 3, Petersson 3, Gedeón Guardiola 2, Schmid 2, Djozic 1, Isaías Guardiola 1

GWD Minden: Schmidt 7/5, Svitlica 5, Südmeier 4, Steinert 3, Tesch 2, Klesniks 1

Zuschauer: 7 573, Strafminuten: 8/10

Stenogramm: 2:0, 2:2, 5:5, 10:5, 13:6, 16:8, 16:9 (Halbzeit), 19:9, 24:10, 27:17, 32:22 (Endstand)

Von Hasso Waldschmidt