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Löwen machen es Lemgo zu leicht

Dezimierte Truppe erwischt Fehlstart, erholt sich davon nicht und kann nur noch Schadensbegrenzung betreiben

Löwen machen es Lemgo zu leicht: Dezimierte Truppe erwischt Fehlstart, erholt sich davon nicht und kann nur noch Schadensbegrenzung betreiben

Löwen machen es Lemgo zu leicht: Mit einer in allen Mannschaftsteilen ungenügenden Vorstellung haben die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag beim TBV Lemgo Lippe eine schmerzhafte Niederlage kassiert. Beim 30:33 (14:19) erwischten die Gelben einen schlechten Start, fanden danach nie in die Partie und auf ihr eigentliches Niveau. Ohne Jannik Kohlbacher und Albin Lagergren und mit dem früh schwer angeschlagenen Olle Forsell Schefvert bricht der Truppe nach und nach das personelle Rückgrat weg, was gegen hoch disziplinierte und clevere Lipper nicht reichen kann. Nach dem 25. Spieltag sortieren sich die Löwen in der LIQUI MOLY HBL auf Rang fünf ein.

Die erste Halbzeit von Lemgo ist aus Löwen-Sicht nahe am Desaster. Nicht nur verlieren sie die ersten 30 Minuten mit fünf Toren, kassieren dabei 19 Gegentreffer, was sogar noch schmeichelhaft erscheint. Zudem müssen sie den Ausfall von Olle Forsell Schefvert verkraften, der nach einem Sturz auf den ohnehin lädierten Ellenbogen erst einmal raus muss. Es läuft wirklich nichts an diesem Abend im Lipperland, was tatsächlich für alle Phasen des Spiels gilt. Kaum Torhüter-Leistung, eine löchrige Abwehr, deshalb kaum Ballgewinne und Gegenstöße. Und im gebundenen Spiel leisten sich die Löwen so viele technische Fehler wie schon länger nicht mehr.

Für Lemgo ist das ein gefundenes Fressen. Die Lipper warten auf die Fehler der Löwen, bestrafen diese konsequent. Nach dem 1:3 zum Start aus TBV-Sicht rollt der blaue Express, geht es mit einem 7:2-Lauf auf 8:5 für Lemgo (14.). In diesen zehn rabenschwarzen Löwen-Minuten gelingen Uwe Gensheimer lediglich zwei Siebenmetertore. Und danach wird es nicht viel besser. Beim 11:9 kann der starke Kristjan Horžen, größter Löwen-Lichtblick bis dato, verkürzen (20.). Danach aber geht es rasant in die andere Richtung. Leve Carstensen schließt einen 3:0-Lauf zum 15:10 ab (24.). In die Halbzeit geht es mit demselben Abstand und einem 19:14, das zumindest noch die Aussicht auf eine Aufholjagd beinhaltet.

Löwen machen es Lemgo zu leicht: Schefvert kämpft gegen den Schmerz

Löwen machen es Lemgo zu leicht: Dezimierte Truppe erwischt Fehlstart, erholt sich davon nicht und kann nur noch Schadensbegrenzung betreiben

Verblüffend, dass Durchgang zwei mit Schefvert in der Abwehr beginnt. Löwenstark dieser Einsatz! Nach Toren von Kirkeløkke und Nilsson sowie einer Parade von Joel Birlehm steht es 19:16 (33.). Jetzt kommt auch noch Pech dazu! Kirkeløkke ballert an die Latte – es ist Minimum der sechste Alu-Treffer an diesem Abend. Auf der Gegenseite fackelt Versteijnen nicht lange, stellt auf 21:16 (35.). Bitter, dass nach Schefvert auch Ymir Gislason einen schweren Treffer kassiert, blutend ausgewechselt wird (37.). Gensheimer bringt seine Männer auf drei Tore ran (21:18, 38.). Leider hat es Lukas Hutecek im Gegenzug zu leicht, spaziert zum 22:18 (38.). Nach dem nächsten Ballverlust kann Lemgo wieder auf plus fünf davonziehen. Versteijnen nutzt die Chance (23:18, 39.).

Nach wie vor macht man es Lemgo zu leicht. Wieder darf Hutecek einfach durch die Mitte flanieren wie an einem Sommertag am Mannheimer Strandbad (25:19, 41.). Beim 27:20 nimmt Löwen-Trainer Sebastian Hinze seine zweite Auszeit (44.). Jetzt geht es darum, sich hier ordentlich aus der Affäre zu ziehen. Dafür macht man es Lemgo nicht schwer genug. Tim Suton fliegt ohne Widerstand zum 28:21 (45.). Immerhin: Ein 0:3-Lauf aus Lemgo-Sicht bringt Ergebniskosmetik (29:24, 51.). Am Ende schaffen die Löwen das Mindeste, ein halbwegs erträgliches Resultat. Und dennoch steht fest: Die dritte HBL-Niederlage in Folge tut richtig weh und gibt einen klaren Auftrag für die nächsten Tage: Arbeit, Arbeit, Arbeit!

TBV Lemgo Lippe – Rhein-Neckar Löwen 33:30 (19:14)

Löwen machen es Lemgo zu leicht: Dezimierte Truppe erwischt Fehlstart, erholt sich davon nicht und kann nur noch Schadensbegrenzung betreiben

Lemgo: Zecher (6 Paraden), Kastelic – Hutecek (5), Brosch (2), I. Guardiola (2), Simak (2), Laerke (2), Schagen, Blaauw, Suton (1), Zerbe (6/1), Versteijnen (5), G. Guardiola (4), Carstensen (2) Houtepen

Löwen: Appelgren (1.-24. und ab 48., 8 Paraden), Birlehm (24.-48., 2 Paraden), Späth – Gensheimer (4/2), Kirkeløkke (5), Timmermeister, Grupe, Knorr (6/2), Helander, Groetzki (2), Forsell Schefvert (3), Michalski, Horžen (6), Gislason, Nilsson (4)

Trainer: Florian Kehrmann – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Sascha Schmidt & Frederic Linker

Strafminuten: Versteijnen (2), Brosch (2), Laerke (2) – Gislason (2), Kirkeløkke (2), Horžen (2), Helander (2), Schefvert (2)

Siebenmeter: 1/2 – 4/5

Vergebene / gehaltene Siebenmeter: Zecher hält gegen Gensheimer (19.) – Appelgren hält gegen Zerbe (13.)

Spielfilm: 1:3, 4:3, 6:4, 7:5, 9:6, 10:7, 11:9, 15:10, 18:12, 19:14 (HZ), 20:16, 21:18, 23:18, 25:19, 27:20, 29:21, 29:24, 31:26, 32:27, 33:30 (EN)