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Liga-Tristesse

MANNHEIM. Die Rhein-Neckar Löwen bleiben in der Spitzengruppe der Handball-Bundesliga. Das 31:28 (14:13) gegen den DHC Rheinland gestern Abend war jedoch nicht mehr als ein Arbeitssieg.

Dem Europacup-Feiertag folgte die Bundesliga-Tristesse. Drei Tage nach der 37:22 Gala-Vorstellung gegen Chambéry Savoie HB taten sich die Badener über weite Strecken schwer gegen bemühte, aber keineswegs überragende Gäste aus dem Rheinland. Die Fehlerquote war Beleg für die Unkonzentriertheit bei der Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmunsson. So leisteten sich die Löwen gleich fünf Abspielfehler in den ersten zehn Minuten. Eine schwache Trefferquote kam hinzu und so lag der DHC Rheinland nicht unverdient mit bis zu zwei Treffern in Führung.

Fünf starke Minuten, angefangen mit zwei Treffern in Unterzahl durch Karol Bielecki und Uwe Gensheimer und abgeschlossen durch zwei Groetzki-Treffer und ein weiteres Bielecki-Tor genügten als Zwischenspurt um scheinbar sichere vier Tore in Führung zu gehen. Statt diesen Vorsprung jedoch auszubauen – unter anderem scheiterten Gensheimer zweimal und Ivan Cupic von der Siebenmeterlinie – verfielen die Gastgeber in den letzten sechs Minuten vor der Pause wieder in den alten Trott. Sie durften sich bei Torhüter Slawomir Szmal bedanken, dass es zumindest noch zur knappen Pausenführung reichte.

Besserung trat nach dem Seitenwechsel nur in Sachen Fehlervermeidung ein. Immerhin hielten die Löwen ihren knappen Vorsprung. Rheinland kam in Halbzeit zwei zwar noch viermal zum Ausgleich, der Führungstreffer sollte der Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider aber nicht mehr gelingen. Ein weiterer fünfminütiger Zwischenspurt (22:21, 44., auf 26:23 49.) sollte daher genügen und stellte letztlich den Sieg sicher. Momente wie das 29:26 (56.) durch Bjarte Myrhol nach herrlichem Gensheimer-Anspiel, waren viel zu selten.

Wandschneider war zufrieden: „Eine Niederlage mit nur drei Toren geht hier absolut in Ordnung. Die Löwen haben zur Zeit einfach gerade einen Lauf.“ Gegenüber Gudmundsson nahm hingegen nur die Punkte gerne mit: „Es war nach dem Spiel am Sonntag sehr schwer für uns. Trotzdem haben wir gewonnen.“

Rhein-Neckar-Löwen: Szmal, Fritz (ab 54.) – Stefansson (2), Lund (2), Tkaczyk (3) – Groetzki (3), Gensheimer (5/2) – Myrhol (6) – Cupic (5/3), Schmid (1), Bielecki (4), Roggisch, Russ
DHC Rheinland: Feshchanka, Vortmann – Nippes (2), Holst (8/5), Sveinsson (8) – Wernig (4), Lochtenbergh – Linder (1) – Immel, Sigtryggsson (2), Dmytruszynski, Wittig, Mahé (4)
Spielfilm: 4:6 (9.) 8:9 (17.), 13:9 (22.) 14:13 (Halbzeit), 21:20 (42.), 25:22 (48.), 30:26 (57.) – Zeitstrafen: 4/2 – Siebenmeter: 8/5 – 5/5 – Beste Spieler: Szmal, Myrhol – Holst, Sveinsson – Zuschauer: 7025 – Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin). (env)

 13.10.2010