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Löwen bleiben weiter gierig (RNZ)

Ein ungefährdeter 29:24-Sieg gegen Altmeister VfL Gummersbach

Volle Halle, beste Stimmung und ein 29:24 (17:11)-Sieg gegen Altmeister VfL Gummersbach: Die Rhein-Neckar Löwen bleiben in der Handball-Bundesliga den punktgleichen Kielern weiter auf den Fersen. Vor dem Spitzenspiel mit dem Serienmeister am Ostersonntag an der Ostsee hat die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen damit noch alle Chancen auf den ersten nationalen Titel. Wie gut und erfolgreich die Löwen spielen können, das zeigten sie den 11 200 Zuschauern in der SAP Arena gegen Gummersbach vor allem Mitte der ersten Halbzeit, als den Gästen beim vorgelegten Tempo der Gelben förmlich Hören und Sehen verging. 15:5 hieß es bereits nach gut 22 Minuten.

Die Vorentscheidung war damit gefallen. Die Oberbergischen zeigten sich einfach völlig überfordert. Danach schwand allerdings die Konzentration und Jacobsen erkannte „schwindende Kräfte“ bei seinen Spielern. „In der ersten Halbzeit lief es überragend“, sagte Linksaußen Uwe Gensheimer, der mit zwölf Toren erfolgreichster Löwe war und zusammen mit seinem Gegenüber Patrick Groetzki einen Gegenstoß nach dem anderen gelaufen war . „Wir haben zu viele Fehler gemacht, das wird von einem Spitzenteam bestraft. Bei jedem Fehler gibt es dann Gegenstöße“, sagte VfL-Trainer Emir Kurtagic.

Und so waren sich alle einig, eine richtig gute erste Halbzeit gesehen zu haben. „Wir hätten mit zehn Toren Führung in die Halbzeit gehen müssen“, fand so auch Patrick Groetzki nur ein kleines Haar in der Suppe. „Die zweite Halbzeit war auch gut, aber Torhüter Lichtlein war super.“ Auch Trainer Jacobsen fand, dass der VfL-Keeper „uns vorne das Leben schwer gemacht hat.“

Da der Sieg nicht mehr gefährdet war, ließ bei den Löwen naturgemäß die Konzentration nach, die Würfe waren nicht mehr ganz so gut platziert und wurden oft Beute des Gummersbacher Schlussmannes, der bekannte, sich in Mannheim sehr wohl zu fühlen.

Nach dem Spiel unterhielt sich der Walldürner mit Zuschauern und sagte: „Ich fühle mich wohl hier, vielleicht klappt es ja, dass ich mal für die Löwen spiele.“ Dazu Löwen-Geschäftsführer Lars Lamadé: „Für die nächsten beiden Saisons sind wir auf dieser Position gut besetzt.“

Doch so sehr sich der Nationaltorhüter auch mühte, mehr als Schadensbegrenzung gelang den Gummersbachern nicht, dazu spielten sie einfach zu harmlos und durften sich zudem bei den Schiedsrichtern bedanken, dass nur einmal Zeitspiel gepfiffen wurde, obwohl sie oft keinerlei Tordrang erkennen ließen.

Von Hasso Waldschmidt