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Löwen-Duo glänzt bei nächstem DHB-Sieg gegen Kroatien

Geburtstagskind Gensheimer spielt durch und trifft sechsmal / Auch Jannik Kohlbacher in starker Form

Uwe Gensheimer hat viel zu jubeln.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft gewinnt auch den zweiten Test gegen Kroatien und kann sich in einem wieder superspannenden Duell 24:23 durchsetzen. Löwe Uwe Gensheimer, der in Hannover seinen 33. Geburstag feiert, ist mit Abstand bester Werfer des DHB-Teams und kommt am Ende auf sechs Treffer. Zusammen mit Teamkollege Jannik Kohlbacher steht der DHB-Kapitän in der Start-Sieben und über weite Strecken auch Seite an Seite in der Abwehr.

Die erste Halbzeit verläuft aus deutscher Sicht durchwachsen. Nach gutem Start mit 2:0-, 5:3- und 6:4-Führung schleichen sich mehr und mehr Fehler ein – vorne wie hinten. Im Angriff hat das zum einen mit der 5:1-Abwehr der Kroaten zu tun, die sie auch schon beim ersten Treffen am Mittwoch in Zagreb praktiziert hatten. Zum anderen unterlaufen den Deutschen immer wieder Flüchtigkeits- und Timing-Fehler bei den Zuspielen.

Kroatien nutzt die deutschen Schwächen, geht beim 8:9 erstmals in Führung. Der Olympiasieger von 2004 entwickelt mehr Tempo und Druck im Angriffsspiel, gegen das die Deutschen immer wieder nicht die rechten Mittel finden und sich übertölpeln lassen. Treffer fallen vor allem aus acht Metern am Mann und durch Durchbrüche. Andreas Wolff im Tor ist gar kein Faktor. Und so steht es zur Pause verdientermaßen 11:13 aus Sicht der DHB-Auswahl, für die Jannik Kohlbacher zwei und Geburtstagskind Uwe Gensheimer vier Tore erzielt. Zwischenzeitlich zeichnet das Löwen-Duo für zwei Drittel aller deutschen Treffer verantwortlich.

Quenstedt setzt Impulse, Kroatien acht Minuten ohne Tor

Jannik Kohlbacher weiß zu überzeugen.

Nach der Pause bringt Bundestrainer Christian Prokop Dario Quenstedt im Tor für den glücklosen Wolff. Der Neu-Kieler führt sich prima an, landet gleich ein paar Top-Paraden und hilft mit, den 11:13-Pausenstand schnell in eine Führung zu drehen. Acht Minuten lang will den Kroaten kein Tor mehr gelingen, stattdessen leistet man sich eine Unmenge an Fehlern. Die DHB-Auswahl nutzt dies eiskalt. Johannes Golla schließt einen 5:0-Lauf zum 17:14 ab (40.).

Als Tobias Reichmann per Einläufer auf 19:15 stellt, sieht es stark nach Heimsieg am „Tag des Handballs“ aus (44.). Jetzt bäumen sich die stolzen Kroaten noch einmal richtig auf. Arbeiten hart in der Abwehr, suchen vorne den Zweikampf. Als der Magdeburger Musa zum 19:18 trifft, sind die Gäste wieder dran (48.) – und lassen sich fortan auch nicht mehr abschütteln. Am Ende wird es richtig dramatisch.

45 Sekunden vor Schluss nimmt Prokop beim Stand von 23:23 eine Auszeit. Der letzte Schuss soll sitzen. Diesen nimmt sich Kai Häfner und erzielt per Durchbruch das 24:23. Kroatien nutzt die letzten Sekunden für eine Alles-oder-nichts-Aktion, bekommt einen Siebenmeter. Das Duell heißt Matanovic gegen Quenstedt. Der Schlussmann hält spektakulär und Deutschland feiert mit rund 10 000 Zuschauern einen 24:23-Erfolg.

Tore für Deutschland: Gensheimer (6/3), Kohlbacher (3), Drux (3), Kühn (3), Reichmann (3), Häfner (3), Pekeler (1), Semper (1), Golla (1)