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Schnelle Rückkehr nach Mannheim als „Recke“ (MM)

Runar Karason tritt heute Abend mit seinem neuen Klub Hannover bei den Löwen an / Vom Petersson-Ersatz zum Leistungsträger

MANNHEIM/HANNOVER.Vereinswechsel sind im Profi-Geschäft an der Tagesordnung, auch dass man deshalb immer wieder auf alte Kollegen trifft, ist keine Ausnahmesituation. Doch manchmal geht das schneller, als man denkt – wie im Fall von Runar Karason. Der Isländer wechselte erst Ende November von den Rhein-Neckar Löwen zum TSV Hannover-Burgdorf, nur etwas mehr als drei Monate später kehrt der 25-Jährige heute Abend (19 Uhr) mit seiner neuen Mannschaft in die SAP Arena zurück.

„Ja, das geht tatsächlich ganz schön flink“, sagt Karason. „Ich war zwar nicht besonders lange bei den Löwen, aber ich freue mich auf das Wiedersehen mit den Jungs“, meint der Linkshänder, der erst im vergangenen Sommer vom TV Großwallstadt zu den Badenern kam und in der ersten Hälfte der Spielzeit den verletzten Alexander Petersson vertrat. Als bei Petersson dann abzusehen war, dass er in alter Stärke zurückkehren würde, trennten sich die Wege und Hannover griff sofort zu. „Das ging alles ziemlich schnell, auch der Umzug war etwas turbulent, weil wir gerade Nachwuchs bekommen hatten und dann mit dem Baby umziehen mussten. Aber inzwischen haben wir uns gut eingelebt“, berichtet Karason und kann die Vorurteile über Hannover nicht bestätigen.

Vertrag bis 2016 verlängert

„Hier ist es schön grün, wir können mit dem Kinderwagen am Maschsee spazieren gehen und haben kurze Wege“, hat sich der Rückraumspieler mittlerweile akklimatisiert und nach einigen starken Auftritten für die „Recken“ den Vertrag gleich bis Juni 2016 verlängert. „Der Verein hat mir das relativ schnell signalisiert und als junge Familie wollten wir natürlich nicht gleich schon wieder weg. Zudem hat die Mannschaft noch viel Potenzial. Das hat also von beiden Seiten gepasst“, blickt Karason optimistisch nach vorne.

Für die Norddeutschen, die in diesem Jahr erstmals im EHF-Cup spielen, ergibt die Vertragsverlängerung ebenfalls Sinn. „Runar verfügt mit seinen 25 Jahren bereits über reichlich Erfahrung in der stärksten Liga der Welt und wird uns helfen, unsere Ziele zu erreichen“, kommentierte TSV-Trainer Christopher Nordmeyer die Personalie und ist sich da mit Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson einig. „Runar wird Hannover vorwärtsbringen“, meint der 53-Jährige, der den Linkshänder schon als hoffnungsvolles Talent in der isländischen Nationalmannschaft betreut hatte.

Heute Abend müssen die alten Freundschaften aber für 60 Minuten ruhen, schließlich wollen die Rhein-Neckar Löwen zu Hause weiter ungeschlagen bleiben und Platz zwei in der Liga verteidigen. Dass die Nordbadener favorisiert in die Partie gehen, ist auch Karason bewusst. „Die Löwen sind momentan sehr stabil“, hat der Linkshänder beobachtet, der in den vergangenen Tagen natürlich ein begehrter Gesprächspartner seines neuen Trainers war.

Doch besondere Geheimnisse konnte der Ex-Löwe seinem Coach nicht offenbaren. „Der schaut ja auch Video“, lacht Karason. „Aber ich konnte ihm auf jeden Fall einige Dinge bestätigen“, meint der „Isi“, der mit Hannover zumindest auf eine Überraschung in der SAP Arena hofft.

Von Thorsten Hof