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Löwen bei der EM: Andy und Alex jubeln, Romain im Tal der Tränen

Schweiz und Island feiern wichtige Siege, Mitfavorit Frankreich muss schon die Koffer für nach Hause packen

Andy Schmid führte die Schweiz zum Sieg.

Rückschlag für Schweden, Befreiungsschlag für die Schweiz und Niederschlag für Frankreich: Bei der EHF EURO 2020 war am Wochenende nicht nur aus Löwen-Sicht einiges geboten. Vor allem das Ausscheiden der hoch gehandelten Franzosen, das erste in der Vorrunde eines großen Turniers seit 1970 (!), sorgte für Wirbel. Genauso wie ein ziemlich aufgedrehter Andy Schmid.

Dass ihm die 21:34-Niederlage gegen Schweden zum EM-Auftakt schwer im Magen lag, daraus machte der Löwen-Co-Kapitän und -Spielmacher keinen Hehl. Die bittere Enttäuschung in pure Energie umzumünzen, das gelang dem ehrgeizigen Handball-Genius in Spiel zwei von Gruppe F. Mit 15 Toren – dem zweithöchsten Wert der Wettbewerbshistorie – führte er die Schweiz zum Sieg gegen Polen.

Einen ersten schweren Dämpfer musste Co-Gastgeber Schweden mit dem Löwen-Quintett aus Trainer Kristjan Andresson, Andreas Palicka, Mikael Appelgren, Jerry Tollbring und Jesper Nielsen einstecken. Gegen die von Trainerfuchs Ljubomir Vranjes gecoachten Slowenen gab es eine bittere 19:21-Pleite.

Löwen-Paraden reichen nicht

Palle und Apfel konnten Schwedens Niederlage nicht verhindern.

An den Löwen-Keepern lag es nicht: Apfel kam mit neun Paraden auf eine Fangquote von 33 Prozent, Palle mit drei Paraden bei vier Würfen gar auf 75. Die Herren Tollbring (2 von 3) und Nielsen (0 von 1) wiesen keine sonderlich bemerkenswerten Werte auf und müssen sich wie der Rest der Mannschaft steigern, wollen die Schweden im weiteren Turnierverlauf etwas reißen.

Den Maßstab hierfür haben die Norweger gesetzt. Der neben Schweden und Österreich dritte Gastgeber der EM schickte mit dem 28:26 über Frankreich einen der Medaillen-Kandidaten nach Hause. Der Frust über diese Riesenenttäuschung war nicht nur Löwe Romain Lagarde (1 Tor bei 3 Versuchen) anzusehen. Überragend beim Vize-Weltmeister: Sander Sagosen mit zehn Treffern und Torbjörn Bergerud mit 16 Paraden (39 Prozent). In dieser Form sind die Wikinger einer der ersten Anwärter auf Europas Handball-Krone.

Apropos Top-Favoriten: Olympiasieger und Weltmeister Dänemark kassierte zum Vorrunden-Auftakt in Gruppe E ein 30:31 gegen Island. Für die Dänen traf Löwe Mads Mensah 2 Mal bei 3 Versuchen, Teamkamerad Alexander Petersson 5 bei 6 für die überraschend starken Isländer. Löwe Niclas Kirkeløkke blieb auf dänischer Seite ohne Wurfversuch.