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Löwen fliegen mit kurzem Anlauf ins Finale

Nächster Kantersieg beim BGV Handball Cup

Andy Schmid kehrte aufs Feld zurück – und zwar richtig stark.

Die Rhein-Neckar Löwen stehen im Finale um den BGV Handball Cup 2020. Am Freitagabend zeigte die Truppe von Trainer Martin Schwalb eine ausgezeichnete Offensivleistung, spielte eine sehr solide Abwehr und setzte sich gegen Bundesliga-Rivale FRISCH AUF! Göppingen mehr als deutlich mit 34:21 (19:14) durch. Der Gegner im Finale am Sonntag (13.15 Uhr live im SWR-Fernsehen) wird im zweiten Halbfinale ab 20 Uhr zwischen HBW Balingen-Weilstetten und TVB Stuttgart ermittelt.

Die 500 genehmigten Fans in der Ludwigsburger MHPArena sehen im ersten Halbfinale das Duell zweier stark ersatzgeschwächter Teams. In der Startsieben der Löwen, die weiter auf Jesper Nielsen, Mait Patrail  und Alex Petersson verzichten müssen, steht der zuletzt wegen Wadenproblemen geschonte Andy Schmid sowie etwas überraschend der ebenfalls angeschlagene Mikael Appelgren. Für den kurzfristig ausgefallenen Albin Lagergren spielt Niclas Kirkeløkke, Lukas Nilsson auf der anderen Rückraum-Seite halblinks. Die Stammreihe auf Außen und am Kreis heißt Uwe Gensheimer, Jannik Kohlbacher, Patrick Groetzki. Der Start ins Spiel glückt dieser Formation nicht.

Bei den Löwen klingelt es zu schnell

Jannik Kohlbacher beschäftigt gleich zwei Gegenspieler.

Die Löwen kassieren erst einmal zwei Gegentreffer, in Minute fünf gelingt Uwe Gensheimer das erste Halbfinal-Tor für die in Blau spielenden Mannheimer. Niclas Kirkeløkke, zuletzt gegen Bietigheim mit einer Sahne-Halbzeit, stellt auf 2:2 (7.). So herrlich das 3:3 durch Kirkeløkke über Nilsson und Kohlbacher herausgespielt ist. Auf der Gegenseite klingelt es viel zu schnell und zu leicht. Jacob Bagersted kommt zweimal frei am Kreis zum Abschluss, nach Tim Kneules Rückraum-Treffer steht es 4:6 (11.). Beim 5:7 nimmt Löwen-Coach Schwalb seine erste Auszeit (12.).

Zwar hat er den Fokus in der Trainingswoche und so auch für das Spiel auf die Offensive gelegt. Das Scheunentor aufmachen will er aber nicht. Tatsächlich geht die Abwehr um den vorgezogenen Ymir Örn Gislason von nun an energischer zur Sache, über die ersten gewonnenen Bälle nimmt das Löwen-Spiel Tempo auf. Nach dem 10:10 des überragenden Gensheimer zieht der Löwen-Express an und auf 12:10 davon (19.). Göppingen zeigt sich beeindruckt, steigert die Fehlerquote. Zudem findet der für Apfel gekommene Andreas Palicka direkt ins Spiel. Zwei Kohlbacher-Treffer bringen die Löwen mit 17:13 in Front, da muss FAG-Coach Hartmut Mayerhoffer schon die zweite Auszeit nehmen (27.). In die Pause geht es mit 19:14, einem stattlichen Polster für den zweifachen Deutschen Meister.

Palle, Palle, Palle – und Raketen aus dem Rückraum

Niclas Kirkeløkke machte ein Bomben-Spiel.

Zur zweiten Halbzeit bringt Löwen-Coach Schwalbe Romain Lagarde auf der Mitte und Jerry Tollbring linksaußen. Mann der zweiten 30 Minuten ist aber Andreas Palicka. Der Schweden-Hexer beginnt in der 32. Minute mit einer Parade gegen Nicolai Theilinger – und hört danach auch nicht mehr auf. So kommen die Göppinger in 20 Minuten nach der Pause auf gerade einmal vier Treffer, auch weil die Löwen-Abwehr nach wie vor konzentriert arbeitet. Vorne teilen sich Nilsson, Kirkeløkke und der junge Philipp Ahouansou die Tor-Arbeit. Besonders bemerkenswert sind die Raketen von Nilsson und dem mehr und mehr aufdrehenden Kirkeløkke, der genauso hart wie technisch anspruchsvoll Treffer um Treffer setzt. Beim 31:18 sind es plus 13, der nächste Kantersieg ist auf dem Weg.

Am Ende darf noch einmal der junge Niklas Gierse ins Tor. Ahouansou wuchtet zum 33:20 ein (56.). Wie schon beim 39:24 gegen Bietigheim lassen es die Löwen nicht austrudeln, bringen bis zum Ende konstant ihre Leistung. Unterstrichen wird das von einer feinen Aktion Lagardes, der das 34:21 und damit den Endstand besorgt (59.).

Die Torschützen der Löwen: Kirkeløkke 8, Gensheimer 7, Kohlbacher 5, Schmid 3, Nilsson 3, Lagarde 2, Groetzki 2, Gislason 2, Ahouansou 2

Das Fazit von Andy Schmid