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Löwen gefordert
MANNHEIM (de). Die Rhein-Neckar- Löwen, in der vergangenen Saison Halbfinalist in der Champions League der Handballer, müssen sich diesmal mit dem Rennen um den EHF-Cup begnügen. Heute (20.15 Uhr) geht es in der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena beim TV Großwallstadt aber um die ersten Bundesligapunkte der neuen Saison.
„Wir haben die Teilnahme an der Champions League nicht an diesem Wochenende, sondern in der zurückliegenden Saison verspielt”, erklärte Manager Thorsten Storm nach der 30:32-Verlängerungsniederlage beim polnischen Vizemeister Vive Kielce am Sonntag. Schon deswegen wird die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson höchst konzentriert an die Aufgabe bei den Mainfranken herangehen.
„Die Favoritenrolle beim Auftakt liegt klar bei unserem Gegner. Wir haben uns aber vorgenommen, es den Löwen alles andere als leicht zu machen”, sagte TVG-Trainer Peter David. Die „klare Favoritenrolle” war für die Löwen nicht unbedingt so klar. Der Ausfall von Ivan Cupic (Schulter) macht Patrick Groetzki zum Alleinunterhalter auf Rechtsaußen. Der Norweger Bjarte Myrhol ist wegen eines entfernten Hodentumors in der Chemotherapie, jeder hofft auf seine Rückkehr, das „Wann” aber ist ungewiss. Somit ist Robert Gunnarsson extrem gefordert, auch wenn der über Jahre dem Tempogegenstoß entwöhnte Oliver Roggisch zu helfen verspricht.
Doch auch die Niederlage gegen Kielce brachte zukunftsweisende Aufschlüsse. Groetzki glänzte erneut, die Rückraumspieler müssen an ihrer Trefferqoute arbeiten, und Torwart Goran Stojanovic, der Neuzugang aus Gummersbach, hat seine Rückenoperation offenbar völlig auskuriert. Sicher war Letzteres lange nicht. In Kielce hielt er hervorragend.
Den Löwen-Plänen, zumindest die Füchse Berlin wieder von Platz drei in der Bundesliga-Abrechnung zu verdrängen, stellen sich im September vielleicht die Hausaufgaben gegen Meister HSV Hamburg (14., 19 Uhr) und Vizemeister THW Kiel (24., 15 Uhr) in den Weg. Sollte die Aufgabe HSV aber passabel abgeleistet werden, dürfte auch die nächste Pokalprüfung mit Schwung genommen werden. Am 20. September führt der erste Schritt in Richtung Final Four in Hamburg wieder nach Mainfranken zum TV Großwallstadt.
Trainer Gudmundur Gudmundsson kann die heutige Aufgabe mit einer gewissen Gelassenheit angehen. Begründet darin, dass er „in Kielce eine sehr gute Abwehr und starke Torwartleistungen gesehen” hat. Die Herren zwischen den Pfosten könnten den Ausschlag geben. Hier Goran Stojanovic und Henning Fritz, dort der Tscheche Martin Galia und Andreas Wolf. In einer TV-Mannschaft, die „nichts mit dem Abstieg zu tun haben möchte” (David), dabei aber auf drei Neuzugänge aus dem eigenen Leistungszentrum bauen muss. Eine Etatkürzung um 200.000 Euro (jetzt 3,3 Millionen) war angesagt.