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Löwen feiern nächste Heimspiel-Party

Dritter Sieg in Folge bringt 7:3 Punkte in der stärksten Liga der Welt

Löwen feiern nächste Heimspiel-Party. Dritter Sieg in Folge bringt 7:3 Punkte in der stärksten Liga der Welt.
In Feierlaune: Mikael Appelgren und Co. nach dem Spiel.

Löwen feiern nächste Heimspiel-Party: Zweites Heimspiel der Saison, zweiter Sieg für die Rhein-Neckar Löwen. Am Donnerstagabend lassen sie trotz acht Ausfällen Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten über weite Strecken keine Chance und gewinnen 25:21 (17:11). Die Basis für den Erfolg legt einmal mehr die Löwen-Abwehr in Kombination mit einem großartig aufgelegten Torhüter-Gespann. Kurios: Die Löwen vergeben sechs von sieben Siebenmetern, was für den Ausgang der Partie keine Rolle spielt.

Im Vorfeld der Partie erreicht die Verletztenmisere der Löwen einen neuen Höhepunkt: Zu den bisherigen Ausfällen (Jaganjac, Schefvert, Grupe, Gensheimer, Zacharias, Knorr) gesellen sich Philipp Ahouansou (Schulter) und David Späth (Sprunggelenk), so dass Sebastian Hinze nun auf acht Spieler verzichten muss. Eine vergleichbare „Seuche“ dürfte es beim zweifachen Meister und Pokalsieger noch nicht gegeben haben. Dem 20-jährigen Leon Keller, wurfgewaltiger Halblinker aus dem Drittliga-Team der Löwen, beschert das seine Premiere bei den Profis. Übrigens: Auf der Gegenseite fehlen Balingen nicht ganz so viele, aber absolute Schlüsselspieler, darunter die Abwehrchefs Nikola Grahovac und Felix Danner sowie Spielmacher Filip Vistorop.  

Auf der Platte macht sich vor allem das Fehlen der Balinger Eckpfeiler bemerkbar. Die Löwen machen ihr Ding, stellen eine bockstarke Abwehr, einen genauso gut aufgelegten Torhüter und exzellentes Tempospiel. Vier Paraden Mikael Appelgren, vier Tore aus dem Gegenstoß: So geht der Löwen-Plan – so geht moderner Handball. Nach dem frühen 4:0 (7.) gibt es einen kleinen Bruch im Spiel der Hausherren. Balingen nutzt das für einen eigenen 3:0-Lauf. Beim 4:3 ist wieder alles offen (9.).

Löwen feiern nächste Heimspiel-Party: Appelgren früh in Feierlaune

Löwen feiern nächste Heimspiel-Party. Dritter Sieg in Folge bringt 7:3 Punkte in der stärksten Liga der Welt.
Niclas Kirkeløkke peilt einen Abschluss an.

Lange bleibt es dabei nicht. Dafür macht die Löwen-Abwehr zu viel Druck, zwingt Balingen immer wieder in schlechte Wurfpositionen. Appelgren spielt das in die Karten, viel fischt er als halbgare Versuche aus weiter Distanz. Und so sieht das dann aus: Steal und Gegenstoß Patrick Groetzki: 5:3 (12.). Parade Appelgren, Gegenstoß David Móré: 6:3 (13.). Parade Appelgren, Gegenstoß Groetzki: 7:3 (14.). Das ist der Löwen-Minutentakt. Beim 10:5, natürlich erzielt durch einen feinen Heber von Groetzki, sind es erstmals plus fünf aus Löwen-Sicht (18.). Beim 14:7 muss Jens Bürkle bereits die zweite Auszeit für Balingen nehmen (25.).

Immerhin stabilisieren sich die Schwaben danach ein wenig, geht es mit einem 17:11 noch recht glimpflich in die Kabinen. Klar ist: Wollen die Aufsteiger hier noch etwas reißen, müssen sie die Fehler minimieren, bessere Wurfpositionen finden und aufhören, den Löwen in die Karten zu spielen. Das Problem: Die Löwen sind richtig heiß, rücken durch die vielen Ausfälle enger zusammen, bringen allesamt ihr A-Spiel, allen voran Patrick Groetzki, dem nach der ersten Halbzeit und sieben Toren nur noch ein Treffer fehlt bis zur Marke von 1500 Bundesliga-Treffern. Appelgren, der zweite Unterschiedsspieler der ersten 30 Minuten, steht bei neun Paraden und nahezu 50 Prozent Paradenquote.

Löwen feiern nächste Heimspiel-Party: Auch Birlehm hält und hält

Durchgang zwei beginnt mit zwei Toren von Jona Schoch und einem Siebenmeter-Lattenkracher von Groetzki (17:13, 33.). Auch Jon Lindenchrone trifft das Gebälk. Lassen die Löwen hier noch einmal Luft an die Sache? Niclas Kirkeløkke sagt: Nein! Klasse sein Treffer per Durchbruch zum 18:13 (35.). Und wichtig. Genauso wichtig wie die erste Parade von Joel Birlehm nach seiner Einwechslung (18:14, 37.). Groetzki scheitert mit seinem nächsten Siebenmeter an Mohamed El-Tayar (38.). Stark, wie Lindenchrone Kohlbacher bedient (19:14, 39.). Parade Birlehm, Konter Kohlbacher: Beim 20:14 ist das Ergebnis wieder auf Pausen-Niveau (40.). Parade vier Birlehm, Kirkeløkke mit seinem fünften Treffer, und fertig ist das 21:14 (40.).

Löwen feiern nächste Heimspiel-Party. Dritter Sieg in Folge bringt 7:3 Punkte in der stärksten Liga der Welt.
Ymir Örn Gislason macht Elias Huber fest.

Birlehm hält und hält, liegt bei 66,6 Prozent Fangquote. Nach dem 22:14 muss Bürkle bereits seine letzte Auszeit nehmen (42.). Den Gästen droht ein Debakel, die Löwenfans feiern die zweite Heimspiel-Party im zweiten Spiel. Mit einem 0:3-Lauf kommen die Schwaben noch einmal ein bisschen näher (22:17, 46.). Spannung kommt aber keine mehr auf, auch wenn die Balinger noch einmal deutlich verkürzen (24:21, 57.). Die Löwen halten trotz einiger Schwierigkeiten – insbesondere vom Strafwurfstrich – die Nase vorne, fahren den dritten HBL-Sieg in Serie ein und stellen auf 7:3 Punkte.

Rhein-Neckar Löwen – HBW Balingen-Weilstetten 25:21 (17:11)

Löwen: Appelgren (1.-30., 9 Paraden), Birlehm (ab 30., 11 Paraden) – Kirkeløkke (7), Plucnar, Óskarsson, Móré (4), Holst, Davidsson (2), Groetzki (7/1), Gislason, Lindenchrone (2), Kohlbacher (3), Kessler, Keller

Balingen: El-Tayar (14 Paraden), Ruminsky – Todorovic, Leimeter, Prantner (3), Huber (2), Ingason (2), Gretarsson (5/4), Hildenbrand, Müller (2), Schoch (4), Wente, Saueressig, Volz, Heinzelmann (3)

Trainer: Sebastian Hinze – Jens Bürkle

Schiedsrichter: Sascha Standke & Steven Heine

Zuschauer: 4102

Strafminuten: Davidsson (2), Gislason (2), Óskarsson (2) – Müller (2), Heinzelmann (4)

Siebenmeter: 1/7 – 4/4

Vergebene / parierte Siebenmeter: El-Tayar hält zweimal gegen Móré und Groetzki sowie Kirkeløkke (19./47. & 38. & 58.), Groetzki wirft an die Latte (31.), Óskarsson trifft den Pfosten (55.)

Spielfilm: 4:0, 4:3, 7:3, 10:5, 12:6, 14:7, 17:9, 17:11 (HZ), 17:13, 20:14, 22:14, 22:18, 24:18, 24:19, 24:21, 25:21 (EN)