Veröffentlichung:

Löwen feiern verdienten Sieg gegen Lemgo

Lindgren-Sieben siegt in der Europahalle mit 29:27 / Fritz mit starker Leistung

Auch wenn es das Ergebnis am Ende nicht ausdrückte – die Rhein-Neckar Löwen kontrollierten den TBV Lemgo Mittwochabend fast über die gesamte Spielzeit und feierten in der Karlsruher Europahalle einen verdienten 29:27 (17:13)-Erfolg, durch den sie zumindest vorübergehend auf den dritten Platz in der Bundesligatabelle kletterten. Neben einem bärenstarken Henning Fritz, der 20 Paraden zeigte, überzeugte Karol Bielecki, dem acht Tore gelangen.

Mit Patrick Groetzki strahlte aber noch ein anderer Löwenakteur. Der Rechtsaußen hatte in der Champions League gegen den THW Kiel einen „gebrauchten“ Tag erwischt und war ohne Treffer geblieben. Gegen den TBV rehabilitierte sich der 20-Jährige und brachte alle drei Würfe im Kasten unter. „Das war für mich persönlich wichtig“, sagte Groetzki, der aber auch froh war, Lemgo in die Schranken gewiesen zu haben: „Die haben eine starke Mannschaft mit vielen tollen Einzelspielern, da gewinnt man nicht einfach so.“ Weil die Badener allerdings konzentriert waren und in den entscheidenden Momenten nervenstark agierten, brannte nichts an. „Wir müssen trotzdem noch mehr an den Kleinigkeiten arbeiten“, erwies sich Fritz als Perfektionist. Auch seine 20 Paraden stellten ihn nicht zufrieden: „Da waren ein paar Dinger dabei, die ich auch noch hätte haben müssen.“

Die Löwen begannen mit den Feldspielern, die auch gegen den THW begonnen hatten. Allerdings stand in der Europahalle Henning Fritz im Tor und die Nummer 12 der Badener hatte großen Anteil an der 17:13-Führung nach 30 Minuten. Mit zehn – zum Teil spektakulären – Paraden war Fritz ein sicherer Rückhalt hinter einer erneut gut funktionierenden Abwehr. Dem TBV, der bereits nach drei Minuten auf Michael Kraus verzichten musste, fiel nur wenig ein. Der Nationalspieler hatte einen Ellenbogen eines Gegenspielers unglücklich auf den Brustkorb bekommen – Verdacht auf Rippenbruch. Eine bittere Diagnose für die Ostwestfalen, die am kommenden Wochenende gegen die Spanier von VS La Rioja in die Endspiele des EHF-Pokals einziehen und dabei auf Kraus nicht verzichten wollten.

In der Offensive machten die Löwen wenig Fehler und sorgten mit zwei Zwischenspurts für die Führung. Aus einem 2:3 machte die Sieben von Ola Lindgren ein 6:3 (11.) und nach dem 7:7 der Lemgoer zogen die Badener wieder auf 11:7 davon (17.). Dabei konnte sich Lindgren auf alle eingesetzten Akteure verlassen, bis zur Pause bejubelten die Zuschauer bereits neun verschiedene Torschützen. Den Löwen war bis dahin nicht anzumerken, dass das Champions-League-Duell gegen Kiel gerade drei Tage zurücklag. „Ich bin der Meinung, dass wir eigentlich ganz gut gespielt haben. Aber wir haben es nicht geschafft, wegzukommen“, sagte Lindgren.

Die Badener hatten in der zweiten Hälfte mehrmals die Gelegenheit, einen Strich unter die Partie zu machen. Aber trotz eines 21:16 (36.) beziehungsweise 25:20 (44.) wurde es noch einmal eng, neun Minuten vor dem Ende war der TBV wieder auf 23:26 herangekommen. „Am Ende haben wir mit zwei Toren Unterschied gewonnen, es hätten aber auch sieben oder acht sein können“, resümierte Lindgren. Immerhin schafften es die Löwen, in den engen Momenten noch eine Schippe draufzulegen. Karol Bielecki packte einen Hammer aus elf Metern aus und Fritz parierte zwei freie Würfe – und plötzlich lagen die Badener wieder mit fünf Toren vorne (29:24). Die letzten drei Treffer der Ostwestfalen hatten keine Bedeutung mehr.

Rhein-Neckar Löwen: Fritz, Szmal (bei einem Siebenmeter) – Stefánsson (2), Guðjónsson, Bielecki (8) – Groetzki (3), Gensheimer (7/7) – Myrhol (4) – Roggisch, Tkaczyk (2), Harbok (n.e.), Manojlović (1), Müller (1), Klimovets (1).
TBV Lemgo: Lichtlein, Galia (bei einem Siebenmeter und ab 37.) – Glandorf (5), Strobel (2), Kraus – Kehrmann, Bechtloff (3) – Preiß (2) – Ilyés (2), Schmetz (5/4), Mocsai (1), Hermann (3), Svavarsson (4), Kubeš.
Strafminuten: Manojlović (2), Roggisch (2) – Preiß (2), Ilyés (4), Kubeš (4).
Trainer: Ola Lindgren – Volker Mudrow.
Zuschauer: 4850 (ausverkauft).
Schiedsrichter: Lars Schaller / Sebastian Wutzler (Leipzig/Frankenberg).
Spielfilm: 3:3 (8.), 6:3 (11.), 11:7 (17.), 12:10 (22.), 14:12 (25.), 17:13 (HZ), 21:17 (37.), 24:18 (43.), 25:22 (48.), 26:23 (52.), 28:24 (56.), 29:27 (Ende).
Zeitstrafen: 2/5.
Siebenmeter: 7/7 – 4/4.
Beste Spieler: Fritz, Bielecki – Galia, Glandorf.