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Lindgren: Ich hätte mir mehr schwere Gegner gewünscht

Ola Lindgren war nicht enttäuscht. Und das verwunderte zunächst ein wenig. Denn ein Finale will jeder Sportler gewinnen. Wenige Minuten zuvor hatte der Trainer der Rhein-Neckar Löwen mit seinem Team das Endspiel beim Sindelfinger Handball-Turnier gegen den HSV Hamburg mit 31:32 verloren. Doch der Schwede ärgerte sich nicht. „Das war ein gutes Spiel, wir haben viele Sachen richtig gemacht“, analysierte der Coach, der sich über das Duell mit den Hanseaten freute: „Ich bin glücklich über diesen Test, weil wir endlich einmal auf eine starke Mannschaft getroffen sind. Ich hätte mir in unserer Saisonvorbereitung mehr Gegner dieser Qualität gewünscht. Denn nur gegen die wirklichen Großen sehe ich, woran wir arbeiten müssen.“

Heute bekommen es die Gelbhemden erst einmal wieder mit einer kleineren Hausnummer zu tun. Um 20 Uhr treten sie beim Drittligisten SG Leutershausen an, am Donnerstag folgt das Gastspiel beim Zweitligisten OSC RhEinhausen und am Freitag/Samstag starten die Badener beim nicht gerade erstklassig besetzten Hummel-Cup in Fredenbeck. „Für das Turnier waren starke Gegner angekündigt worden. Das ist jetzt nicht der Fall. Wir wollen dort das Endspiel erreichen und hoffen auf ein Duell mit Kopenhagen, damit wir wenigstens einmal ernsthaft geprüft werden“, sagte Lindgren.

Bis dahin will der Coach mit seiner Mannschaft weiter arbeiten – vor allem an der Defensive. „Wir haben gegen Hamburg mit viel Tempo agiert. Das liegt uns, wir haben schnelle Spieler. Aber wir hatten in der Abwehr Probleme. Dort haben wir noch nicht die richtige Formation gefunden“, weiß der Schwede, wo er den Hebel ansetzen muss. Möglicherweise hätte die Deckung besser gestanden, wenn Børge Lund mitgewirkt hätte. Der Neuzugang schaute gegen den HSV wegen eine Schulterentzündung zu. „Nichts Dramatisches“, gab der Norweger Entwarnung. Er wollte nur kein Risiko eingehen, was auch für Ólafur Stefánsson gilt. Der Isländer ist nach seiner Knieoperation aber wieder ins Training eingestiegen.

Von Marc Stevermüer