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Löwe Späth führt U21 zum Titel

Triumph bei der Heim-WM am Sonntag in Berlin / Löwen-Torwart mit überragender Leistung

Löwe Späth führt U21 zum Titel: Deutschlands beste Nachwuchs-Handballer haben die Heim-WM gewonnen. Im Finale gegen Ungarn setzen sich die DHB-Junioren 30:23 (14:11) durch. Bester Mann im Endspiel war Rhein-Neckar Löwe David Späth, der in der entscheidenden Phase in Durchgang zwei das Tor vernagelte, Ungarn die Wende verwehrte und so den Weg zum WM-Titel ebnete.

Das erste Final-Tor markiert Tim Freihöfer per Siebenmeter (1:0, 3.). Zuvor sorgt Löwe David Späth für den ersten emotionalen Ausbruch des Abends, nimmt Ungarn einen freien Außenwurf weg und feiert das in seiner unnachahmlichen Manier. Defensiv setzen die Ungarn auf ihre 5-1-Formation, bremsen damit den deutschen Angriffsschwung. Was kann man da machen? Natürlich: Durchbruch Nils Lichtlein, dem vielleicht besten deutschen Feldspieler im Turnier, zum 2:1 (7.). Späth mit der zweiten Parade, Niklas Heitkamp geht ab: Die DHB-Jungs bleiben vorne (3:2, 8.). Früh zeigt sich: Das wird kein Tor-Festival. Das wird richtig harte Handball-Arbeit.

Nach Fehlwurf Freihöfer bringt Péter Lukács seine Farben erstmals in Führung (4:5, 14.). Die Deutschen verballern zu viel. Umso wichtiger, dass Späth wieder die Pranke an den Ball bekommt, seine Fangquote auf sagenhafte 50 Prozent schraubt. Auf der Gegenseite steht Kristóf Palasics dem in nichts nach, kauft Freihöfer einen Siebenmeter ab (5:5, 17.). Renars Uscins schaltet den Turbo ein, holt die Führung zurück (7:6, 19.). Mathis Häseler bleibt cool beim Gegenstoß, erhöht auf 9:7 (21.). Ungarn reagiert mit der ersten Auszeit, stabilisiert sich damit. Bundestrainer Martin Heuberger drückt seinerseits auf den Timeout-Knopf (10:9, 25.).

Löwe Späth führt U21 zum Titel: Entscheidende Phase nach der Pause

Matthes Langhoff zeigt, wie man einen perfekten Rückzug vollzieht, stoppt die starke schnelle Mitte der Ungarn (12:10, 27.). Lichtlein bedient Freihöfer: 13:11 (28.). So wichtig, dass Späth noch einmal da ist, mit dem Oberschenkel einen freien Wurf vom Kreis entschärft. Ex-Löwe Elias Scholtes hämmert das 14:11 mit der Pausensirene in die Maschen. Was für ein Fight – und die Deutschen liegen verdient vorne. Langhoff eröffnet Durchgang zwei mit Durchbruch auf halb zum 15:11 (31.). Halbzeit-übergreifend ist es ein 3:0-Lauf für Deutschland, den Ungarn mit dem 15:12 gestoppt bekommt (32.). Steal Deutschland, Konter Langhoff: Beim 16:12 sind es plus vier für die DHB-Junioren (33.).

Scholtes mit seinem vierten Streich stellt auf 18:13 (35.). Auszeit Ungarn. Gegen die knallharte und super-aufmerksame deutsche Abwehr finden sie gerade keine Lösung. Späth schnappt sich den nächsten Außenwurf. Scholtes netzt erneut (19:13, 38.). Ein kleiner Rückschlag, dass Justus Fischer die zweite Zeitstrafe kassiert. Der Innenblock ist das Herzstück des deutschen Spiels. Mit einem 0:3-Lauf kommen die Ungarn wieder ran (19:16, 41.). Auszeit Deutschland. Späth verhindert, dass der Vorsprung auf plus zwei schmilzt, nimmt zwei freie Gegenstöße weg (20:17, 42.). Experte Bob Hanning adelt den Löwen in der Eurosport-Übertragung: „Das ist Weltklasse!“

Florian Kranzmann und Fischer bauen die Führung wieder aus (22:17, 46.). Späth legt noch einen drauf – wieder gegen außen. Konter Häseler: 23:17 – jetzt sieht es richtig gut aus (47.). Beim 24:18 muss Ungarns Coach die finale Auszeit nehmen (48.). Späth hält, Fischer startet durch: 25:18 (48.). Uscins fackelt einen raus. Beim 27:20 liegen die Deutschen auf Kurs WM-Titel – zumal Späth noch eine Doppelparade raushaut (52.). 29:21 steht es vier Minuten vor dem Ende, da können die Deutschen schon feiern, zumindest die vielen Fans in der Halle in Berlin. Wow! Was war das für eine Leistung! Eine für die Handball-Geschichtsbücher.

Bilder: Marco Wolf / DHB