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Schwerstarbeit gegen forschen Aufsteiger

Mannheim. Einen deutlichen Sieg und eine souveräne Vorstellung hatte Jesper Nielsen, der Aufsichtsratsvorsitzende der Rhein-Neckar Löwen, von den badischen Ballwerfern im letzten Heimspiel des Jahres gegen die HSG Düsseldorf gefordert. Und die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren erfüllte dem dänischen Geldgeber diesen vorweihnachtlichen Wunsch – zumindest was das Resultat betraf. Mit 33:23(15:12) bezwangen Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson und seine Mitstreiter den forsch aufspielenden Neuling in der Mannheimer SAP-Arena und eroberten mit dem elften Saisonsieg in der Bundesliga zumindest bis heute Abend den dritten Tabellenplatz zurück.

Allerdings mussten die Badener vor den 12 055 Zuschauern über weite Strecken der Partie Schwerstarbeit verrichten, bis die beiden Zähler auf dem Punktekonto gutgeschrieben waren. Zwar starteten die Löwen vielversprechend und legten durch den starken Uwe Gensheimer schnell auf 3:1 vor, danach schlich sich bei den Hausherren im Angriff aber wieder einmal der Schlendrian ein. Obwohl die Abwehr im Verbund mit dem glänzend disponierten Henning Fritz im Tor mehrere Bälle eroberte, schafften es die Löwen lange Zeit nicht, sich gegen die cleveren Rheinländer einen entscheidenden Vorteil zu erarbeiteten.

Doch ausgerechnet als nach 25 Spielminuten Abwehrchef Oliver Roggisch eine Zeitstrafe absitzen musste, platzte bei den Gastgebern in Unterzahl der Knoten. Rechtsaußen Patrick Groetzki, der von Bundestrainer Heiner Brand vorerst aus dem vorläufigen 19-köpfigen EM-Kader gestrichen wurde, hatte zunächst das 12:11 besorgt, ehe Michael Müller und Andrej Klimovets mit einem Doppelpack für die 15:12-Pausenführung sorgten.

Nach dem Seitenwechsel zündeten die Lindgren-Schützlinge dann endlich den Turbo und überrannten die Düsseldorfer in den Anfangsphase der zweiten Hälfte. Bis zur 35. Minute legten Groetzki (2), Bjarte Myrhol und Gensheimer mit einem sicher verwandelten Strafwurf vier weitere Treffer nach und zogen den Gästen so frühzeitig den Zahn.

In der Folge fingen sich jedoch die von Goran Suton trainierten Rheinländer wieder und verkürzten – begünstigt durch einige Fehlversuche der Löwen – noch einmal bis auf 19:24. Danach schalteten allerdings die Badener nochmals einen Gang hoch und schraubten so auch das Ergebnis nach oben. „Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Überlegenheit nicht konsequent in Tore umgemünzt. Deshalb war der gute Start in die zweite Hälfte umso wichtiger“, sagte Groetzki und fügte an: „Eigentlich hätten wir höher gewinnen müssen.“

Rhein-Neckar Löwen: Bielecki 6, Gensheimer 6/3, Groetzki 5, Myrhol 4, Sigurdsson 4, Müller 3, Klimovets 3, Harbok 2.
HSG Düsseldorf: Sulc 6, Hegemann 6, Asgeirsson 3, Fölser 2, Kogut 2, Berblinger 2/1, Weiß 1, von Gruchalla.

Von Christof Bindschädel

 23.12.2009