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Leichte Beute für die Löwen

Karlsruhe. Könige von Europa, das wären sie gerne, die Rhein-Neckar Löwen. Gestern haben die Badener einen ersten Schritt in diese Richtung gemacht. Wenn auch einen kleinen, einen ganz kleinen: Zum Auftakt des dreitägigen Wildcard-Turniers, dessen Sieger demnächst in der Champions League starten darf, besiegten die Gelbhemden Gorenje Velenje vor 2.013 Zuschauern mit 33:28 (20:13). „Es war ein wichtiger Sieg, den wir unbedingt wollten“, resümierte Uwe Gensheimer.

Die Löwen begannen stark, führten schnell mit 4:0: Der Ball lief, die Angriffe rollten, die Abwehr stand. Und hinten drin machte Henning Fritz, der einstige Welttorhüter, einen Super-Job. Er entschärfte etliche Hundertprozentige, glich phasenweise einer Mauer. Schier unüberwindbar und stark. Dass sich die Heimsieben bis zur Pause trotzdem „nur“ eine Sieben-Tore-Führung herausschoss, lag an der teilweise schlampigen Chancenverwertung.

Gensheimer muss man diesbezüglich ausklammern. Der trickreiche Linksaußen, der Publikumsliebling aus Friedrichsfeld, brannte ein Feuerwerk ab: Bereits in den ersten dreißig Minuten knallte er den Ball sieben Mal ins Tor der Slowenen.

Nach dem Seitenwechsel fühlte man sich dann an die Vorsaison erinnert. Die Löwen brachen ein, wirkten unkonzentriert, ließen Velenje nochmals bis auf 26:25 (49. Minute) herankommen. Und plötzlich wurde doch noch gebibbert. Unglaublich – aber wahr. Ola Lindgren und Kent-Harry Andersson, die sportliche Kommandobrücke der Löwen, war außer sich. Verständlicherweise. Denn das große Zittern war völlig unnötig.

Fritz sah es ähnlich: „Dass es nochmals so eng wurde, hätte nicht sein müssen. Genau auf diese Art und Weise haben wir schon häufiger noch verloren: Ich dachte, dass wir mittlerweile weiter wären.“ Den Durchblick behielt in der Schlussphase einer der Jüngsten: Patrick Groetzki übernahm Verantwortung und traf mehrfach.

Im Vorspiel standen sich gestern Ademar Leon und Bjerringbro-Silkeborg, die kommenden Gegner der Badener, gegenüber. Angst und Schrecken verbreiteten beide nicht. Silkeborg gewann mit 27:26. Was die Nordlichter auch Niklas Landin zu verdanken hatten: Silkeborgs Keeper war ein großer Rückhalt.

Weiter geht es für die Gelbhemden heute um 19.30 Uhr gegen Bjerringbro. Am Sonntag um 17.45 Uhr folgt dann das Duell gegen Ademar Leon.

RheinNeckar Löwen: Schmid, Gensheimer 11/5, Roggisch, Tkaczyk 2, Bielecki 4, Lund 1, Gunnarsson 6, Stefansson 2, Ruß, Müller 1, Myrhol 1, Groetzki 4, Cupic 1. Spielfilm: 4:0, 4:2, 6:3, 8:5, 13:9, 15:9, 17:11, 20:12 (Halbzeit), 20:15, 21:17, 24:18, 25:22, 26:25, 27:26, 29:27, 30:27, 32:27, 33:28 (Endstand).

Von Daniel Hund

 04.09.2010