Löwen beim Liga-Neustart ohne Trio

Trotz des Ausfalls führender Stammkräfte fährt Sebastian Hinze zuversichtlich nach Hamburg

Löwen beim Liga-Neustart ohne Trio: Sebastian Hinze hätte sich den Wiedereinstieg nach der Winterpause anders gewünscht. Das schwere Auswärtsspiel beim HSV Hamburg am Sonntag um 15 Uhr muss der Cheftrainer der Rhein-Neckar Löwen ohne drei seiner wichtigsten Stammkräfte antreten. Sebastian Heymann, Jannik Kohlbacher (beide Reha nach Verletzungen) und Juri Knorr (Rekonvaleszenz nach Bronchitis) werden mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht mittun können. An der Zielsetzung ändert das nichts.

„Wir fahren nach Hamburg, um dieses Spiel zu gewinnen“, sagt ein selbstbewusster Sebastian Hinze. Die Bilanz von 20:12 Punkten nach der Hinrunde hat Hunger gemacht auf mehr. Die Löwen haben Kontakt zu den HBL-Plätzen, die für eine Teilnahme an der EHF European League berechtigen. Sie stehen im Lidl Final4 und können sich Chancen ausrechnen auf den dritten DHB-Pokalsieg ihrer Geschichte. Warum also nicht mit breiter Brust in den Norden fahren?

Löwen beim Liga-Neustart ohne Trio: Welcome to Deutsche Bahn

Um möglichst entspannt in der Hansestadt anzukommen, verlassen sich die Löwen dieses Mal auf ihren Mobilitäts- und Nachhaltigkeitspartner Deutsche Bahn. Am Samstag geht es hin, am Sonntag nach dem Spiel wieder zurück im ICE. Zwischendurch wollen die Jungs um Kapitän Patrick Groetzki Vollgas auf der Platte geben. Mittendrin: Halil Jaganjac, der die Winterpause genutzt hat, um noch näher an seine alte Form von vor der schweren Schulterverletzung heranzukommen.

„Halil trainiert gut und macht weiter Fortschritte. Er ist für Hamburg fest im Angriff auf halblinks eingeplant“, sagt Sebastian Hinze. Auf Mitte soll Gustav Davidsson die Fäden ziehen. Der Schwede ist eine der Profiteure der WM-Abwesenheit von Knorr und Schefvert, hat mit Hinze und den restlichen verbliebenen Profis intensiv an der Spielsteuerung gefeilt. Das gibt dem Trainer ein gutes Gefühl für Sonntag. Zumal sich einer fit gemeldet hat, der scheinbar überhaupt keine Regeneration oder auch nur Pausen braucht.

Löwen beim Liga-Neustart ohne Trio: Martinovic spielt und spielt und spielt

„Ivan hat eine intensive Zeit hinter sich, sowohl sportlich als auch emotional“, sagt Sebastian Hinze über den Raketenmann auf halbrechts. Ivan Martinovic hat mit Kroatien bei der WM schier Unmenschliches geleistet, trotz starker Schmerzen auf die Zähne gebissen und die meisten Tore für sein Team geworfen. Als Belohnung gab es die Silbermedaille – und die Ernennung zum Kapitän als Nachfolger des legendären Domagoj Duvnjak. Am Mittwoch kam Martinovic vom Feiermarathon in Zagreb, am Donnerstag und Freitag sei er sehr dosiert im Training belastet worden, so sein Coach, damit er möglichst frisch am Sonntag in Hamburg auf der Platte stehen kann.

Um dennoch ein bisschen mehr Spiel zu haben bei den Linkshändern, fährt Rechtsaußen Niklas Michalski mit im ICE, in dem auch Kreisläufer Valentin Willner sitzen wird. Ihr Trainer ist auch deswegen so optimistisch, weil zuhause in Kronau sehr gearbeitet wurde. „Wir haben die Vorbereitung gut genutzt, viel gemacht in Sachen Spielsteuerung, Tempo- und Umschaltspiel. Außerdem hatten wir einen Schwerpunkt auf Athletik“, fasst Hinze zusammen und ergänzt: „Auch jetzt hatten wir wieder eine sehr gute, fokussierte Trainingswoche und müssen jetzt nur noch schauen, dass wir gut in den Wettkampfmodus kommen.“

Neben Medienpartner DYN wird die Partie des 18. HBL-Spieltages von welt.de im kostenfreien Livestream übertragen.