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Löwen fiebern Heimpremiere entgegen

Am Mittwoch kreuzt der TuS N-Lübbecke in der SAP Arena auf

Es hat ein bisschen gedauert. Erst stand das Auswärtsspiel in Göppingen (30:25) an. Dann die Partie bei der MT Melsungen (26:23). Lange mussten die Löwen-Fans also auf das erste Heimspiel ihres Rudels in der SAP Arena warten. Am Mittwoch ist es nun endlich so weit: Die Rhein-Neckar Löwen empfangen um 20.15 Uhr den TuS Nettelstedt-Lübbecke. Die Halle öffnet eine Stunde vorher um 19.15 Uhr, Tickets für diese Partie gibt’s noch an der Abendkasse. „Wir freuen uns, erstmals zu Hause auftreten zu können“, sagt Linksaußen Uwe Gensheimer.

 Und die Badener möchten bei ihrem ersten Auftritt im eigenen Wohnzimmer nach 95 Tagen ihre Erfolgsserie ausbauen. „Wir wollen weiter auf der Siegerstraße bleiben“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson: „Denn wir haben trotz des schweren Auftaktprogramms sehr gut angefangen.“ Kanonenfutter kommt mit dem TuS N-Lübbecke allerdings nicht in die SAP Arena. Im Gegenteil: Die Ostwestfalen konnten ebenfalls ihre beiden Auftaktbegegnungen (in Lemgo und zu Hause gegen Hannover-Burgdorf) gewinnen. „Die sind sehr gut drauf und werden daher mit Schwung in die Partie gehen“, warnt Gudmundsson: „Lübbecke ist ein gefährlicher Gegner.“ Wie gefährlich, das haben sie in der vergangenen Saison gezeigt, als sie das Hinspiel gegen die Löwen in eigener Halle mit 32:31 gewinnen konnten – durch einen Treffer von Daniel Svensson in letzter Sekunde.

Trotzdem strotzen die Löwen nach dem gelungenen Auftakt vor Selbstvertrauen und Zuversicht. Uwe Gensheimer verspricht schon mal: „Wir wollen den Zuschauern tollen Handball bieten.“ Das geht bei den „neuen“ Löwen vor allem über eine gute, engagierte Abwehr- und Torwartleistung (Gudmundsson: „Das sind momentan unsere Stärken“), die zu vielen Gegenstößen führen. „Diese Attribute wollen wir auch gegen Lübbecke wieder zeigen“, sagt Gensheimer: „Es wird in der Abwehr wieder jeder seinem Nebenmann helfen.“

Das wird auch nötig sein, um Lübbecke, die natürlich mit Rückenwind nach Mannheim kommen und sich durchaus etwas ausrechnen, zu schlagen. „In Lemgo gewonnen, deutlich gegen Hannover-Burgdorf gewonnen. Das zeigt ihre Stärke“, sagt Gudmundsson. Ihre Stärke, das sind vor allem die Eingespieltheit – das Gros der Mannschaft ist schon seit drei Jahren zusammen -, ihre Tempogegenstöße, ihre Abwehrleistung. Und natürlich der Torhüter Nikola Blazicko. Nachdem der 34-jährige Kroate seine Enttäuschung über die Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele verarbeitet hat, schwang er sich an den ersten beiden Spieltagen zu einem richtig starken Rückhalt für die Ostwestfalen auf. „Er hat sehr, sehr gut gehalten“, lobt auch Gudmundsson den TuS-Schlussmann.

Bei den Olympischen Spielen weilten hingegen seine Vereinskollegen Drago Vukovic (ebenfalls Kroatien) und Mattias Oskar Gustafsson (Schweden) – und damit der komplette Innenblock der Abwehr. Aber das hat der TuS, bei dem Gennadij Chalepo, zuvor in Wetzlar tätig, im Sommer als Trainer auf Markus Baur folgte, in den ersten beiden Saisonspielen problemlos weggesteckt.

Vielleicht auch, weil der TuS N-Lübbecke im Gegensatz zu den Löwen nur vier Neuzugänge integrieren musste. „Das zeugt von Kontinuität“, lobt Gensheimer. Lediglich der mazedonisch-kroatische Rechtshänder Risto Arnaudovski (Bregenz), ein Abwehrspezialist, Rechtsaußen Dennis Wilke (HBW Balingen-Weilstetten), Rückraumspieler Jens Schöngarth (MT Melsungen) und Jannik Gartmann (LIT Nordhemmern-Mindenerwald) kamen ans Wiehengebirge.

Viele Experten sehen die Ostwestfalen damit in ihrer vierten Bundesliga-Spielzeit in Serie (bislang 10., 12., 9.) noch stärker aufgestellt als in der Vorsaison – in der sie trotz Verletzungspech erstmals seit dem Wiederaufstieg 2009 einen einstelligen Tabellenplatz erreichen konnten. Manch einer traut Lübbecke nun zumindest einen Platz im oberen Tabellendrittel zu. Und auch Uwe Gensheimer sagt: „Sie können im Vergleich zur Vorsaison noch den ein oder anderen Platz in der Tabelle hochklettern. Selbst ein Europapokalplatz könnte möglich sein.“