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Löwen bauen auf „Steini“

Badener verlängern vorzeitig mit dem Linkshänder Marius Steinhauser bis 2016

Die Rhein-Neckar Löwen binden Marius Steinhauser langfristig: Jetzt hat der Handball-Bundesligist den bis 2015 laufenden Vertrag mit dem 20-Jährigen vorzeitig bis zum 30. Juni 2016 verlängert. „Marius ist ein großes Talent. Er passt mit seiner Art sowohl menschlich als auch sportlich sehr gut zu den Rhein-Neckar Löwen“, sagt Manager Thorsten Storm und fügt an: „Gerade jetzt in dieser Situation und nach seinem zweiten Kreuzbandriss möchte der Klub dieses Zeichen setzen und zeigen, dass wir ganz klar auf unseren Steini bauen.“

Marius Steinhauser und Thorsten StormMarius Steinhauser durchlebte in den zurückliegenden Monaten ein Wechselbad der Gefühle. Der 20-jährige Linkshänder war nach seiner Verpflichtung zur Saison 2012/13 durchgestartet, ackerte während der Verletzung von Nationalspieler Patrick Groetzki alleine auf der rechten Außenbahn. Dann der erste Schock: Mitte März im EHF-Cup-Gruppenspiel gegen Tatran Presov zog er sich wenige Minuten vor dem Ende einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Anfang August ereilte ihn im Training das gleiche Schicksal erneut. Die bittere Wahrheit: acht bis neun Monate Pause. „Aber wir glauben an Steini. Er ist ein Löwe und er wird zurückkommen“, sagt Storm.

Für Steinhauser indes zählt nur eines: „Ich will wieder Handball spielen. Und dort anknüpfen, wo ich vor einiger Zeit aufgehört habe. Dass der Verein in dieser Situation auf mich setzt, ist ein riesengroßer Vertrauensbeweis. Dieses Vertrauen möchte ich auch rechtfertigen.“

Mittlerweile studiert Steinhauser an der SRH Hochschule in Heidelberg. Sein Tag ist bestimmt durch eine morgendliche Oberkörper-Krafteinheit und eine Reha-Einheit bzw. Stabilisationstraining fürs lädierte Knie mit den Physiotherapeuten der Löwen, Sascha Pander und Sven Raab, am Abend. „Und das alles natürlich mit dem Ziel, wieder fit zu werden. Aber keine Frage, dabei ist auch die Geduld in meinem Kopf, dass ich es nicht übertreiben darf. Klar, will ich so schnell wie möglich wieder auf die Platte, aber nach zwei Kreuzbandrissen ist einem das Risiko, dass dies nicht ein drittes Mal passieren darf, durchaus bewusst“, sagt Steinhauser. Deshalb lautet seine Vorgabe: „Wenn es in Absprache mit den Ärzten noch in dieser Saison klappen sollte, zurück zu kehren – ob in der ersten oder in der zweiten Mannschaft – wäre das natürlich eine super Sache. Aber die oberste Prämisse muss sein: Zur neuen Saison topfit an der Startlinie zu stehen.“

Steinhauser gibt zu: „Als Thorsten Storm mir vor einiger Zeit signalisiert hat, dass der Verein mit mir verlängern möchte, war ich zunächst überrascht. Ich hatte sogar Gänsehaut, das war wirklich sehr bewegend für mich. Schließlich birgt das ja auch ein gewisses Risiko für den Verein. Aber es zeigt mir vor allem, dass ich mich absolut für den richtigen Klub entschieden habe. Nämlich den, der mir auch vor über einem Jahr die Chance gegeben hat, in der Bundesliga zu spielen.“

Das große Talent aus der Region rechtfertigte schon damals das Vertrauen, nutzte seine Möglichkeiten und ist mit ganz viel Herzblut bei der Sache. „Ich will und ich werde zurückkommen. Jetzt erst recht.“ Sagt Steinhauser, der 2012 von der HG Oftersheim/Schwetzingen zu den Rhein-Neckar Löwen wechselte. Mit dem Handball spielen begann er beim Landesligisten TSV Rot. Inzwischen hat der Linkshänder sieben Länderspiele für die Junioren-Nationalmannschaft absolviert.