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Löwen geben klare Antwort (MM)

Magdeburg. Die Rhein-Neckar Löwen können in der Tabelle der Handball-Bundesliga weiter nach oben schauen und rückten auch die jüngsten Eindrücke beim Remis gegen Melsungen wieder gerade. Mit einem nach der Halbzeit ungefährdeten 29:24 (16:12) wiesen die Badener gestern Abend in der Bördelandhalle den bislang stark gestarteten SC Magdeburg in die Schranken und profitierten dabei von der individuellen Klasse ihrer besten Torschützen Uwe Gensheimer (9/4 Tore) und Karol Bielecki (7). Auch Linksaußen Gensheimer fiel nach dem Abpfiff ein Stein vom Herzen: „Dieses Spiel und dieser Sieg waren ganz wichtig für den weiteren Saisonverlauf. Das sieht jeder, der auf die Tabelle schaut.“

Mit zwei schnellen Toren durch Patrick Groetzki erwischten die Löwen zwar den besseren Start in die Partie, allerdings wurde bald klar, dass ein solcher Vorsprung in der Bördelandhalle natürlich noch kein Polster sein kann. Mit 4:3 (7.) übernahm der SCM erstmals die Führung, bis zum 8:8 (16.) konnte sich keine Mannschaft absetzen.

Doch dann machte sich langsam aber sicher die Löwen-Überlegenheit im Rückraum bemerkbar. So trotzte Karol Bielecki den obligatorischen Pfiffen in seiner ehemaligen Handball-Heimat auf seine ganz eigene Art und erzielte nach Róbert Gunnarssons Tor ein trockenes Doppelpack zum 11:8 (20.). Magdeburg kam auf 11:12 (25.) heran, doch die Gelbhemden reagierten mit einer 4:0-Serie zum 16:11 (29.). Bis dahin hatte das polnische Rückraum-Duo Bielecki/Lijewski schon neun Mal getroffen, die Magdeburger Werfer taten sich gegen eine offensiv agierende 6:0-Abwehr der Löwen da sichtlich schwerer.

Auch Torhüter Goran Stojanovic hatte nun leichteres Spiel und jetzt klare Vorteile gegenüber Gerrie Eijlers, der bald Björgvin Gustavsson weichen musste. Doch auch der Neuzugang aus Island konnte die nun klar verdiente 16:12-Halbzeitführung für die Löwen nicht entscheidend eindämmen.

Nach dem Wechsel war es dann Gensheimer, den die Magdeburger nicht in den Griff bekamen. In der kitzligen Phase nach dem Wiederanpfiff traf der Kapitän bis zum 20:15 (38.) vom Siebenmeterpunkt, aus dem Rückraum oder sogar in Unterzahl auf Linksaußen. Der endlich einmal starke Bielecki erhöhte auf 22:15 (39.) – spätestens jetzt kehrte Ruhe im vermeintlichen Hexenkessel Bördelandhalle ein, in dem gestern Abend vor 6419 enttäuschten Zuschauern nur ein lauer Eintopf gebraut wurde. Mit Lijewskis 23:15 (44.) war die Partie schon früh entschieden, die Löwen ließen gegen den einfach zu fehlerhaft spielenden Traditionsverein nun nicht mehr nach und ließen den Vorsprung bis zum 29:24-Endstand nur unmerklich schmelzen.

„In diesen turbulenten Zeiten freuen wir uns über jeden Sieg“, lobte Trainer Gudmundur Gudmundsson seine Mannschaft für die konzentrierte Vorstellung. „Vor allem in der Abwehr war das bisher das Beste, was ich bislang von uns gesehen habe“, sagte der Isländer.

Von Thorsten Hof