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Löwen jubeln über Turniersieg (MM)
ILSENBURG. Gudmundur Gudmundsson überlässt nichts dem Zufall. Und wenn es sein muss, legt der Trainer des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen auch mal selbst die Hand an die Videokamera. Als beim Turnier in Ilsenburg das Aufnahmegerät in der Halbzeitpause der Begegnung gegen die Kadetten Schaffhausen neu justiert werden muss, kümmert sich der Trainer höchstpersönlich darum.
Jeder weiß: Wenn es um Videos geht, ist Gudmundsson zu allem bereit. Er liebt es, sich immer wieder die gleichen Sequenzen anzusehen, an Details zu feilen. Beim Klaus-Miesner-Gedächtnisturnier hat der Isländer am Wochenende auf jeden Fall seine Hausaufgaben gemacht. Gestern gewannen die Gelbhemden das Finale gegen den Ligarivalen SC Magdeburg mit 28:25, am Samstag gelangen Erfolge über den norwegischen Meister Haslum HK und den Schweizer Titelträger Kadetten Schaffhausen (jeweils 33:26).
Stojanovic bester Torwart
„Es war wichtig zu sehen, dass wir auch solch starke Gegner schlagen können. Dieser Sieg gibt uns Selbstvertrauen. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert, gegen Magdeburg haben wir phasenweise sehr gut verteidigt. In der Defensive sind wir einen großen Schritt vorangekommen“, freut sich der Trainer über den Erfolg ebenso wie über die Auszeichnungen für Kim Ekdahl du Rietz (bester Turnierspieler) und Goran Stojanovic (bester Torwart): „Goran ist richtig gut drauf. Der Konkurrenzkampf mit Niklas Landin stachelt ihn an, die beiden ergänzen sich gut.“ Die ihm überreichten Blumen gibt Stojanovic gleich an Pressesprecherin Ute Krebs weiter. „Meine Frau ist wohl die einzige, die keine Blumen mag“, meint der Schlussmann und grinst: „Wir haben uns im Laufe des Turniers entwickelt. Ich hoffe, es geht weiter so bergauf.“
Allen voran die Rückraum-Konstellation Kim Ekdahl du Rietz (21 Treffer), Zarko Sesum (15) und Alexander Petersson (12) bereitet Freude. Jeder aus diesem Trio strahlt Torgefahr aus. „Das passt schon sehr gut. Zarko kennt unser System. Alexander ebenfalls, ich kenne ihn ja von der isländischen Nationalmannschaft. Nur Kim muss sich ein wenig darauf einstellen“, sagt Gudmundsson, der davon überzeugt ist, dass auch die zweite Rückraum-Reihe mit Isaias Guardiola, Andy Schmid und Matthias Gerlich noch kommen wird: „Die drei Spieler kennen sich kaum, das wird noch eine Weile dauern.“ Mit einem Lächeln im Gesicht besteigt der Trainer anschließend den Bus und klappt sein Notebook auf. „Jetzt werde ich erst einmal Videos schauen.“
Von Marc Stevermüer