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Löwen erfreuten Kinderherzen

Mannheim. Im letzten Heimspiel des Jahres und ersten Spiel nach der unverhofften 28:33_Niederlage in Berlin wollten sich die Rhein-Neckar Löwen in der SAP Arena gegen den HSV Düsseldorf für die Pleite gegen die Füchse eigentlich rehabilitieren. Doch die Verunsicherung war den Hausherren vor 12.055 Zuschauern beim 33:23 (15:12)-Erfolg zunächst deutlich anzumerken. Fehlwürfe und Fehlpässe erlaubten es dem Aufsteiger, der als krasser Außenseiter angereist war, im ersten Durchgang dran zu bleiben – sogar in Führung konnten die Gäste gehen.

„Jeder erwartet von uns einen hohen Sieg, die Jungs auch“, sagte Geschäftsfüher Thorsten Storm, „sie brauchen aber ein paar gelungene Situationen, bis es läuft.“ Doch für eine Rehabilitation ist solch ein Kellerkind der Liga sowieso der falsche Gegner. Dazu müssten die Löwen gegen einen der Großen im Oberhaus brillieren. Zumindest gelang gestern Abend nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit noch ein standesgemäßer Sieg mit zehn Toren Vorsprung, an dem die 3.000 Kinder aus Schulen und Kinderheimen der Umgebung, die von den Löwen eingeladen waren, ihre Freude hatten. Nach dem Spiel versteigerten die Löwen-Spieler dann noch persönliche Gegenstände wie Nationalmannschafts-Trikots zu Gunsten der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“.

Ein Herz für den Underdog zeigten die Löwen auch gegen Düsseldorf, denn nachdem sie nach der Pause innerhalb von nur fünf Minuten mit schönen Spielzügen und Kontern mit sieben Toren davongezogen waren, verfielen sie wieder in ihren alten Trott, so dass kein höherer Sieg mehr heraussprang.

Bundestrainer Heiner Brand hat gestern übrigens seinen 28er Kader für die EM in Österreich auf 19 Spieler reduziert. Nicht mehr dabei ist Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki, der jedoch wie alle anderen gestrichenen Spieler weiter zu dem Kader gehört, aus dem Brand sein 16-köpfiges EM-Aufgebot benennen wird, sowie im Bedarfsfall nach Vor- und Hauptrunde Akteure nachnominieren darf.

Noch zwei Mal müssen die Löwen in diesem Jahr und vor der EM-Pause ran: An diesem Samstag (20.15 Uhr) bei der HSG Wetzlar und am Mittwoch, 30. Dezember, um 19 Uhr beim TuS Nettelstedt-Lübbecke. Beschauliche Tage sehen anders aus …

Löwen: Gensheimer 6/3, Bielecki 6, Müller 3, Klimovets 3, Myrol 4, Sigurdsson 4, Groetzki 5, Harbok 2. Düsseldorf: Berblinger 2/1, Hegemann 6, Fölser 2, Kogut 2,Weiß 1, Asgeirsson 3, von Gruchalla 1, Sulc 6. Zuschauer: 12.055. Stenogramm: 0:1, 3:1, 4:4, 5:6, 10:8, 12:12, 15:12 (Halbzeit), 19:12, 21:14, 22:17, 26:19, 29:20, 33:23 (Endstand).

Von Hasso Waldschmitt

 23.12.2009