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Leipzig stoppt Löwen-Lauf

Harter Fight am vierten HBL-Spieltag wird in letzten Sekunden entschieden

Leipzig stoppt Löwen-Lauf nach hartem Fight auf Augenhöhe. Das 27:28 (13:13) der Rhein-Neckar Löwen beim SC DHfK Leipzig am vierten HBL-Spieltag ist nach 60 spannenden Minuten das denkbar undankbarste Ergebnis aus Löwen-Sicht. Die Partie lebt vom Kampf, starken Torhütern und zwei unfassbar willensstarken Teams. Verzichten müssen die Löwen auf den kurzfristig erkrankten Jannik Kohlbacher, der zuletzt in sagenhafter Form war und von Steven Plucnar hervorragend vertreten wird.

Der Start verläuft ausgeglichen. Erst legt Grün, dann Gelb vor. Nach dem 3:3 durch den starken Staffan Peter (7.) beginnt die beste Leipziger Phase. Aus dem Rückraum, über außen, per Gegenstoß: Der SC trifft variabel und zuverlässig, nutzt dabei die Fehler der Löwen, um sich bis auf 6:3 abzusetzen (11.). Kristjan Saeveraas ist der Schlüsselfaktor, nimmt den Gelben viele freie Würfe weg. Beim 11:6 sind es minus fünf aus Löwen-Sicht (17.). Saeveraas steht bei 54 Prozent, dazu kommen die einfachen Ballverluste der Jungs um Kapitän Patrick Groetzki, die das Spiel deutlich in Richtung Leipzig laufen lassen.

Die Trendwende leitet die erste Auszeit der Hausherren ein. Löwen-Coach Sebastian Hinze bringt Tim Nothdurft, Jon Lindenchrone und Gustav Davidsson. Genauso wichtig: Die Löwen finden jetzt Zugriff in der Abwehr, bekommen das variable Angriffsspiel des Gegners allmählich unter Kontrolle. Und dann ist da David Späth. Wie schon gegen Melsungen trumpft der Löwen-Keeper in der zweiten Hälfte von Durchgang eins eindrucksvoll auf, sammelt binnen kürzester Zeit zehn Paraden und erreicht eine 43,5-Prozent-Fangquote. Es folgt ein 6:0-Lauf der Männer in Gelb, die ein 13:13 in die Pause mitnehmen und voll in einer sehr schwierigen Partie sind, die geprägt ist von Läufen und bärenstarken Torhütern.

Leipzig stoppt Löwen-Lauf: Kampf auf Biegen und Brechen

Durchgang zwei startet mit einem Doppelschlag Leipzigs sowie der zehnten Saeveraas-Parade (15:13, 32.). Auch Rechtsaußen Peter macht weiter, trifft zum sechsten Mal und dem 16:13 (33.). Steven Plucnar antwortet schnell mit dem 16:14. Auf vier Tore kommt der starke Kohlbacher-Ersatz. Ivan Martinović korrigiert den Fehlstart nach der Pause mit dem Anschlusstreffer (16:15, 35.). Es bleibt das erwartet harte Duell. Beide Torhüter stehen weiter bei über 40 Prozent. Späth nimmt dem formstarken Lukas Binder zwei Würfe in Folge weg (17:17, 38.). Sebastian Heymann mit starker Einzelaktion holt die Führung in Minute 39 zu den Löwen (17:18).

Nach Späths 14. Parade gegen Peter und Plucnars sechstem Streich führen die Löwen erstmals mit zwei Toren (18:20, 42.). Die Partie ist superspannend, intensiv und voller spektakulärer Aktionen zweier fantastischer Keeper. Binder gleicht aus zum 21:21 (46.). Es ist ein ziemlich reines Kampfspiel geworden, ein Fight auf Augenhöhe. Heymann und Franz Semper lassen es nacheinander aus der Distanz krachen (23:23, 49.). Olle Forsell Schefvert zieht unter Schmerzen einen Siebenmeter. Leipzigs Luka Rogan sieht für den Gesichtstreffer die Rote Karte. Beide Abwehrreihen werfen alles rein, was noch im Tank ist.

Martinović macht per Siebenmeter das 23:25, Leipzigs Coach Runar Sigtryggsson nimmt seine zweite Auszeit (52.). Abwehr und Torhüter sind auch jetzt wieder voll da, auf beiden Seiten. Mit etwas Glück gleicht Semper zum 25:25 aus (55.). Auszeit Löwen. Mit letzter Kraft tankt sich Martinović durch, holt einen Strafwurf, scheitert an Saeveraas, macht kurz danach mit Tor Nummer neun das 27:27 (58.). Luka Witzke wuchtet ein zum 28:27, Leipzig angelt sich den Ball in der Abwehr, hat die Chance zur Entscheidung. Späth fängt den Witzke-Wurf, Hinze drückt auf den Auszeit-Buzzer. Elf Sekunden auf der Uhr für den Ausgleich. Offensiv-Foul gegen Martinović, die Entscheidung wird überprüft – und sie steht. Leipzig gewinnt.

Leipzig stoppt Löwen-Lauf: SC DHfK Leipzig – Rhein-Neckar Löwen 28:27 (13:13)

Leipzig: Saeveraas (16 Paraden), Ebner – Runarsson (3), Ernst (1), Witzke (6), Krzikalla, Greilich, Binder (2), Klima (2), Mamic, Bertl, Peter (7), Preuss (2), Schmitt, Semper (5)

Löwen: Appelgren, Späth (17 Paraden) – Martinović (9/4), Nothdurft (1), Plucnar (6), Knorr (1), Óskarsson, Heymann (3), Móré, Davidsson (2), Groetzki (2), Schefvert (2), Willner, Lindenchrone (1)

Trainer: Runar Sigtryggsson – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Tanja Kuttler & Maike Merz

Strafminuten: Preuss (2), Witzke (2), Team (4) – Plucnar (2), Schefvert (2), Knorr (2), Team (2)

Rote Karte: Rogan (50., grobes Foul)

Siebenmeter: – / 4/5

Parierte / vergebene Siebenmeter: Martinović wirft an die Latte (44.) und scheitert an Saeveraas (57.).

Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:3, 6:3, 7:4, 9:5, 11:6, 12:7, 12:13, 13:13 (HZ), 16:13, 16:15, 17:17, 17:18, 18:20, 20:20, 23:23, 23:25, 25:25, 27:27, 28:27 (EN)