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Löwen in Minden vor Charakterfrage

Trainer Ljubomir Vranjes kennt den Ernst der Lage und redet seiner Mannschaft ins Gewissen

Löwen in Minden vor Charakterfrage: Trainer Ljubomir Vranjes kennt den Ernst der Lage und redet seiner Mannschaft ins Gewissen.
Benjamin Helander traf im Hinspiel zehnmal, fehlt jetzt verletzt.

Ein Spiel wie jedes andere ist es nicht, das die Rhein-Neckar Löwen vor der Brust haben. Vor dem Auftritt bei GWD Minden am Donnerstagabend steht fest: Entweder setzen die Löwen ein Zeichen, dass sie nichts mit Abstiegskampf am Hut haben. Oder sie taumeln mit der nächsten schwachen Vorstellung endgültig ins untere Tabellenviertel und den Kandidatenkreis für die Abstiegsplätze: Löwen in Minden vor Charakterfrage.

Verfolgen können Löwen-Fans die wichtige Partie über das Fan-Radio von Medienpartner RPR1., den Liveticker der Löwen auf Facebook, Instagram und Twitter oder bei HBL-Medienpartner Sky. Tickets für die kommenden Heimspiele gegen Melsungen, Berlin und Flensburg gibt es u.a. im Online-Ticketshop der Löwen auf der RNL-Website.

Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes erklärt das Duell in Minden zur Charakterfrage: „Irgendwann müssen die Spieler wissen, dass es um Punkte geht. Wir müssen verstehen, dass wir in jedem Spiel alles reinbringen müssen, um zu gewinnen. Ich will das deutlich sagen: Wir müssen um jeden Punkt kämpfen.“ Schon direkt nach dem 27:30 zuhause gegen Wetzlar am Sonntag hatte der erfahrene Handball-Fachmann an den Kampfgeist seiner Männer appelliert. Auf die Frage, ob man sich im Abstiegskampf befinde, antwortete Ljubo vielsagend: „Noch nicht.“

Löwen in Minden vor Charakterfrage: Hoffnung aus dem Hinspiel

Löwen in Minden vor Charakterfrage: Trainer Ljubomir Vranjes kennt den Ernst der Lage und redet seiner Mannschaft ins Gewissen.
Tomas Urban ringt mit Löwe Kristjan Horzen um den Ball.

Damit aus dem „Noch nicht“ kein „Jetzt schon“ wird, dafür können die Löwen nur ganz alleine sorgen. Dabei kann ihnen auch der Trainer nur begrenzt helfen. „Ich kann positiv bleiben, ihnen Energie geben, sie starkreden. Aber auf dem Feld, das müssen sie machen. Wir können nicht einfach die Bälle wegwerfen. Wir müssen den Ball behandeln wie einen Diamanten“, sagt Ljubomir Vranjes und klingt dabei schon fast flehentlich. Es ist deutlich zu spüren: Diese Situation geht auch an einem Trainerfuchs, der fast alles erlebt hat in einem langen Handballer-Leben, nicht spurlos vorbei.

Dabei könnte es so leicht sein. So wie im Hinspiel gegen GWD zum Beispiel. Da legten die Löwen einen 6:1-Lauf zu Beginn hin, führten zur Pause 15:9 und brachten den souveränen Heimsieg mit 31:27 über die Ziellinie. Da wurde schnell klar: Bringen die Männer um Andy Schmid ihre Leistung, sind sie ganz schlicht besser. Diese Qualität zu zeigen, ist eine Qualität, die die Löwen zuletzt schmerzlich vermissen ließen. Und die sie dringend brauchen am Donnerstag in der Kampa-Halle.

Minden hat nicht nur beim 31:31 am Sonntag in Flensburg gezeigt: Mit dieser Truppe ist zu rechnen. Auch zuhause gegen Leipzig beim 23:23 bleckten die Ostwestfalen die Zähne, bissen sich an einem nominell stärkeren Gegner fest und sicherten sich am Ende einen wichtigen Zähler. Man kann sagen: Dafür, dass die Mindener mit 9:35 Punkten auf dem letzten Tabellenrang stehen, haben sie verdammt viel Mumm in den Knochen. Die Löwen, die mit 15:25 Punkten deutlich besser dastehen, müssen auf der Hut sein und alles aus sich herausholen, um ihrerseits ein Zeichen zu setzen am Donnerstag ab 19.05 Uhr.

Löwen in Minden vor Charakterfrage: Vranjes erwartet Professionalität

Löwen in Minden vor Charakterfrage: Trainer Ljubomir Vranjes kennt den Ernst der Lage und redet seiner Mannschaft ins Gewissen.
Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes lebt Emotionalität und Einsatzwillen vor.

Personell hat sich seit Sonntag nicht viel getan. Neben den langzeitverletzten Mikael Appelgren, Uwe Gensheimer und Benjamin Helander drohen auch Philipp Ahouansou (nach Krankheit) und Ilija Abutovic (Leistenverletzung) weiter auszufallen. Umso mehr Verantwortung wird auf den Schultern der einsatzfähigen Löwen liegen. Dass diese es können, steht außer Frage. Männer wie Andy Schmid, Lukas Nilsson, Patrick Groetzki, Jannik Kohlbacher, Ymir Örn Gislason und Joel Birlehm gehören nicht umsonst zum Besten, was die LIQUI MOLY HBL zu bieten hat.

Allein, sie müssen es im Verbund gemeinsam auf die Platte bringen. Man ist versucht zu sagen: jetzt oder nie. Oder wie es Coach Vranjes sagt: „Ich erwarte Professionalität. Jeder soll seine Aufgabe annehmen. Es ist mir egal, ob der Spieler nächste Saison hier ist oder nicht. Ob er zufrieden ist oder nicht. Der Verein geht vor. Diese Professionalität möchte ich am Donnerstag in Minden sehen.“