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Löwen machen das Dutzend voll

Zwölf Heimspiele, zwölf Siege in der Bundesliga: 37:19 gegen die TSV Hannover-Burgdorf

Das Dutzend ist voll: Die Rhein-Neckar Löwen haben am Samstagabend in der Handball-Bundesliga gegen die TSV Hannover-Burgdorf das zwölfte Heimspiel in Folge in dieser Saison gewonnen. Die Badener, die nun seit einem Jahr zu Hause ungeschlagen sind, gewannen gegen die „Recken“ aus Niedersachsen 37:19. Nach einer klasse ersten Halbzeit hatten die Gelbhemden in der SAP Arena vor 5158 Zuschauern mit 18:7 geführt.

Bereits nach 28 gespielten Minuten schwappten „Ole“-Gesänge durch die SAP Arena. Nach dem die Löwen im vergangenen Heimspiel gegen Magdeburg mit einem zwischenzeitlichen 18:1-Lauf die Fans verzückten, boten sie diesmal eine erste Halbzeit zum mit der Zunge schnalzen. Das war eine famose Angriffsleistung mit 18 eigenen Treffern und eine starke Abwehrleistung mit nur sieben Gegentoren – viel besser geht es nicht. „Wir haben einen guten Tag erwischt“, freute sich Gedeon Guardiola.

Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson äußerte nach der Partie: „Wir haben sehr konzentriert gespielt und sehr stark in der Abwehr agiert. Dazu kam eine super Torhüterleistung. Dadurch konnten wir zu 22 Gegenstoßtreffern kommen, das ist eine sehr gute Anzahl. Uns ist es auch gelungen, in der zweiten Halbzeit unser Niveau zu halten, das hat mich sehr gefreut. “ Sein Gegenüber Christopher Nordmeyer befand: „Es war ein verdienter Sieg der Löwen, auch in der Höhe verdient. Wir haben keine gute Abwehr gespielt. Wenigstens die zweite Hälfte war etwas besser.“

Dass die Löwen nach sieben Minuten gegen Hannover mit 4:2 führten, hatten die Badener vor allem auch Gedeon Guardiola zu verdanken. Der Spanier erzielte nicht nur den ersten und dritten Treffer der Badener per Gegenstoß, er leitete mit seinem Ballgewinn in der Abwehr auch das vierte Tor der Gelbhemden durch Bjarte Myrhol ein. Allerdings vergab Guardiola anschließend auch die Chance zum 5:2 gegen Hannover, das in der Anfangsphase zwei Mal führte. Für die Drei-Tore-Führung sorgte dann allerdings Kim Ekdahl Du Rietz, nachdem Niklas Landin zuvor einen Siebenmeter von Lars Lehnhoff abgewehrt hatte. Und nach neun Minuten war es erneut Guardiola, der zum 6:2 traf – Hannovers Trainer Nordmeyer war bereits früh gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen.

Anschließend konnten die Gäste zwar durch Vasko Sevaljevic per Siebenmeter verkürzen, doch es folgten zwei Gegenstoßtreffer durch Guardiola und Stefan Sigurmannsson zum 8:3 (13.). Hannover kam zwar mit zwei Treffern in Folge nochmal, ein letztes Mal, auf drei Tore dran, doch sofort setzten sich die Löwen durch zwei schön herausgespielte Tore von Sigurmannsson und Alexander Petersson wieder auf 10:5 (16.) ab. Und der Vorsprung wuchs weiter, obwohl die Löwen die eine oder andere Chance im Angriff ausließen. Doch da die Gäste entweder das Tor nicht trafen oder Landin dies vernagelte, setzten sich die Badener durch Treffer von Du Rietz und Petersson auf 12:5 ab – und Hannover reagierte schon mit der zweiten Auszeit. Da waren gerade mal 22 Minuten gespielt. 22 Minuten, in denen die Badener nur fünf Gegentreffer zuließen.

Da Landin auch die nächste Gäste-Chance vereitelte, konnte sich Patrick Groetzki per Gegenstoß erstmals in die Torschützenliste eintragen. Und nach der nächsten Landin-Parade, traf Guardiola bereits zum fünften Mal zum 14:5. Die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Minuten ohne eigenen Treffer, scheiterten bereit mit dem zweiten Siebenmeter an Landin. Und die Löwen legten nach, Groetzki traf mit einem wunderschönen Heber zum ersten Zehn-Tore-Vorsprung.  

Doch das war es noch längst nicht gewesen. Die Löwen, die wie schon im Pokalspiel gegen den VfL Bad Schwartau auf Uwe Gensheimer verzichten mussten, den Probleme an der Achillessehne plagen, legten nach. Sergei Gorbok erzielte das 16:5, bevor der Ex-Löwe Runar Karason das erste Hannoveraner Tor seit zwölf Minuten erzielen konnte. Was dann folgte, war der Höhepunkt des Abends, zumindest wenn man den Lärmpegel in der Arena als Maßstab nimmt. Weil Hannover in Unterzahl zugunsten eines sechsten Feldspielers den Torwart rausnahm und das Tor somit leer war, erzielte Löwen-Schlussmann Niklas Landin, der vor dem Wechsel auf die Weltklassezahl von 16 Paraden kam, den 17. Treffer für die Löwen. „Da musste ich werfen“, erzählte der Däne nach seinem insgesamt zweiten Treffer für die Löwen. Den Schlusspunkt vor der Pause zum 18:7 setzte Myrhol.

Natürlich war es klar, dass so eine Halbzeit schwer zu wiederholen oder gar zu übertreffen war. Und so fand Hannover nach der Pause deutlich einfacher den Weg bis zum in der ersten Hälfte so gut wie vernagelten Löwen-Tor. Anfangs hielten die Löwen den Vorsprung dank zwei Treffer von Sigurmannsson bei elf Treffern, dann kamen die Gäste kurzzeitig etwas näher heran (21:10/35.), auch weil die Löwen eine Unterzahlsituation nach einer Zeitstrafe für Du Rietz überstehen mussten.

Doch die Badener, bei denen nach 40 Minuten Goran Stojanovic für Landin kam, waren nicht gewillt, ihren Vorsprung herzugeben. Im Gegenteil: Nach 43 Minuten waren es dann sogar erstmals zwölf Tore Vorsprung, auch weil sich Alexander Petersson nach dem Wechsel in Torlaune zeigte. Und die Löwen gaben weiter Gas: Schmid traf per Siebenmeter, Stojanovic parierte einen Siebenmeter und Rajko Prodanovic traf in doppelter Überzahl und anschließend markierte Du Rietz aus der eigenen Abwehr heraus ins leere Gäste-Tor hinein, Hannover hatte erneut einen zusätzlichen Feldspieler gebracht, gar das 29:15 (47.) – 14 Tore lagen die Badener zu diesem Zeitpunkt in Führung.

Mit diesem Vorsprung ging es beim Stand von 31:17, Schmid und Gedeon Guardiola hatten für die Löwen getroffen, in die letzten zehn Minuten. Und die Löwen blieben auch in den Schlussminuten hungrig. Schmid mit seinem dritten Siebenmetertreffer im dritten Versuch und Isaias Guardiola bauten den Vorsprung auf 33:17 (54.) aus. Myrhol erhöhte dann beim 35:18 per Gegenstoß sogar auf 17 Tore, den nächsten Treffer legte Isaias Guardiola nach, den letzten Löwen-Treffer erzielte dann Zarko Sesum – da standen die Fans längst und applaudierten den Spielern.

Rhein-Neckar Löwen – TSV Hannover-Burgdorf 37:19 (18:7)

Rhein-Neckar Löwen: Landin (1), Stojanovic (ab 40.) –  Schmid (4/1), Sesum (1), I. Guardiola (3), Manojlovic , Gorbok (2), Myrhol (4), Groetzki (2), G. Guardiola (5), Petersson (7), Ekdahl Du Rietz (3), Sigurmannsson (4), Prodanovic (1).

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Weber (ab 31.) – Hoffmann (2/2), Andreu, Patrail (3), Hykkerud (3), Lehnhoff (5), Rydergard, Semisch, Sevaljevic (2/1), Karason (2), Ferrer (1), Pollex, Kastening (1).

Trainer: Gudmundur Gudmundsson – Christopher Nordmeyer.

Schiedsrichter: Peter Behrens / Marc Fasthoff.

Zuschauer: 5158

Strafminuten: Ekdahl du Rietz (2) – Kastening (2), Patrail (2), Semisch (2).

Siebenmeter: 3/3 – 6/3

TSV Hannover-Burgdorf: Lehnhoff und Sevaljevic scheitern an Landin, Kastening scheitert an Stojanovic.

Zeitstrafen: 1 – 3.

Spielfilm: 4:2 (7.), 8:4 (13.),12:5 (20.),15:5 (25.), 18:7 (HZ), 20:10 (35.), 26:15 (44.), 31:17 (50.), 37:19 (EN).

Beste Spieler: Landin, G. Guardiola, Petersson – Ziemer, Lehnhoff.