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Löwen in Heidelberg gegen Hannover und den Trend
Im ersten EHF European-League-Heimspiel 2024 geht es gegen die Recken
Endlich wieder „internationale Abende“ mit den Löwen – gleichzeitig Motto und Wunsch vieler, die es mit den „Männern in Gelb“ halten. Die Mannschaft von Cheftrainer Sebastian Hinze hat bislang alle EHF European-League-Partien in heimischer Halle gewonnen. Mit Hannover-Burgdorf geht es am Dienstag (20:45 Uhr) nicht nur gegen einen, in mehrfacher Hinsicht, bestens bekannten Gegner aus dem HBL-Alltag, sondern bereits im zweiten von insgesamt vier Hauptrunden-Duellen um außerordentlich wichtige Zähler.
Befreiungsschlag, Trendwende, Erlösung – allesamt Schlagwörter, auf deren Verwendung die gesamte Löwen-Familie schier sehnsüchtig wartet. Die aktuelle Lage jedoch fühlt sich eher wie ein intensiver Albtraum an: Wettbewerbsübergreifend stehen sieben sieglose Spiele in Folge zu Buche – die längste Niederlagenserie seit 20 Jahren, als die Löwen in der Saison 2003/2004 tatsächlich zwölf aufeinanderfolgende Duelle ohne Punktgewinn blieben. Die Fans, so viel will und muss gesagt sein, tun alles, um ihre Mannschaft aus diesem aufzuwecken, beziehungsweiße wachzurütteln. Ausverkaufte SAP Arena gegen Flensburg, Support und Applaus trotz Niederlage und Zuspruch nach Abpfiff – auf die treuen Zuschauer und Unterstützer ist, ohne jede Frage, Verlass.
Noch vor dem Spiel in Zabrze hätte man gut und gerne attestieren können, dass die Löwen in dieser Spielzeit ab und an zwei Gesichter zeigen – ein nationales Liga- bzw. Pokal-Gesicht sowie ein glanzvolles Europa-Gewand. Immerhin hat die Mannschaft von Sebastian Hinze, vergangenen Dienstag ausgenommen, sieben von acht internationale Spielen gewonnen. Durch die Niederlage in Polen stehen die „Männer in Gelb“ nun allerdings auch in diesem Wettbewerb vermehrt unter Druck, rangieren aktuell auf dem vierten Tabellenplatz der Hauptrundengruppe A und sind, um die nächste Play-Off-Runde der European League zu erreichen, darauf angewiesen, dringend Punkte zu sammeln.
Löwen in Heidelberg gegen Hannover und den Trend: „Schritt in die richtige Richtung“
Dass die Löwen schlussendlich mit neun Toren Differenz der SG Flensburg-Handewitt unterliegen, ist ebenso bitter wie deutlich. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dem Team in Sachen Einsatz, Kampfgeist und Leidenschaft nur wenig bis kaum etwas vorzuwerfen ist. Und auch spielerisch hat Cheftrainer Sebastian Hinze Ansätze gesehen, die ihm Mut machen: „Wir haben 60 Minuten die Dinge gemacht, die eine Mannschaft machen muss, um da rauszukommen. Ich finde, die Jungs haben einen Schritt in die richtige Richtung getan“, gibt sich der Löwen-Coach optimistisch sowie kämpferisch. Und dennoch: Die Löwen werden im EHF European-League-Heimspiel eine abermalige Leistungssteigerung brauchen, um gegen Hannover zu bestehen.
„Hannover ist sicherlich eine unangenehme Mannschaft mit einem breiter Kader. Wir brauchen ein sehr gutes Tempospiel aus einer gut organisierten Abwehr. Dementsprechend ist Disziplin gegen Hannover sehr wichtig“, ordnet Sebastian Hinze das bevorstehende Duell gegen den Liga-Kontrahenten ein. Dass die Mannschaft aus der niedersächsischen Landeshauptstadt sowohl spielerisch extrem stark als auch im Stande ist, jeden Gegner zu schlagen, beweist das Team von Ex-Bundestrainer Christian Prokop eindrucksvoll am zurückliegenden Sonntag, als sie Tabellenführer und Meister Magdeburg deren ersten Niederlage nach 30 ungeschlagen Spielen in Folge zufügen. Es liegt auf der Hand: Die Hannoveraner kommen, entgegengesetzt den Löwen, mit Selbstvertrauen und einem guten Gefühl nach Heidelberg.
Löwen in Heidelberg gegen Hannover und den Trend: Im SNP dome noch ungeschlagen
Vier Spiele im SNP dome – vier Mal gehen die „Männer in Gelb“ als Sieger vom Feld. Eine makellose Bilanz, die, nicht nur bei den Fans sondern auch innerhalb der Mannschaft, Hoffnung sät: „Natürlich gibt es uns Hoffnung, dass wir in dieser Saison in Heidelberg noch nicht verloren haben. Gemeinsam mit unseren Fans wollen wir erneut die zwei Punkte holen. Das muss unser Ziel für Dienstag sein“, äußert sich Abwehr-Spezialist und Kämpfernatur Ymir Örn Gislason vorab des Spiels. Die Tatsache, dass die Löwen die Hannoveraner bereits aus dem Liga-Alltag kennen – für den Isländer weder Vor- noch Nachteil: „Sie kennen uns natürlich ebenso gut. Es ist klar, dass es ein hartes Spiel wird. Es geht auch nicht mehr um eine Revanche für die Liga-Niederlage. Wir müssen einzig und allein auf uns schauen. Wir brauchen den Sieg – alles andere ist egal!“ Oder wie es Winter-Neuzugang Tobias Reichmann formuliert: „In der Situation, in der wir stecken, ist es nicht leicht. Wir müssen noch mehr Prozente drauflegen, um erfolgreich zu sein. Wenn wir so Gas geben wie gegen Flensburg, dann bin ich guter Dinge.“
So oder so – die Löwen-Mannschaft wird alles dafür tun, schnellstmöglich das so dringend benötigte Erfolgserlebnis zu feiern und mit den „Handball-Tugenden“ Kampfgeist, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft zu überzeugen. Nicht nur, weil es die Pflicht eines jeden Spielers und Akteurs ist, der das Löwen-Logo auf dem Trikot/T-Shirt trägt, sondern auch, weil es die Fans, die dem Team wie selbstverständlich auch in dieser heiklen Phase die Treue halten, schlicht und einfach verdient haben. Zudem waren die Rhein-Neckar Löwen bisher noch nie ein Verein, der den Kopf in den Sand steckt. Es ist jetzt an den Spielern, das Ruder rumzureißen. Definitiv eine anspruchsvolle Aufgabe. Eine, die nur gemeinsam als Zusammenschluss von Löwen-Mannschaft und den treuen Anhängern gelöst werden kann.
Umso wichtiger ist die Unterstützung eines jeden Fans in den Arenen und Hallen. So sind für das EL-Heimspiel gegen Hannover noch diverse Tickets verfügbar. Wer dem Löwen-Team auch im März, im Heimspiel gegen Zabrze, zur Seite stehen will, der sollte zum lukrativen Europa-Doppel greifen. Live übertragen wird das deutsch-deutsche Duell auf DAZN sowie DYN.