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Löwen bezwingen Hildesheim 39:29

Bjarte Myrhol trifft neun Mal

Pflichtaufgabe erfüllt: Mit einem 39:29 (20:15)-Erfolg gegen Aufsteiger Eintracht Hildesheim haben die Rhein-Neckar Löwen die erwarteten zwei Zähler geholt. „Bjarte Myrhol hat eine überragende Partie abgeliefert“, freute sich Coach Guðmundur Guðmundsson über die starke Leistung des Kreisläufers.

Auf die pompöse Einlaufzeremonie wurde vor 3.614 Zuschauern in der SAP ARENA zwölf Tage nach dem tragischen Unfalltod der Gebrüder Bernd und Reiner Methe verzichtet. Bei der Schweigeminute für die verstorbenen Schiedsrichterzwillinge wurde es im weiten Rund mucksmäuschenstill, nur das Gebläse der Arena war zu hören. Entsprechend verhalten war auch die Geräuschkulisse auf den Rängen nach dem Anwurf, zumal es zunächst auch nicht viel zu bejubeln gab. Nach viereinhalb Minuten lagen die Gelbhemden noch 1:2 hinten, ehe sie dann in den nächsten vier Minuten ein kleines 6:0-Feuerwerk abbrannten (7:2, 9.). Die Partie drohte langweilig zu werden – wurde sie aber nicht, weil die Guðmundsson-Sieben nicht immer hochkonzentriert wirkte und Keeper Goran Stojanović nur drei Paraden verzeichnete. Oliver Roggisch traf nach einem Konter zum zwischenzeitlichen 10:6 und Bjarte Myrhol traf am Kreis mit gewohnter Präzision. Ivan Čupić hatte bei seinem Heimdebüt in dieser Saison nach langer Verletzung einige gute Aktionen, verwarf aber ebenso wie Uwe Gensheimer einen Siebenmeter, so dass Žarko Šešum in der Folge an die Linie ging – und drei Mal traf. Zwar kamen die Hildesheimer zwischendurch nochmal auf zwei Tore ran (15:13, 25.), doch zur Pause lagen die Löwen mit fünf vorn.

Auch den Start in den zweiten Durchgang verschliefen die Gelbhemden, für die nun Henning Fritz das Tor hütete (20:17, 34.), doch dann schalteten sie endlich einen Gang höher. Michael Müller, der Krzysztof Lijewski ersetzte, und Myrhol wechselten sich nun im Toreschießen ab und schraubten den Vorsprung auf zehn (34:24, 50.) – die Entscheidung. In der Schlussphase plätscherte die Partie, in der die Löwen nicht an ihr Äußerstes gehen mussten, dahin. Guðmundsson gab nun auch Róbert Gunnarsson und Niklas Ruß Spielzeit. Ruß und Roggisch zum Zweiten trugen sich in der Endphase in die Torschützenliste ein und sorgten noch einmal für Jubel auf den Rängen. Die zwei Punkte waren zu diesem Zeitpunkt längst eingesackt. Rückkehrer Čupić, der es auf fünf Treffer brachte, sagte: „Dieser Sieg war nach der unnötigen Niederlage in Lübbecke wichtig für unser Selbstvertrauen, aber fast 30 Tore dürfen wir gegen diese Mannschaft, die sicherlich kein Maßstab für uns ist, eigentlich nicht kassieren.“

„Wir haben heute kein Mittel gegen Bjarte Myrhol gefunden“, erkannte Eintracht-Trainer Volker Mudrow die Leistung des Norwegers an und sprach von einem auch in der Höhe verdienten Sieg der Löwen. „Insgesamt bin ich zufrieden, die Tore waren gut verteilt und wir hatten eine gute zweite und dritte Welle“, analysierte Guðmundsson. „Auch wenn wir in der Defensive noch Verbesserungsbedarf haben.“ Mehr Worte wollte der Isländer gar nicht verlieren und richtete seinen Blick bereits auf das EHF-Pokal-Spiel am Samstag, 19 Uhr, in der Mannheimer MWS Halle gegen den niederländischen Vertreter OCI Lions aus Geleen.

Rhein-Neckar Löwen: Stojanović (-30.), Fritz (30.-) – Lijewski (3), Lund (1), Bielecki (1) – Čupić (5), Gensheimer (4) – Myrhol (9) – Schmid (2), Roggisch (2), Šešum (6/3), Gunnarsson, Ruß (1), Müller (5).
Eintracht Hildesheim: Schulz (-19., 50.-), Klockmann (19.-50.) – Hribar (6), Jahns (3/2), Quist (3) – Tzimourtos (1), Hoffmann (5) – Flödl (1) – Nikolov (2), Slundt (6), Weißbach, Coßbau (1), Stojanović (n.e.), von Hermanni (1).
Strafminuten: Roggisch (2) – Weißbach (4), Coßbau (2), Jahns (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Volker Mudrow.
Zuschauer: 3.614.
Schiedsrichter: Peter Behrens / Marc Fasthoff.
Spielfilm: 2:2 (5.), 7:2 (10.), 10:6 (15.), 14:11 (20.), 15:13 (25.), 20:15 (Hz.); 22:17 (35.), 26:19 (40.), 30:22 (45.), 25:21 (50.), 37:26 (55.), 39:29 (Endstand).
Zeitstrafen: 1/4.
Siebenmeter: 6/3 – 2/2.
Rhein-Neckar Löwen: Uwe Gensheimer scheitert an Schulz.
Rhein-Neckar Löwen: Ivan Čupić wirft über das Tor.
Rhein-Neckar Löwen: Žarko Šešum scheitert an Schulz.
Beste Spieler: Myrhol – Slundt.