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Löwen liefen sich warm

Karlsruhe. Mit freundschaftlichen Umarmungen begrüßten die Rhein-Neckar Löwen gestern die Spieler vom TBV Lemgo. Man kennt sich aus der Nationalmannschaft. Doch mit Spielbeginn war es mit der Freundschaft vorbei, verlieren durften die Löwen in der mit 4850 Zuschauern ausverkauften Karlsruher Europahalle nicht, wenn sie ihr Ziel, den dritten Tabellenplatz – und damit die direkte Qualifikation für die Champions League – noch schaffen wollen. Und tatsächlich ist es der Mannschaft von Trainer Ola Lindgren gelungen, die Ostwestfalen mit einer Niederlage zurück ins Lipperland zu schicken. Mit 29:27 (17:13) gewannen die Löwen und hatten kaum Probleme, die Gäste auf Distanz zu halten.

„Wir haben ganz gut gespielt, sind aber nicht weggekommen. Lemgo ist ein guter Gegner und wir mussten hart arbeiten“, sagte Trainer Ola Lindgren. „Wir haben das Spiel kontrolliert, es hätten auch sieben, acht Tore Differenz sein können.“

Nachdem schon nach wenigen Minuten Michael Kraus verletzt ausfiel (Verdacht auf Rippenbruch), und auch Holger Glandorf mit Problemen lange pausieren musste, setzten sich die Löwen Mitte der ersten Halbzeit nach fünf Toren in Serie ab und ließen Lemgo kaum eine Chance, wieder heranzukommen. Die Abwehr stand sicher und packte zu, so dass dem Gegner im Angriff nicht viel einfiel. Ola Lindgren konnte es sich sogar erlauben durchzuwechseln, ohne dass die 17:13-Halbzeit-Führung in Gefahr geriet.

Im zweiten Durchgang erhöhten die Löwen auf 24:18 und ließen es danach etwas ruhiger angehen. Die Gäste kamen zwar noch einmal auf drei Tore heran, doch immer wenn es brenzlig wurde, war Karol Bielecki zur Stelle. Der Rotschopf war vom TBV nicht zu bremsen und wenn er freie Bahn hatte, dann fackelte er ab – aus elf, zwölf Metern. Da sich im Tor auch noch Henning Fritz immer weiter steigerte und ein ums andere Mal auch beste Chancen der Gäste zunichte machte, wurde es auf der Löwen Bank ein ruhiger Abend. Und die Rhein-Neckar Löwen bleiben in Karlsruhe bei Pflichtspielen weiterhin unbesiegt.

Weiter geht es für die Löwen bereits am Sonntag (17.15 Uhr) beim deutschen Meister THW Kiel, wo die Lindgren-Sieben versuchen will, die 28:29-Hinspiel-Niederlage im Champions League-Viertelfinale noch umzubiegen, um ins Final Four in Köln einzuziehen.

Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz – Gensheimer 7/7, Roggisch, Tkaczyk 2, Bielecki 8, Manojlovic 1, Stefansson 2, Müller 1, Klimovets 1, Myrhol 4, Groetzki 3. TBV Lemgo: Ilyes 2, Preiß 2, Bechtloff 3, Glandorf 5, Schmetz 5/4, Mocsai 1, Strobel 2, Hermann 3, Svavarsson 4. Zuschauer: 4850 (ausverkauft). Stenogramm: 2:3, 6:3, 7:7, 11:7, 12:10, 14:12, 17:13 (Halbzeit), 18:13, 21:18, 24:18, 25:22, 27:24, 29:24, 29:27 (Endstand).

Von Hasso Waldschmidt

 29.04.2010