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Löwen arbeiten sich über Defensive zum Derby-Sieg

Basis für 28:21 gegen Göppingen ist eine grundsolide Abwehrarbeit

Die Löwen ziehen geschlossen ins Derby.

Das hat richtig gutgetan: 28:21 (13:13) gewinnen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntagnachmittag gegen Frisch auf! Göppingen und rehabilitieren sich damit für das schmerzliche Pokal-Aus am Mittwoch. In der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga stehen die Löwen durch den 11. Sieg im 16. Spiel auf Platz drei. Neuer Spitzenreiter ist der THW Kiel, der aktuell vier Zähler Vorsprung vor den Gelben sowie dem Zweiten aus Flensburg hat.

Löwen-Trainer Kristjan Andresson freute sich über die beiden wichtigen Punkte: „Ich bin sehr zufrieden mit der Abwehr, das war viel besser als am Mittwoch.“ Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen, gab ein differenziertes Bild wieder: „Das war ganz sicher kein hochklassiges Handballspiel, das Ergebnis ist auch zu hoch ausgefallen. Göppingen hat das lange sehr gut gemacht. Wir wissen alle, dass wir weiter hart arbeiten müssen und können uns bei unseren Fans bedanken, dass sie auch in etwas schwereren Zeiten so hinter uns stehen.“

Auf der Platte geht es direkt zur Sache. Als Göppingen in der 5. Minute zwei Zeitstrafen nacheinander kassiert, steht es gerade einmal 1:1. Die Überzahl nutzen die Löwen zum 3:1 durch einen Siebenmeter von Uwe Gensheimer und einen feinen Heber von Patrick Groetzki (7.). Weil sich die Gäste davon nicht beunruhigen lassen und ihre Taktik der langen Angriffe beibehalten, bleibt das Spiel eine zähe Angelegenheit. Obwohl der starke Ilija Abutovic zweimal infolge klasse blockt, Mikael Appelgren seine zweite Parade landet, schaffen Kresimir Kozina und Marcel Schiller mit dem 4:4 den Ausgleich (11.).

Ein Lauf wechselt sich mit dem nächsten ab

Marco Rentschler gegen Löwe Mikael Appelgren.

Nun entwickelt sich die Partie zu einer regelrechten Achterbahnfahrt. Zunächst hat Göppingen einen 3:0-Lauf, erzielt der bärenstarke Schiller mit seinem vierten Tor das 5:7 (14.). Dann melden sich die Löwen zurück. Mads Mensah, Jannik Kohlbacher nach feinem Pass von Niclas Kirkeløkke und Jerry Tollbring per Gegenstoß nach Ballgewinn von Abutovic stellen auf 8:7 (19.). Jetzt dürfen die Göppinger wieder dreimal am Stück treffen. Schiller krönt per Siebenmeter den nächsten 3:0-Lauf und trifft zum 8:10 (23.).

Phänomenal, welch starke Abwehrreihen beide Teams auf die Platte zaubern. Die Löwen verteidigen angeführt von einem grundsoliden Innenblock mit superschnellen Beinen. Göppingen setzt auf aggressives Anlaufen und hat Löwen-Star Kohlbacher am Kreis im Griff. Lösungen kommen nun über den Rückraum. Der eingewechselte Steffen Fäth netzt ein zum 10:10 (25.), Kirkeløkke zum 11:11 (26.), Andy Schmid zum 12:11 (27.). In die Pause geht die packende Partie mit 13:13.

Löwen kommen heiß aus der Kabine

Hochmotiviert kommen die Löwen aus der Kabine. Andy Schmid und Mads Mensah stellen auf 15:13 (33.), Jesper Nielsen erhöht den Vorsprung beim 17:14 auf drei Tore (35.). Als es so aussieht, als rolle der Löwen-Express wieder rund, arbeiten sich die Göppinger zurück. Kneule per Durchbruch und Schiller mit seinem achten Treffer stellen den Anschluss wieder her (17:16, 39.). Jetzt zeigen die Löwen wieder ihre Zähne. Ein feiner Angriff über Mensah und Alex Petersson wird von Patrick Groetzki veredelt (18:16, 40.). Durch Abutovics nächsten starken Einsatz im Innenblock wird das 19:16 durch Jerry Tollbring möglich (41.).

Nicolai Theilinger nimmt es mit Niclas Kirkelökke auf.

In einem letzten Kraftakt robben sich die Schwaben noch einmal auf 19:18 heran (44.). In dieser Phase hält Mikael Appelgren seine Mannen vorne, landet die Paraden sieben und acht. Ein Doppelschlag von Groetzki und Fäth bringt das 21:18 (50.), Andy Schmid per Siebenmeter das 22:18 (51.). Die Löwen nehmen den neu gewonnenen Schwung mit. Das sieht wieder nach Spaß auf der Platte aus: Gemeinsam hinten die Bälle gewinnen – und dann schaltet mindestens einer den Turbo nach vorne an. Fäth mit dem 23:19 (53.) und Kirkeløkke mit einem Doppelschlag zum 25:19 bringen die Entscheidung (54.).

Die letzten Minuten feiern die Fans ihre Löwen im Stehen. Es fühlt sich wie die Befreiung vom Pokal-Aus am Mittwoch an, zumal es bei der Schlusssirene sogar 28:21 für die Gelben steht. Nach zähem Beginn haben die Löwen über eine starke Abwehr zu ihrem Spiel zurückgefunden. Acht Gegentreffer in der zweiten Halbzeit sprechen Bände. Ganz, ganz stark heute der Innenblock und auch der Rest in der Defensive. So, und nur so, muss es weitergehen!

Steffen Fäth hat es gleich mit drei Göppingern zu tun.

Rhein-Neckar Löwen – Frisch auf! Göppingen 28:21 (13:13)

Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (4/3), Gensheimer (1/1), Kirkeløkke (5), Tollbring (3), Abutovic, Mensah (3), Fäth (3), Groetzki (3), Guardiola, Petersson (1), Nielsen (3), Ganz, Kohlbacher (2)

Göppingen: Rebmann, Kastelic (ab 52.) – Theilinger, Kneule (1), Bagersted (1), Peric (1), Sliskovic (3), Sörensen, Schiller (11/7), Rentschler (3), Erifopoulos, Hermann, Zelenovic, Kozina (1)

Trainer: Kristjan Andresson – Hartmut Mayerhoffer

Schiedsrichter: Marijo Zupanovic / Martin Thöne

Zuschauer: 8457

Strafminuten: Petersson (2), Nielsen (2) – Kneule (4), Bagersted (2), Sliskovic (2), Kozina (2)

Siebenmeter: 4/5 – 7/7

Löwen: Gensheimer scheitert an Rebmann (20.)

Spielfilm: 0:1, 3:1, 4:2, 5:4, 5:7, 8:7, 8:10, 10:10, 13:13 (HZ), 15:13, 17:14, 17:16, 19:16, 19:18, 22:18, 22:19, 26:19, 26:20, 28:21 (EN)

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