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Löwen-Duo verbucht Siege
Vierter WM-Tag: Spanien gewinnt gegen Ägypten / Serbien schlägt Weißrussland / DHB-Auswahl trifft am Dienstag auf Argentinien
Ihre zweite Partie bei dieser 23. Handball-Weltmeisterschaft in Spanien absolvierten am Montag die Nationalmannschaften aus Serbien und des Gastgebers – jeweils mit Löwen-Beteiligung. Den Anfang machten die Serben mit Zarko Sesum, die es mit Weißrussland zu tun bekamen und am Ende in Saragossa die Begegnung mit 34:28 (20:13) für sich entschieden.
Die Weißrussen hatten zum WM-Auftakt dem polnischen Team von Trainer Michael Biegler beim 22:24 mit einer Aufholjagd im zweiten Abschnitt das Leben sehr schwer gemacht. Die Truppe von Coach Iouri Chevtsov fand schneller in diese zweite Partie, lag zunächst mit zwei Treffern in Front (5:3/10.), aber Mitte des ersten Abschnitts drehten die Serben die Partie, legten ihrerseits zwei Tore vor (8:10/16.) – und spurteten weiter davon. Nach dem 12:10 (19.) gelang dem Vize-Europameister ein 3:0-Lauf, Serbien kam ins Rollen – und packte bis zur Pause einen Sieben-Tore-Vorsprung drauf. Auch nach dem Wechsel blieben Sesum und Co. am Drücker, zwar konnten die Weißrussen in den letzten zehn Minuten das Ergebnis etwas erträglicher gestalten, das änderte aber nichts daran, dass sich die Serben auf dem Weg Richtung Achtelfinale ungefährdet die WM-Punkte drei und vier krallten.
Spanien, das seit dem Eröffnungsspiel am Freitag gegen Algerien (27:14) zwei Tage pausierte und auf das nächste Duell warten musste, stand Ägypten gegenüber – und zog diese beiden Punkte mit einem 29:24 (16:11)-Erfolg auf die Habenseite. In Madrid entwickelte sich zwischen den Nordafrikanern, die zu WM-Beginn eine deutliche 23:32-Niederlage gegen Ungarn quittieren mussten, und den Iberern zunächst eine offene Partie. Weil der Favorit und WM-Gastgeber sich schwer tat, im Angriff nicht seinen Rhythmus und in der Abwehr nicht zu seiner Kompaktheit fand. Die Ägypter zeigten ein couragiertes Spiel, agierten in der Offensive beweglich und mutig – und es dauerte bis zur 13. Minute, ehe der spanische Keeper Sterbik zum ersten Mal die Hand an den Ball bekam. So durften sich die Nordafrikaner bis zur zehnten Minute über eine Führung freuen. Dann steigerten sich die Spanier vor allem in der Abwehr, die Kommunikation zwischen Sterbik und seinen Vorderleuten funktionierte – und die Iberer vertrauten auf ihre individuelle Qualität. So zeichnete Trainersohn Valero Rivera mit einem Doppelschlag zum 8:6 (15.) für die erste Zwei-Tore-Führung verantwortlich. Diese bauten die Iberer beim 14:8 (25.) durch Rechtsaußen Rocas bis auf sechs Treffer aus. Spanien war im Spiel. Gedeon Guardiola auch. Der Löwe kam in der Deckung zum Einsatz. Und durfte sich wenig später über den Kempa-Trick zum 16:10 freuen, den 2,12-Mann Montoro vollendete.
Im zweiten Durchgang blieben die Ägypter in Reichweite, die Rückraumspieler Ali Zein und Ahmed El Ahmar trafen – oder fanden den Mitspieler. Hatte eben noch Tomas für Spanien das 23:16 (43.) erzielt, starteten prompt die Nordafrikaner ihre Aufholjagd, markierten vier Treffer in Folge (48.). Auszeit Spanien. Unterzahl Ägypten. Zwei Tore Rocas. Die Gastgeber waren zurück in der Spur. Aguinagalde, nochmal Rocas – 27:20 (53.): die Vorentscheidung.
Morgen (18.15 Uhr/ARD) trifft die DHB-Auswahl in Granollers auf den Panamerikameister Argentinien. Und DHB-Kapitän Oliver Roggisch hat die Gauchos in keiner guten Erinnerung. Es waren die Welttitelkämpfe 2011 in Schweden, es war das Spiel um Rang elf. Deutschland setzte sich schließlich mit 40:35 durch. Nach zweimaliger Verlängerung. „So eine Partie möchte ich nicht noch einmal erleben“, sagt der Löwen-Abwehrchef, der nach der Niederlage der DHB-Auswahl gegen Tunesien darauf baut, „dass wir uns ganz schnell mit der nächsten Aufgabe beschäftigen. Wir müssen nach vorne schauen. Noch ist nichts passiert, unsere volle Konzentration gilt nun Argentinien“. Roggisch musste am Montag mit dem Training aussetzen, er hat sich in der Partie gegen Tunesien eine Rückenblessur zugezogen. Der 2,02-Meter-Mann will morgen gegen Argentinien aber auf alle Fälle dabei sein: „Zu 100 Prozent.“ Für Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson steht der Gewinner dieser Partie quasi schon fest: „Ich gehe davon aus, dass die DHB-Auswahl diese Begegnung für sich entscheiden wird. Die deutsche Mannschaft hat sich nach einer schwächeren ersten Halbzeit gegen Brasilien im zweiten Abschnitt sehr gut aus der Affäre gezogen und das im Angriff und in der Abwehr gut gelöst. Daran sollten sie gegen Argentinien anknüpfen.“ Die Südamerikaner hoffen darauf, die Gruppenphase zu überstehen, ihre Marschroute: zwei Siege. Einen haben sie bislang zum Auftakt überraschenderweise gegen Montenegro eingefahren. Aber mindestens ebenso enttäuschend war die Niederlage im Prestigeduell gegen Brasilien am Sonntag.
Die weiteren Gegner der DHB-Auswahl in der Gruppe A sind Montenegro (Mittwoch, 16.1., 18.30 Uhr/ZDF) sowie Titelverteidiger Frankreich (Freitag, 18.1., 18.15 Uhr/ARD).
Weitere Paarungen mit Löwen-Beteiligung am Dienstag:
Gruppe B: Mazedonien – Island (mit Stefan Rafn Sigurmannsson) um 18 Uhr
Gruppe B: Dänemark (mit Niklas Landin) – Chile (20.15 Uhr)
Gruppe C: Serbien (mit Zarko Sesum) – Saudi-Arabien (18 Uhr)
Gruppe D: Spanien (mit Gedeon Guardiola) – Australien (19 Uhr).