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Löwen im Stimmungstief
Karlsruhe. Die Stimmung bei den Rhein-Neckar Löwen ist vor dem Heimspiel am morgigen Sonntag (17.45 Uhr/live bei Sport1) in der Karlsruher Europahalle gegen die Füchse Berlin in den Keller gesunken. Nachdem Olafur Stefansson wegen eines kleinen Meniskuseinrisses im linken Knie die Saison vorzeitig beenden musste, erreichte den badischen Handball-Bundesligisten gestern die nächste Hiobsbotschaft: Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson musste sich erneut einer Knieoperation unterziehen und steht Trainer Ola Lindgren somit weitere sechs Monate nicht zur Verfügung.
„Das ist natürlich ein harter Schlag für uns alle. Aber wir setzen auf Goggi – egal, wann er zurückkommt. Er ist unser Kapitän und wir brauchen ihn“, sagt Thorsten Storm. „Spätestens zur Rückrunde der neuen Saison ist er wieder da“, ergänzt der Löwen-Manager und hofft auf die baldige Genesung des „Eiskriegers“. Bereits im Februar war dem Isländer nach der EM in Österreich bei einer Operation entzündetes Narbengewebe im linken Knie entfernt worden, seitdem musste der 30-Jährige pausieren.
Die restlichen Löwen-Profis sollten den Schock über den neuerlichen Ausfall ihres Kapitäns bis zum Auftritt am Sonntag allerdings verdaut haben, schließlich haben sie gegen das Team aus der Hauptstadt einiges gutzumachen. Beim Hinspiel in Berlin kurz vor Weihnachten hatten Lindgrens Schützlinge auf der ganzen Linie enttäuscht, mit 28:33 Toren verloren und zwei wertvolle Punkte im Kampf um den dritten Tabellenplatz liegen gelassen.
„Das war einer der Unfälle in dieser Saison“, erklärt Routinier Stefansson selbstkritisch. Auch über die Pleite beim TuS N-Lübbecke (26:31) ärgert sich der Isländer noch maßlos. „Wir müssen uns weiter verbessern, damit wir künftig so etwas vermeiden – dann können wir nach oben schauen“, meint der 36-Jährige, an dessen Stelle morgen Gabor Ancsin erstmals in den Profikader rückt. Der 19 Jahre alte ungarische Juniorennationalspieler kam bislang meist bei der TSG Friesenheim in der Zweiten Liga sowie im Regionalligateam der SG Kronau/Östringen zum Einsatz, deutete dabei aber mehrfach sein enormes Potenzial an.
Für die Begegnung in der Europahalle wurden bislang über 4 000 Karten verkauft. Allerdings gibt es am Sonntag noch Tickets an der Abendkasse, teilten die Löwen mit. Die Abendkasse öffnet wieder eineinhalb Stunden vor dem Anwurf.
Von Christof Bindschädel
22.05.2010