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Wieder den Sack nicht zugemacht (MM)

Löwen starten mit einem 31:31 gegen den HC Motor Saporoschje in die Champions League

ST. LEON-ROT. Nach zwei Jahren Abwesenheit in der Champions League gaben die Rhein-Neckar Löwen gestern Abend ihr mit Spannung erwartetes Comeback in der Königsklasse, mussten sich dabei aber mit einem 31:31 (15:13) gegen den ukrainischen Meister HC Motor Saporoschje zufriedengeben. Wie schon im jüngsten Liga-Spiel gegen Göppingen gelang es den Löwen dabei nicht, eine Führung ins Ziel zu bringen, zudem erwies sich die Defensive als zu durchlässig, um sich auf internationalem Parkett durchsetzen zu können. „Das war heute einfach nicht gut genug, um in der Champions League zu gewinnen. Dafür haben wir auch in der Abwehr nicht unsere Leistung gezeigt“, bilanzierte Geschäftsführer Thorsten Storm und schloss dabei auch die beiden Torhüter der Badener ein.

Dass Gudmundsson seine Stammspieler mit Blick auf die schwere Liga-Aufgabe in Magdeburg am Sonntag vielleicht etwas entlasten würde, war zu erwarten, dass Alexander Petersson nach seiner Schulter-Operation im Sommer so früh wieder auf dem Parkett stehen würde, war dagegen eine faustdicke Überraschung. Der Linkshänder startete für den angeschlagenen Isaias Guardiola im rechten Rückraum und trug sich bereits nach fünf Minuten beim 3:1 erstmals in die Torschützenliste ein. Im Angriff war dem Isländer die fehlende Spielpraxis nicht anzumerken, allerdings fiel auf seiner Abwehrseite das ein oder andere Tor mehr als gewohnt.

Damit stand Petersson aber nicht alleine, sondern im Vergleich zu den Auftritten in der Liga offenbarten die Löwen vor allem in der Defensive einige Schwächen. So blieb Saporoschje bis zur Halbzeit immer im Spiel, mehr als auf drei Tore konnten sich die Badener nie absetzen. Das hatte auch damit zu tun, dass der Bundesligist gegen den immer stärker werdenden HC-Torwart Richard Stochl trotz ihres druckvollen Spiels einige klare Einwurfmöglichkeiten vergab. Auch Neuzugang Rajko Prodanovic, der sein Debüt für die Löwen gab, ließ die Möglichkeit zu seinem Premieren-Tor aus, im Gegenzug rückten die körperlich robusten Ukrainer den Löwen beim 14:13 sogar unangenehm dicht auf den Pelz (25.), bevor der wendige Bjarte Myrhol den Halbzeitstand herstellte.

Auch nach dem Wechsel blieb der ukrainische Meister auf Tuchfühlung, erst als Patrick Groetzki in Unterzahl mit dem Tempogegenstoß zum 24:20 (42.) zum ersten Mal eine Vier-Tore-Führung auf die Anzeigetafel zauberte, schien die Partie endgültig zugunsten der Löwen zu kippen. Weil aber auch der in der Halbzeit eingewechselte Niklas Landin nicht ins Spiel kam, lief der Motor von Saporoschje weiter rund. In der 50. Minute gelang den Gästen sogar der 26:26-Ausgleich, alles lief auf eine heiße Schlussphase zu. Hier blieb es aber beim Remis, weil die Löwen Linkshänder Sergiy Onufryienko (7) nicht in den Griff bekamen und auch Kapitän Uwe Gensheimer zehn Sekunden vor Schluss an Stochl scheiterte. „Wir haben den Sack wieder nicht zugemacht“, ärgerte sich Manager Storm.