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Löwen-Express weiter auf der Erfolgsschiene

30:27-Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt

Dieses war der siebte Streich…Die Rhein-Neckar Löwen ließen sich auch von der SG Flensburg-Handewitt nicht stoppen und sicherten sich am Dienstagabend die Zähler 13 und 14. Sieben Spiele – sieben Siege.  Auch nach der Partie gegen den „Kracher aus dem hohen Norden“, dem Champions-League-Teilnehmer von der Förde ist die Bilanz der Badener makellos. 30:27 (13:12): Der Endstand prangte nach 60 von Wille, Kampfgeist und Moral geprägten Minuten auf dem Anzeigewürfel in der Mannheimer SAP Arena, die 6360 Zuschauer verabschiedeten die Löwen mit Ovationen in die Kabine. „Wir hatten immer eine Antwort parat“, bilanzierte Löwen-Manager Thorsten Storm und fasste damit das zusammen, was die Fans ausgelassen feierten: „Toll, dass die Mannschaft schon so funktioniert.“ Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson erklärte im anschließenden Pressegespräch: „Das war heute ein  echter Prüfstein, bei dem wir teilweise sehr gut gespielt haben. Aber es gab auch einige Momente, in denen wir künftig cleverer und besser spielen müssen. Das heißt, wir haben noch jede Menge Arbeit vor uns.“ Und auch Storm relativierte: „Trotz dieses Erfolges gilt es die Kirche im Dorf zu lassen. Die Partie hätte auch anders herum ausgehen können. Aber wir hatten heute das nötige Quäntchen Glück.“

Die Partie begann mit einem Blitzstart der Löwen: Das 3:0 (5.) bauten die Badener in der Folge auf 5:1 aus. Diese Vier-Tore-Führung hielten die Löwen auch beim 7:3 (13.). Coach Vranjes legte die grüne Karte. Auszeit SG Flensburg-Handewitt nach 13 Minuten. Aber auch danach blieben die Hausherren am Drücker, stellten auf 9:4 (18.) – und ließen dann die nötige Konzentration vermissen. Die Badener verloren den Faden, vergaben einige sehr gute Chancen – und kassierten einen 4:0-Lauf der Nordlichter zum 10:9 (23.). Da nutzte auch die zwischenzeitliche Auszeit von Trainer Gudmundsson nichts. „Nach einem guten Beginn haben wir einige technische Fehler gemacht, diese wurden prompt bestraft“, beobachtete Gudmundsson. Einziges probates Mittel in dieser Phase: Die Einzelaktionen des Halbrechten Alexander Petersson, der zunächst zwei Mal die Führung für seine Mannen behaupten konnte. Dann aber verwandelte Holger Glandorf zum Ausgleich – 12:12 (29.), ehe der sehr gut aufgelegte Halblinke Kim Ekdahl du Rietz mit seinem fünften Treffer für die Führung der Löwen vor der Pause sorgte. 

Es war ein Check wie weit die neuen Löwen wirklich sind. Und? „Wir waren einen Tick besser als der Gegner“, meinte Goran Stojanovic. Der Keeper rückte ab der 42. Minute für den bis dato gut parierenden Niklas Landin Jacobsen zwischen die Pfosten. Der Däne hatte sich an der linken Schulter verletzt. Aber der Montenegriner fügte sich nicht nur nahtlos ein, er hielt in der Schlussphase auch die entscheidenden Bälle. Erst stand die Löwen-Bank nach dem wichtigen Treffer von Uwe Gensheimer zum 27:24 (56.), dann wenig später die ganze Halle…

Nach zwei Unentschieden in Hamburg und Wetzlar, kassierte Flensburg in Mannheim nun die erste Niederlage. SG-Coach Ljubomir Vranjes meinte nach dem Auftritt seiner Truppe: „Wir haben einen katastrophalen Start hingelegt, da waren wir nicht wach genug. Aber wir haben uns gut zurückgekämpft. Dennoch haben wir im gesamten Spiel zu viele technische Fehler gemacht.“ Trotzdem fand der Schwede auch lobende Worte für sein Team: „Nach dem Auftritt in Serbien in der Champions League am Sonntag, der anschließenden Reise und der kurzen Vorbereitung hat meine Mannschaft alles gegeben. Aber gegen diese Löwen hat das nicht gereicht.“

Nach dem Wechsel legten die Löwen weiter vor, aber die Flensburger blieben dran. Eine ganz enge Kiste. Beim 24:23 (52.) schaffte die SG erneut den Anschluss, aber ein Doppelschlag von Zarko Sesum und Patrick Groetzki bedeutete eine Führung, auf die der Rivale nicht mehr die passende Antwort wusste. Auch, weil Löwen-Keeper Stojanovic etwas dagegen hatte. „Was war das für ein Kampf von beiden Teams im zweiten Abschnitt“, so Gudmundsson. „Vielleicht haben am Ende die größeren Kraftreserven den Ausschlag gegeben“, so Gensheimer. „Wir haben bewiesen, dass wir auch in engen, kritischen Phasen clever und stark spielen können“, so Stojanovic. Erkenntnisse der Löwen nach einem echten Härtetest.

 „Die Löwen sind die Mannschaft der Stunde“, hatte SG-Rückraumspieler Lars Kaufmann bereits vor der Begegnung festgestellt. Nach einer weiteren Stunde auf dem Parkett konnte sich der Nationalspieler wohl nur wiederholen.

 

Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg/Handewitt  30:27 (13:12)

Rhein-Neckar Löwen: Landin Jacobsen (bis 41.), Stojanovic (ab 41.); Schmid (4), Gensheimer (3/2), Roggisch, Sesum (2), I.Guardiola, Gerlich (n.e.), Myrhol (2), Groetzki (4), G. Guardiola (1), Petersson (7), Ekdahl du Rietz (7),
Trainer: Gudmundsson

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Rasmussen, Karlsson, Machulla(n.e.), Atlason (2), Eggert(6/5), Glandorf(4), Mogensen (6), Svan Hansen (1), Weinhold (2), Heinl (2), Kaufmann (3), Knudsen (1), Trainer: Vranjes

Spielverlauf: 3:0 (5.), 5:1 (9.), 7:3 (13.), 9:4 (18.), 10:9 (23.), 12:12 (29.), 13:12 (HZ), 18:14 (40.), 19:18 (46.), 22:21 (50.), 24:23 (52.), 27:24 (56.), 29:25 (59.), 30:27 (Ende).

Schiedsrichter: Holger Fleisch / Jürgen Rieber (Nellingen / Nürtingen)

Zeitstrafen: Myrhol (2), I. Guardiola  –  Kaufmann, Svan Hansen, Knudsen, Weinhold, Glandorf,

Siebenmeter: 4/2  – 5/4  (Gensheimer scheitert an Rasmussen, Sesum trifft die Latte – Eggert scheitert an Landin Jacobsen)

Zuschauer: 6360

Beste Spieler: Petersson, Ekdahl du Rietz, Landin Jacobsen, Stojanovic – Mogensen, Glandorf