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Licht und Schatten (BNN)
Rhein-Neckar Löwen freunden sich mit Punktgewinn gegen KS Kielce an
Als drei Sekunden vor der Schlusssirene Andy Schmid von Denis Buntic mit einer Notbremse am Torwurf gehindert wurde, war der erste Punktverlust der Rhein-Neckar Löwen in dieser Spielzeit perfekt. Mit 32:32 (19:15) trennten sich die Badener vor offiziell 3 387 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena vom polnischen Meister KS Kielce, nachdem sie ihre ersten beiden Partien in der Handball-Champions-League gewonnen hatten. Dennoch konnte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen mit dem Unentschieden gut leben. „Beide Teams können mit dem Punkt zufrieden sein. Das ist ein faires Resultat“, sagte der Däne.
Allerdings hatten die Löwen den Sieg in der Hand, namentlich Patrick Groetzki. Der Rechtsaußen warf zwei Minuten vor der Schlusssirene nach einem Gegenstoß Kielce-Keeper Marin Sego an und verpasste so die vorentscheidende Drei-Tore-Führung. „Wenn Groetzki den Ball reinwirft, gewinnen wir. Aber es hätte vorher auch in die andere Richtung gehen können“, sagte Jacobsen. Prompt nutzte der Final-4-Teilnehmer erst die Chance zur Verkürzung, ehe in der Schlussminute dem starken Spielmacher Uros Zorman der Treffer zum Endstand gelang. Erfolgreichster Werfer war Michal Jurecki. Der Halblinke erzielte neun Tore. Bei den Badenern trafen Harald Reinkind und Kim Ekdahl du Rietz mit je sechs Toren am besten.
Beim Wiedersehen mit den vor eineinhalb Jahren im Achtelfinale von den Löwen ausgeschalteten Polen taten sich die Gastgeber lange Zeit schwer. Mit ihrer kompakten 6:0-Abwehr stellte Kielce Spielmacher Andy Schmid vor einige Probleme. Und weil die Löwen dagegen defensiv bei weitem nicht so griffig waren wie in den vergangenen Spielen, lagen sie nach vier Minuten beim 1:3 mit zwei Toren im Hintertreffen. Dieses Minus hatte auch wieder in der 21. Minute Bestand, als Jacobsen beim Zwischenergebnis von 10:12 die erste Auszeit nahm. Bis dahin waren die Außen des deutschen Vizemeisters abgemeldet. Doch mit Uwe Gensheimers verwandelten Siebenmeter zum 13:13 (24.) starteten der Linksaußen und Groetzki vom rechten Flügel einen Schlussspurt bis zur Pause. Beide warfen noch je zwei Tore und trugen mit ihren Schnellangriffen dazu bei, dass die nun sehr aufmerksam deckenden Löwen mit einem 19:15-Vorsprung in die Kabine gingen.
Eine Schwächeperiode der Gastgeber nach Wiederbeginn nutzte Kielce zu einem 4:0-Lauf und dem 23:23-Gleichstand. Das Spiel blieb umkämpft. Eine 32:30-Führung vier Minuten vor Schluss brachten die Löwen, die am Samstag (19 Uhr) in der Bundesliga Schlusslicht TuS Nettelstedt-Lübbecke erwarten, nicht über die Zeit.
Von Reinhard Sogl