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Löwen arbeiten an ihren Baustellen (BNN)

Kronau/Östringen. Mit einem „sehr guten Gefühl“ seien die Rhein-Neckar Löwen in der Nacht zum Mittwoch aus Ostwestfalen zum Trainingszentrum in Kronau zurückgefahren, berichtet Gudmundur Gudmundsson. „Wir haben eine schwere Zeit hinter uns, deshalb haben diese zwei Punkte richtig gutgetan“, erklärt der Trainer des badischen Handball-Bundesligisten, der als Gast des TBV Lemgo nach zuvor zwei Niederlagen in Serie in die Erfolgsspur zurückgefunden hat.
Dank eines Treffers von Neuzugang Krzysztof Lijewski fünf Sekunden vor der Schlusssirene behielten die Badener vor 4 489 Zuschauern in der Lipperlandhalle mit 26:25 (11:11) die Oberhand. „Wir haben uns das Leben selbst schwergemacht, haben aber die Nerven behalten“, meint Gudmundsson und fügt an: „Das war enorm wichtig für die Mannschaft.“ Bester Löwen-Werfer beim vierten Sieg im sechsten Ligaspiel war Zarko Sesum mit sieben Toren, Kapitän Uwe Gensheimer war sechsmal erfolgreich.

Dennoch sei die anschließende Nacht „sehr kurz“ gewesen, versichert Gudmundsson, der sofort nach der Rückkehr in heimische Gefilde mit der Aufarbeitung des Auftritts in Lemgo begann. „Wir spielen teilweise einen sehr guten Handball“, lautete tags darauf eine Erkenntnis des Isländers, der jedoch unumwunden zugab: „Auch das Spiel in Lemgo hat gezeigt, dass wir in jeder Halbzeit eine schwache Phase haben – daran müssen wir arbeiten.“ Seine Schützlinge sind erst am 8. Oktober wieder gefordert, wenn um 19 Uhr die MT Melsungen – übrigens am 25. oder 26. Oktober Gegner der Badener in der dritten Runde des DHB-Pokals – in der Mannheimer SAP-Arena ihre Visitenkarte abgibt.

Da Kapitän Gensheimer, Patrick Groetzki und Abwehrchef Oliver Roggisch ab Montag bei einem Lehrgang der Nationalmannschaft weilen, stehen Gudmundsson in den kommenden Übungseinheiten nicht alle Profis zur Verfügung. „Das ist für einen Trainer natürlich keine Wunschsituation, aber damit müssen wir leben“, sagt der Coach und versichert, dass die Löwen die Zeit bis zum Melsungen-Spiel intensiv mit Training nutzen werden. „Wir haben noch einige Baustellen – vor allem unser Überzahlspiel müssen wir verbessern“, sagt der Handball-Lehrer.

Ein Faustpfand der Badener war laut Gudmundsson in dieser Spielzeit bislang die hervorragende Abwehrarbeit im Verbund mit den beiden starken Torhütern Henning Fritz und Goran Stojanovic. „Da sind wir schon auf einem richtig guten Weg, das gibt uns Sicherheit“, sagt der Trainer und fordert in den kommenden Partien zugleich eine Steigerung in der Offensive: „Da ist noch Luft nach oben.“

Von Christof Bindschädel