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Löwen kassieren die ersten Miesen

32:33-Niederlage bei der TSV Hannover-Burgdorf

Die Rhein-Neckar Löwen zeigen in der Handball-Bundesliga auch in der Spielzeit 2011/12 zwei Gesichter: War das eine nach dem glanzvollen 33:29-Erfolg am Mittwoch gegen den Deutschen Meister HSV Hamburg noch strahlend, wurden jetzt postwendend die Mundwinkel nach unten gezogen. Denn nach drei Siegen in Serie folgte nun der Rückschlag, die Löwen kassierten bei der TSV Hannover-Burgdorf die ersten beiden Miesen. Mit dem 32:33 (15:19) blieben die Zähler in der AWD-Hall zu Hannover.

Trainer Guðmundur Guðmundsson bilanzierte nach den 60 nervenaufreibenden Minuten in der niedersächsischen Landeshauptstadt: „Wir haben sehr schlecht angefangen, hatten über die gesamte Dauer eine sehr schlechte Wurfquote und sind auch an einem sehr guten Torhüter Puljezević gescheitert.“ Der Isländer sah zwar, wie sich seine Truppe im zweiten Abschnitt zurückkämpfte und nicht nur den Ausgleich, sondern auch mehrfach die Führung schaffte – „da haben wir zeitweise gut gespielt und auf eine gute Torwartleistung vertrauen können“ – aber am Ende standen die Badener dennoch mit leeren Händen da. „Wir haben sechs Partien in 14 Tagen absolviert, die Spieler sind ziemlich müde“, begründete Guðmundsson. Außerdem mussten die Löwen ab der 40. Minute auf Krzysztof Lijewski verzichten, der Rückraumspieler musste mit einer Adduktorenverletzung raus und konnte nicht mehr aufs Parkett zurückkehren.

Die Begegnung in der AWD-Hall begann vor 1.706 Zuschauern mit viel zu passiven, verschlafenen Löwen. Schnell – so wie von Coach Guðmundsson vermutet über ihre gefährlichste Waffe, den Gegenstoß – lagen die Niedersachsen mit 4:1 (6.) in Front. Und der Löwen-Trainer legte früh die Grüne Karte. Auszeit. Neu sortieren. Neu taktieren. Zwar glichen die Badener in der Folge aus und gingen beim 9:10 (17.) sogar zum ersten Mal in Führung, aber die Partie entscheidend drehen konnten sie nicht. Dagegen sprach vor allem die Chancenverwertung: 15 Fahrkarten und ein verworfener Siebenmeter belegten eine schwache Ausbeute, zudem agierte die Abwehr nicht konsequent und aggressiv genug gegen die TSV Hannover-Burgdorf. 19 Gegentore standen in der Halbzeit als Beweis an der Anzeigetafel. „Das waren eindeutig zu viele“, befand Guðmundsson kopfschüttelnd nach der Partie. Unterschätzt, nein unterschätzt hatte sein Team den Kontrahenten ganz sicher nicht, unterstrich der 50-Jährige im anschließenden Pressegespräch. „Ich wusste, was auf uns zukommt, aber wir waren nicht in der Lage, das heute ordentlich zu machen.“

Nach dem Wechsel holten die Badener Tor um Tor auf, beim 20:20 (34.) war der Ausgleich hergestellt. Ein Doppelpack von Andy Schmid machte es möglich. Die Defensive packte nun besser zu, Keeper Stojanović war in der Partie. Aber die Chancenverwertung blieb der Schwachpunkt bei den Löwen, 26 Würfe plus zwei Siebenmeter fanden nicht das Ziel. Immer wieder ließen sie sich vom sehr gut aufgelegten Nenad Puljezević den Zahn ziehen, der Keeper brachte es schließlich auf 19 Paraden (inklusive zwei Siebenmeter) – und es waren einige Hundertprozentige darunter. Beim 28:29 (52.) lagen die Löwen zum letzten Mal in diesem Duell vorn. Während die TSV per Siebenmeter die Chance zum Ausgleich nutzte, scheiterte Gensheimer zum zweiten Mal vom Strich an Puljezević. Das 32:30 (55.) glich die Guðmundsson-Sieben noch aus (59.), aber das 33:32 durch Svavarsson bedeutete 55 Sekunden vor Schluss den Sieg für die TSV.

TSV Hannover-Burgdorf: Puljezević, Weimer (n.e.) – Hallgrímsson (3), Olsen (2), Przybecki (6) – Johannsen (9), Lehnhoff (6/2) – Svavarsson (3) – Szűcs, Jurdžs (3), Buschmann (1), Jónsson, Repke (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Fritz (bis 21. und bei einem Siebenmeter), Stojanović – Lijewski (5), Schmid (7), Šešum (2) – Groetzki (2), Gensheimer (12) – Gunnarsson (1) – Roggisch (1), Lund (2), Bielecki (n.e.), Müller, Ruß.
Strafminuten: Lehnhoff (2) – Gensheimer (2).
Trainer: Christopher Nordmeyer – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 1.706.
Schiedsrichter: Lars Schaller/Sebastian Wutzler (Leipzig/Frankenberg).
Spielfilm: 4:1 (6.), 4:4 (8.), 7:4 (11.), 8:8 (15.), 9:10 (17.), 15:11 (24.), 17:13 (27.), 19:15 (Hz.), 20:20 (34.), 22:23 (40.), 25:24 (42.), 26:27 (47.), 28:29 (52.), 30:29 (54.), 32:30 (55.), 33:32 (Endstand).
Zeitstrafen: 1 /1.
Siebenmeter: 2/2 – 2/0.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Puljezević.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Puljezević.