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Löwen fahren erneut mit leeren Händen aus Hamburg zurück

Badener verpassen Finale – 20:22 beim Lufthansa Final Four gegen Flensburg

Die Rhein-Neckar Löwen haben das Finale um den DHB-Pokal 2011 verpasst: Am Samstag unterlagen die Badener im zweiten Halbfinale des Lufthansa Final Four in der mit 13.000 Zuschauern ausverkauften Hamburger o2 World der SG Flensburg-Handewitt mit 20:22 (8:10). Bei der insgesamt sechsten Teilnahme kamen die Löwen damit zum dritten Mal nicht über die Runde der letzten Vier hinaus.

Die Flensburger treffen am Sonntag ab 14 Uhr auf den THW Kiel. Die Zebras bezwangen in ihrem Halbfinale Frisch Auf Göppingen mit 28:23 (15:13). „Natürlich sind wir sehr enttäuscht“, erklärte Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson und fügte an: „Aber wir haben nicht gut genug gespielt. Wir hatten zu viele Fehlwürfe. Mit unserer Defensive bin ich zwar ganz zufrieden, wir haben nur wenig Gegentore zugelassen, aber wir haben klare Chancen nicht genutzt.“

Vor dem Duell konnte Manager Thorsten Storm seine Gemütslage kaum beschreiben. „Angespannt“ beschrieb diese wohl am besten. „Wir haben eine große Chance, aber es ist auch eine große Aufgabe“, betonte der 46-Jährige und bestätigte: „Lange Wochen bevor dieser Wettbewerb in Hamburg ansteht, denkst Du immer mal wieder daran. Wenn Du dann aber hier bist, ist die Atmosphäre noch besser und das Gänsehautgefühl toppt einfach alles.“ Nach dem ersten Durchgang war allerdings Ernüchterung beim Löwen-Manager eingekehrt: Denn da hieß es 8:10 aus Sicht der Löwen. Nur acht Treffer gelangen den Badenern in 30 Minuten – weil sie mit ihren Chancen viel zu fahrlässig umgingen und sie viel zu viele Fahrkarten warfen. Zudem scheiterten sie immer wieder am gut aufgelegten SG-Keeper Rasmussen. Acht Paraden – davon ein Siebenmeter – standen bei dem Flensburger Torhüter in der Statistik, ebenso viele wie bei Löwen-Torwart Szmal. Der Pole hielt die Löwen im Spiel – auch bei der über achtminütigen Durststrecke, als ihnen von der 14. bis zur 22. Minute kein einziges Tor gelang.

Nach dem Wechsel schrieben die Badener an ihrer Fehlwurf-Liste weiter, unterm Strich wurden es 26 über die gesamte Spielzeit. „Wir sind heute an unserer Abschlussschwäche gescheitert“, brachte es Thorsten Storm auf den Punkt. Tatsächlich haben die Löwen nie in ihr Spiel gefunden und waren zu keiner Phase in der Lage, Druck auf die gegnerische Abwehr auszuüben. „Acht Tore in der ersten Halbzeit muss eigentlich ein Rückraumspieler alleine machen“, formulierte Storm, der verfolgte, wie sein Team in der 38. Minute zwar wieder in Führung gehen konnte, aber der Klub von der dänischen Grenze die Partie prompt drehte. Fünf Minuten vor dem Ende gelang den Badenern noch einmal der Ausgleich zum 19:19. Aber am Schluss hatten die Flensburger die besseren Nerven. „Natürlich ist die Enttäuschung groß. Wir sind angereist, um den Pokal zu gewinnen. Nun fahren wir wieder mit leeren Händen nach Hause“, sagte „Goggi“ Sigurðsson.

SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen, Beutler (n.e.) – Mocsai (3), Fahlgren (3), Boesen – Svan Hansen (4), Eggert (6/5) – Heinl (1) – Mogensen (2), Szilágyi (1), Knudsen (2), Karlsson, Bastian (n.e.), Đorđić (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (bei vier Siebenmetern) – Stefánsson (5), Šešum (2), Tkaczyk – Čupić (2), Gensheimer (4/2) – Gunnarsson (2) – Schmid, Roggisch, Bielecki (2), Myrhol, Sigurðsson, Groetzki (3).
Strafminuten:
Mogensen (2), Svan Hansen (2) – Gensheimer (2), Gunnarsson (2), Roggisch (2), Myrhol (2).
Trainer:
Guðmundur Guðmundsson – Ljubomir Vranjes.
Zuschauer:
13.000.
Schiedsrichter:
Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/Mainz)
Spielfilm:
1:1 (5.), 2:4 (14.), 6:4 (22.), 8:5 (25.), 9:8 (28.), 10:8 (Hz.), 11:9 (34.), 12:13 (38.), 14:14 (42.), 18:16 (50.), 19:18 (53.), 22:20 (Endstand).
Zeitstrafen:
2 / 4.
Siebenmeter:
6/5 – 3/2.
SG Flensburg-Handewitt: Eggert scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Rasmussen.
Beste Spieler:
Rasmussen – Szmal.