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Löwen meistern Nervenspiel souverän (Rheinpfalz)

MAGDEBURG (de). Handball-Bundesligist Rhein-Neckar- Löwen löste gestern die Auswärtsaufgabe beim SC Magdeburg mit seinem 29:24 (16:12)-Erfolg überraschend sicher.

Es war ein Spiel der Nerven. In der Anfangsphase kribbelten die trotz einer frühen 2:0-Führung (Groetzki) wegen der Unruhe nach der Niederlage von Burgdorf und dem Remis gegen Melsungen bei den  Löwen. Mit Fortgang des Spiels wanderte das Kribbeln zu den Gastgebern, die sich eine Fülle von technischen Fehlern leisteten. Die  Löwen profitierten auch davon. Auch, denn zum einen spielten sie eine überaus wirkungsvolle Abwehr.  Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, der nicht zum Überschwang neigt, nannte sie „überragend”.

Dazu kam, dass Goran Stojanovic etliche freie Bälle der Magdeburger entschärfte. „Das hat uns verunsichert und die wiederum hat sich über das ganze Spiel hingezogen”, erklärte SC-Trainer Frank Carstens, der sich beim Publikum dafür entschuldigte, dass nicht mehr möglich war.

Das Publikum darf sich allerdings einen Teil an der Niederlage selbst zuschreiben. Der Ex-Magdeburger Henning Fritz wurde mit Applaus begrüßt, der Ex-Magdeburger Karol Bielecki mit Pfiffen durch das ganze Spiel begleitet. Er nahm’s krumm, half seiner Mannschaft mit fünf seiner sieben Treffer schon in der ersten Halbzeit zu einem unerwartet komfortablen Vorsprung (16:12). Eine Trotzreaktion auf die Pfiffe und wohl auch die Befreiung nach zuletzt verunsicherten Darbietungen.

Gudmundsson hatte die „bedächtigere” Rückraumvariante Lijewski-Lund-Bielecki aufgeboten, was sich auszahlen sollte. Vor allem, weil die lang ausgespielten Züge dann auch konsequent abgeschlossen wurden.

Am Schluss „haben wir zu defensiv gespielt”, gestand Gudmundsson. Kollege Carstens schrieb einen Teil dem Wechsel zur 5-1-Abwehr zu, einen allerdings auch der schwindenden Konzentration der  Löwen, die ihren Vorsprung aber nur leicht schmelzen ließen, ihn aber souverän und clever verteidigten.