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Löwen klettern nach oben

31:17 – ungefährdeter Start-Ziel-Sieg in der Königsklasse gegen St. Petersburg

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Donnerstagabend in der VELUX EHF Champions League den zweiten Sieg in Folge gelandet: Im Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot bezwangen die Badener den russischen Vizemeister HC St. Petersburg mit 31:17 (14:8) und kletterten damit in der Tabelle der Gruppe A auf den zweiten Platz hinter MKB-MVM Veszprem. Bereits am zurückliegenden Samstag hatten die Löwen von ihrem Auftritt in Celje (28:25) die optimale Ausbeute mitgebracht. Vor 1863 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Harres avancierte Linksaußen Uwe Gensheimer mit sechs Treffern gegen die Mannen aus der Zarenstadt zum erfolgreichsten Werfer des Abends.

Im anschließenden Pressegespräch konstatierte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson: „Wir haben das heute gut gemacht. Wir wollten unbedingt gewinnen und waren sehr konzentriert von Anfang an. Fast die komplette Spieldauer haben wir sehr ordentlich in der Abwehr gespielt und über weite Strecken bin ich auch zufrieden mit dem Angriff.“ Und der Isländer fügte an: „Wichtig war für mich, dass wir alle Spieler einsetzen konnten. Wir haben aktuell eine hohe Belastung durch die Champions League und die Bundesliga und ich bin froh, dass wir einige Kräfte schonen konnten.“  Rückraumspieler Sergei Gorbok betonte: „Wir haben uns sehr gut vorbereitet und waren das gesamte Spiel sehr fokussiert.“ Dmitri Torgowanow, der Coach des Teams aus St. Petersburg, erklärte: „Das waren im ersten Abschnitt zu viele technische Fehler von uns, dadurch haben wir uns leichte Gegentreffer gefangen. Im zweiten Durchgang haben wir alles versucht, aber wir sind noch nicht bereit, gegen so eine Mannschaft wie die Rhein-Neckar Löwen zu spielen.“

Zu Beginn des vierten Duells in der europäischen Königsklasse führten die Löwen schnell mit 4:1 (6.) und hätten sogar noch deutlicher in Front liegen können, aber sie ließen gleich reihenweise klare Chancen aus. So war es Regisseur Andy Schmid vorbehalten, mit seinem zweiten Treffer auf 5:1 (9.) zu erhöhen. Nun hatte Coach Torgowanow genug gesehen. Auszeit St. Petersburg.  Aber auch in der Folge taten sich die Russen gegen die massive, bewegliche Abwehr der Badener sehr schwer. Selbst als  die Löwen in doppelter Unterzahl waren (Gorbok und Gensheimer) gelang es den Gästen nicht, weiter als bis auf vier Tore heranzurücken (7:3/15.). Allerdings fehlte auch den Hausherren die letzte Konsequenz beim Abschluss. So konnten Gensheimer und Schmid zwei Siebenmeter nicht nutzen. Und nachdem sie dem Halblinken Junisebkov einige Male zu viel Freiheit ließen (3 Tore) und Kovalenko seinen zweiten Treffer setzte, hieß 10:7 (23.). Die Löwen waren fast fünf Minuten ohne Torerfolg geblieben. Gut, dass sich Keeper Niklas Landin ebenfalls zum Strafwurfspezialisten aufschwang: Zunächst parierte er gegen Novoselov, dann gegen Sanashkin.  Auszeit Löwen. Kim Ekdahl du Rietz, Bjarte Myrhol und Rajko Prodanovic nutzten ihre Chancen – und Gensheimer traf per Siebenmeter. 14:8 lautete der Halbzeitstand. Beleg einer bärenstarken Defensive, die den russischen Vizemeister immer wieder zu Fehlern zwang, aber auch das Ergebnis einer wechselhaften Angriffsleistung der Löwen.

Nach dem Wechsel zeigte Landin seine zehnte Parade – und Gorbok traf. Isaias Guardiola legte nach: 16:8 (33.). Gorbok konnte es auch in Unterzahl, Gensheimer ebenfalls – 18:9 (35.). Die Angriffsmaschine lief. Auszeit St. Petersburg.  Beim 20:10 (38.) durch Kapitän Gensheimer war die erste Zehn-Tore-Führung hergestellt. Die Badener schickten sich an, früh den Deckel auf diese Partie zu machen. Coach Gudmundsson wechselte nun durch, jeder bekam  seine Spielanteile.  Und kaum war Michel Abt auf der Platte, trug er sich auch schon in die Torschützenliste ein – 24:13 (46.). Die Löwen blieben auf dem Gaspedal, auch wenn sie weiterhin zeitweise mit ihren Chancen etwas zu fahrlässig umgingen.  Sie steuerten trotzdem einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. Gut zehn Minuten vor dem Ende nahm Torgowanow seine dritte Auszeit. Es stand 26:14. Diesen Vorsprung konnten die Löwen bis zum Schluss noch etwas ausbauen. „Ein souveräner Erfolg, zwei Punkte, keine weiteren Verletzungen. Abhaken und weiter geht’s. Samstag wartet sicher ein anderes Kaliber auf uns“, meinte Löwen-Manager Thorsten Storm. Ein Sonderlob gab’s vom Manager und vom Trainer für Michel Abt, der seine vier Versuche allesamt verwandelte. „Und im Angriff und in der Abwehr hat er das sehr gut gemacht hat“, so Gudmundsson.Bereits am Samstag (19 Uhr) steht für die Löwen die nächste Partie in der DKB Handball-Bundesliga auf dem Programm. Dann gastieren die Badener  beim TuS N-Lübbecke.

Rhein-Neckar Löwen – St Petersburg HC 31:17 (14:8)

Rhein-Neckar Löwen: Landin Jacobsen,Stojanovic (ab 40.) – Schmid (2), Gensheimer (6/2), Roggisch, Manojlovic, Sigurmannsson, Gorbok (4), Prodanovic (1), Myrhol (2), Groetzki (1), Karason (3), Abt (4), G. Guardiola (2), I. Guardiola (4) , Ekdahl du Rietz (2).

St Petersburg HC: Shitsco (ab 42.), Kishou – Nasyrov (1), Kiselev, Kuzmin, Lauzhin (1), Sanashkin, Junisebkov (3), Pyskin (1), Semenov (1), Chezlov (2), Novoselov, Kalarash (1), Polyakov (1), Kungurov (3/1), Kovalenko (3)

Trainer: Gudmundur Gudmundsson – Dmitri Torgowanow.

Spielfilm: 2:0 (5.), 7:2 (15.), 10:5 (20.), 10:7 (25.), 14:8 (HZ) 18:9 (35.), 22:11 (42.), 26:14 (50.), 28:16 (55.), 31:17 (EN).

Strafminuten: Roggisch (2), Gorbok (2), Gensheimer (2), Abt (2), Manojlovic (2) I. Guardiola (2) – Kalarash (2), Lauzhin (2), Polyakov (2), Pyshkin (2).

Siebenmeter: 4/2 -3/1

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer und Schmid scheitern an Kishou.

St. Petersburg: Novoselov und Sanashkin  scheitern an Landin Jacobsen.

Zuschauer: 1863

Zeitstrafen: 6 – 4

Schiedsrichter: Kursad Erdogan / Ibrahim Ozdeniz (Türkei).

EHF Beobachter: Gustav Burziwal (Österreich).

Beste Spieler: Stojanovic, Abt – Kishou, Kovalenko.